DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
EZB: Kreditvergabe an Unternehmen beschleunigt sich im Juli
Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum hat sich im Juli beschleunigt. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg die Buchkreditvergabe an nicht-finanzielle Unternehmen mit einer Jahresrate von 7,7 (Juni: 6,9) Prozent. Das Volumen der an private Haushalte ausgereichten Kredite wuchs um 4,5 (4,6) Prozent, darunter die Kredite für den Hauskauf um 5,3 (5,4) Prozent und die Konsumentenkredite um 3,3 (3,4) Prozent.
Autobauer dank hoher Preise mit Rekordumsatz bei Absatzeinbruch - Studie
Die durch die Chipkrise ausgelöste Sonderkonjunktur in der Autobranche hält einer Analyse der Beratungsgesellschaft EY zufolge vorerst an: Die 16 größten Autokonzerne der Welt konnten ihren Gesamtumsatz im zweiten Quartal um 13 Prozent steigern - obwohl die Zahl der verkauften Pkw gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10 Prozent einbrach. Die Autokonzerne profitieren damit weiter von hohen Preisen. Allerdings scheinen laut EY die Zeiten der "Traummargen" vorbei zu sein: So sei die Durchschnittsmarge der untersuchten Unternehmen mit 7,9 Prozent deutlich schlechter als im Vorjahreszeitraum (9,8 Prozent) und nur noch leicht über Vor-Pandemie-Niveau (Durchschnitt 2013-2019: 6,7 Prozent).
Koalition erhöht Druck auf Habeck zur Nachbesserung der Gasumlage
In der Ampel-Koalition wächst der Druck auf Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Änderungen an der geplanten Gasumlage vorzunehmen. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken erneuerte am Freitag im ZDF-Morgenmagazin ihre Forderung nach einer Nachbesserung, um unberechtigte Unternehmen von den Hilfen auszuschließen. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) schloss am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybritt Illner" Korrekturen nicht aus. Denn die Intention der Abgabe sei, dass man mit der Gasumlage nicht irgendwelche Konzerne retten, sondern Verbraucher schützen wolle.
Ministerium: Gasumlage notwendig - prüfen Änderungen bei Details
Das Bundeswirtschaftsministerium hält grundsätzlich an der Gasumlage fest und prüft lediglich mögliche Änderungen bei den Kriterien für die Inanspruchnahme der umstrittenen Abgabe. Eine Sprecherin erklärte, dass man wenn rechtlich möglich an Stellschrauben drehen wolle, um finanziell solide Unternehmen von der Abgabe auszuschließen. "Die Umlage selbst ist notwendig, um die Gasmärkte am Laufen zu halten und die Versorgung mit Gas für alle Kunden weiter zu gewährleisten. Ob es andere Instrumente gibt, wurde im Vorfeld natürlich geprüft. Jetzt wird geprüft, wie man diese Umlage rechtsicher so anpassen kann, dass man es Unternehmen mit Gewinnen schwerer machen kann", erklärte Ministeriumssprecherin Katharina Grave.
Heil will offenbar Hinzuverdienstgrenzen für Frührentner aufheben
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will offenbar die Hinzuverdienstgrenzen für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer streichen, die nach einem vorzeitigen Renteneintritt nebenher noch arbeiten. Das geht laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung aus einem Entwurf des Arbeitsministeriums hervor. Das Vorhaben soll demnach in Kürze zusammen mit anderen sozialrechtlichen Änderungen vom Bundeskabinett beschlossen werden.
Bundeskabinett trifft sich Dienstag und Mittwoch zur Klausur in Meseberg
Das Bundeskabinett wird sich am Dienstag und Mittwoch zu einer Klausurtagung auf Schloss Meseberg treffen. Schwerpunktmäßig soll es bei dem Treffen laut Regierungssprecher Steffen Hebestreit um die nationale Sicherheitsstrategie, die Energieversorgungssicherheit und die berufliche Bildung gehen.
Verkehrsminister der Länder fordert Milliardenhilfen für öffentlichen Nahverkehr
Die Verkehrsministerinnen und -minister der Länder fordern angesichts explodierender Energiekosten eine stärkere Beteiligung des Bundes an den Kosten des öffentlichen Nahverkehrs in Milliardenhöhe. Die Mittel müssten in diesem und im kommenden Jahr um jeweils 3,15 Milliarden erhöht werden und danach dann um 1,5 Milliarden Euro jährlich, erklärten die Ministerinnen und Minister am Freitag nach einer Video-Sonderkonferenz. Die aktuelle Finanzierung des ÖPNV durch den Bund sei unzureichend.
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August 26, 2022 07:30 ET (11:30 GMT)
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