DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DIENSTWAGENPRIVILEG - Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm und das Umweltbundesamt (UBA) haben sich für ein Ende der Vorteile bei der Dienstwagenbesteuerung ausgesprochen. "Es ist überfällig, klimaschädliche Subventionen konsequent abzubauen. Das stärkt automatisch die Anreize, Klimaschutz zu betreiben und schafft zugleich für den Staat Spielräume für klimafreundliche Investitionen", sagte Grimm dem Handelsblatt. "Neben dem Dienstwagenprivileg kann man auch die Pendlerpauschale neu denken, die Förderung von Regionalflughäfen reduzieren oder die Mehrwertsteuer für Fleisch auf den regulären Satz anheben." (Handelsblatt)
FLUGHÄFEN - Die Anwerbung Tausender Arbeitskräfte aus der Türkei für deutsche Flughäfen ist offenbar ein Flop. Wie die Rheinische Post berichtet, sind bisher lediglich 32 Visa erteilt worden. Die Redaktion beruft sich auf eine ihr vorliegende Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Unionsfraktion. Darin heißt es: "Seit Juli wurden im deutschen Generalkonsulat in Istanbul 140 Visaanträge von Mitarbeitern in der Bodenabfertigung gestellt", 32 davon seien nach Abschluss der Zuverlässigkeitsüberprüfung entschieden worden. Insgesamt werde auch von Seiten der Luftverkehrswirtschaft nur mit dem Einsatz "einer niedrigen dreistelligen Anzahl an Hilfskräften auf Grundlage des Sonderverfahrens gerechnet". (Rheinische Post)
ENERGIEPREISE - Der starke Anstieg bei den Energiepreisen geht vielen mittelständischen Unternehmen nach eigener Aussage zunehmend an die Substanz. 42,36 Prozent von 853 befragten Unternehmen gaben in einer Umfrage des Bundesverbandes Der Mittelstand (BVMW) an, dass die Energiepreisexplosion die Existenz des Unternehmens gefährden würde. Fast drei Viertel der befragten Unternehmen (72,5 Prozent) gaben an, unter den derzeitigen Preisen für Energie zu leiden. Eine deutliche Mehrheit von 88,64 Prozent plädierte für staatliche Maßnahmen zur Energiepreissenkung. Zwei Drittel der Unternehmen sprachen sich für eine Steuersenkung oder Steuerbefreiung auf Energie aus. Rund jedes vierte Unternehmen wünsche sich eine Preisdifferenzierung für energieintensive Branchen. (Funke Mediengruppe)
GELDWÄSCHE - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will den Kampf gegen Geldwäsche verstärken und dafür ein neues Bundesfinanzkriminalamt aufbauen. "Wir werden die essenziellen Kernkompetenzen für die Bekämpfung von Finanzkriminalität und für die Sanktionsdurchsetzung unter einem Dach bündeln", heißt es in einem Papier aus dem Bundesfinanzministerium. Der Anlass, die Behörde zu gründen, ist ein neuer Bericht der Financial Action Task Force (FATF). Darin untersuchen internationale Experten alle zehn Jahre, wie effizient Geldwäsche in einem Land bekämpft wird. In der Bundesregierung ist von einem "Paradigmenwechsel" die Rede. (Handelsblatt/FAZ)
FINANZINDIZES - Die europäische Wertpapieraufsicht ESMA warnt die EU-Kommission vor einem abrupten Ende der Übergangsregeln in der Benchmarkregulierung. Im Markt der Referenzwerte könnten Hunderttausende Indizes in Europa wegfallen, sofern sich Anbieter aus Ländern außerhalb der EU nicht rechtzeitig um eine Zulassung bewerben, wie die ESMA in einer Stellungnahme zur Überarbeitung der Regeln festhält. Ein solcher Exodus könnte demnach schädlich für die Funktion der Finanzmärkte sein. (Börsen-Zeitung)
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August 24, 2022 00:55 ET (04:55 GMT)
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