DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Euroraum-Industrie schrumpft im August wie erwartet
Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe des Euroraums hat im August wie erwartet abgenommen. Der von S&P Global erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) sank in zweiter Veröffentlichung auf 49,6 (Juli: 49,8) Punkte. In erster Veröffentlichung, deren Bestätigung erwartet worden war, waren 49,7 Punkte gemeldet worden. Laut S&P Global wurde die Produktion im August wie schon im Vormonat zurückgefahren und die Auftragseingänge sanken stark.
Euroraum-Arbeitslosenquote sinkt im Juli
Die Arbeitslosenquote des Euroraums ist im Juli wegen einer Aufwärtsrevision des Vormonatswerts gesunken. Wie Eurostat mitteilte, lag die Quote bei 6,6 Prozent und blieb damit gegenüber dem vorläufig gemeldeten Juni-Wert unverändert, was die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen so auch prognostiziert hatten. Allerdings wurde die Arbeitslosenquote für Juni auf 6,7 Prozent hochrevidiert.
S&P Global: Deutsche Industrie im August schwächer als erwartet
Die Aktivität in der deutschen Industrie ist im August deutlicher als bisher angenommen geschrumpft. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank in zweiter Veröffentlichung auf 49,1 von 49,3 Punkten im Juli. In erster Veröffentlichung, deren Bestätigung erwartet worden war, war dagegen ein Anstieg auf 49,8 gemeldet worden. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung. Laut S&P Global wirkte sich der anhaltende Rückgang beim Auftragseingang sowohl auf die Produktionsrate als auch auf das Beschäftigungswachstum negativ aus.
VDMA erwartet für 2022 weiterhin Produktionswachstum
Die Produktion im deutschen Maschinen- und Anlagenbau wird nach Einschätzung des Branchenverbands VDMA im laufenden Jahr trotz der vielen Probleme leicht wachsen. Der VDMA bestätigte seine Prognose eines preisbereinigten Produktionszuwachses von 1 Prozent und meldete zugleich einen deutlichen Rückgang der Auftragseingänge im Juli. Für 2023 wird eine rückläufige Produktion erwartet. Die Auftragseingänge lagen im Juli um 14 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, die Auftragsbestände waren jedoch weiterhin sehr hoch.
HWWI: Deutsche Wirtschaft gleitet in Rezession
Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat der deutschen Wirtschaft ein Abgleiten in die Rezession prognostiziert. Für 2022 erwartet das Institut eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,2 Prozent, für 2023 aber einen Rückgang um 0,5 Prozent, wie das HWWI in Hamburg mitteilte. "Die Gasmangellage wird die Produktion dämpfen und die Inflation höher halten als vormals erwartet", betonte das Institut. Das reduziere die Kaufkraft der Haushalte weiter und beeinträchtige auch die Investitionsbereitschaft.
Österreichs BIP steigt im 2. Quartal um 1,5% gg Vorquartal
Österreichs Wirtschaft ist im zweiten Quartal erneut kräftig gewachsen. Wie Statistik Austria mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 1,5 Prozent und lag um 6,0 (Vorquartal: 10,2) Prozent über den Niveau des Vorjahreszeitraums. Fast alle Wirtschaftsbereiche trugen zum Wachstum bei, zum Beispiel Industrie, Energieversorger, Handel oder der Verkehrsbereich. Beherbergung und Gastronomie wuchsen überaus kräftig. Sorgen bereitete dagegen die hohe Inflation, die den Konsum belastete. Die Zahl der offenen Stellen erreichte einen neuen Höchststand.
ADAC: Preise an den Zapfsäulen am Donnerstagmorgen kräftig gestiegen
Mit dem Ende des Tankrabatts sind die Preise an den Zapfsäulen in Deutschland am Donnerstag kräftig gestiegen. Wie der ADAC auf Anfrage zur Situation am Morgen mitteilte, hat sich Sprit "noch einmal deutlich verteuert". Mineralölkonzerne hätten rund 25 Cent bei E10 und rund 10 Cent beim Diesel "aufgeschlagen". Im Tagesverlauf können sie indes noch stark schwanken.
Techniker Krankenkasse: Krankenstand im ersten Halbjahr 2022 auf Rekordhoch
Berufstätige waren einer Erhebung der Techniker Krankenkasse zufolge im ersten Halbjahr 2022 so lange krankgeschrieben wie noch nie im selben Zeitraum. Im Schnitt hätten die bei ihr versicherten Beschäftigten während dieser sechs Monate 9,1 Tage am Arbeitsplatz gefehlt, teilte die Kasse am Montag in Hamburg mit. Hauptgrund für das Rekordhoch seien Atemwegserkrankungen wie Grippe und Erkältung gewesen, auch Fehlzeiten wegen Covid-19 hätten deutlich zugenommen.
Berlin fordert von China sofortige Freilassung aller in Xinjiang Inhaftierten
Nach dem UN-Bericht zur Lage der Menschenrechte in der chinesischen Region Xinjiang hat die Bundesregierung die sofortige Freilassung aller dort Inhaftierten gefordert. "Wir rufen die chinesische Regierung dazu auf, allen Menschen in Xinjiang umgehend in vollem Umfang ihre Menschenrechte zu gewähren", erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Donnerstag in Berlin. "Alle willkürlich Inhaftierten müssen sofort freigelassen werden."
Spanien senkt Mehrwertsteuer auf Gas auf 5 Prozent
Im Kampf gegen die hohe Inflation in Spanien senkt die Regierung die Mehrwertsteuer auf Gas auf das vorgeschriebene europäische Mindestmaß. Ab Oktober würden statt 21 Prozent vorübergehend nur 5 Prozent fällig, kündigte Regierungschef Pedro Sánchez am Donnerstag an. Die Maßnahme ist demnach befristet bis zum Jahresende.
Corona-Lockdown für chinesische 16-Millionen-Einwohner-Stadt Chengdu verhängt
Zur Eindämmung eines Corona-Ausbruchs in Chengdu ist für die 16-Millionen-Einwohner-Stadt im Südwesten Chinas ein Lockdown verhängt worden. Von Donnerstagabend an müssen die Einwohner grundsätzlich zu Hause bleiben, wie die Behörden mitteilten. Jeweils ein Haushaltsmitglied darf Lebensmittel und andere lebensnotwendige Produkte einkaufen gehen, wenn es einen negativen Corona-Test vorweisen kann, der nicht älter als 24 Stunden ist.
Belgien meldet ersten Todesfall im Zusammenhang mit Affenpocken
Belgien hat seinen ersten Todesfall im Zusammenhang mit den Affenpocken registriert. Das belgische Gesundheitsinstitut Sciensano meldete in seinem wöchentlichen Bericht den Tod eines mit Affenpocken infizierten Menschen. Die Person habe bereits Vorerkrankungen gehabt. Dem Bericht zufolge gab es Ende August in dem 11,5-Millionen-Einwohner-Land 706 bestätigte Fälle von Affenpocken.
FRANKREICH
Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Aug 50,6 (2. Veröff.)
Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Aug PROG: 49,0
Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Juli war 49,5
GROßBRITANNIEN
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Aug 47,3
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Aug PROG: 46,0
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Juli war 52,1
ITALIEN
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Aug 48,0
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Aug PROG: 48,0
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Juli bei 48,5
SCHWEIZ
Aug Einkaufsmanagerindex 56,4
Juli Einkaufsmanagerindex war 58,0
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September 01, 2022 07:31 ET (11:31 GMT)
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