DÜSSELDORF (dpa-AFX) - "Handelsblatt" (Düsseldorf) zu Klausurtagung der Ampelkoalition:
"Von dem einst beschworenen neuen Regierungsstil der selbst ernannten Fortschrittskoalition ist kurz vor der zweiten Kabinettsklausur nichts mehr übrig. Seit Tagen zerlegen sich die Koalitionäre in einer Art und Weise, die an die Zeiten der schwarz-gelben Koalition erinnert, als Union und FDP 2010 einander als "Gurkentruppe" und "Wildsäue" beschimpften. Statt zu regieren, kümmern sich die drei Ampelparteien inmitten der größten Energiekrise in der Geschichte um sich selbst. Getrieben von der Angst eines drohenden Volkszorns, der sich aus explodierenden Gas- und Stromrechnungen speist, schalten alle drei Parteien in den Panikmodus (...). Jeder schiebt jedem die Schuld für irgendetwas zu. In Meseberg muss also dringend der Neustart gelingen. Dabei kommt es vor allem auf den Kanzler an. (...) Doch gemessen am eigenen Anspruch, immer einen Plan zu haben, gibt es auch unter Scholz viele Sturzgeburten (...) Die neue Gasumlage droht für die Ampelkoalition nun sogar zu einem ähnlichen Desaster zu werden wie die "Corona-Osterruhe" für die Große Koalition."/al/DP/stw