DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:35 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 3.456,70 -1,72% -19,58% Stoxx50 3.449,15 -1,50% -9,67% DAX 12.630,23 -1,60% -20,49% FTSE 7.148,50 -1,86% -1,36% CAC 6.034,31 -1,48% -15,64% DJIA 31.420,24 -0,29% -13,53% S&P-500 3.919,57 -0,90% -17,76% Nasdaq-Comp. 11.584,67 -1,96% -25,95% Nasdaq-100 12.054,59 -1,77% -26,14% Nikkei-225 27.661,47 -1,53% -3,93% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 147,65 -5 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 86,58 89,55 -3,3% -2,97 +22,0% Brent/ICE 92,69 95,64 -3,1% -2,95 +25,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 252,00 239,91 +5,0% +12,09 +291,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.696,85 1.710,95 -0,8% -14,10 -7,3% Silber (Spot) 17,80 18,00 -1,1% -0,20 -23,6% Platin (Spot) 831,05 849,50 -2,2% -18,45 -14,4% Kupfer-Future 3,43 3,52 -2,6% -0,09 -22,7% YTD zu Vortagesschluss
Weiter abwärts geht es mit den Ölpreisen. Der Markt habe weiter mit Nachfragesorgen zu kämpfen, heißt es bei DNB Markets, auch mit Blick auf die covidbedingten Abriegelungen in China. Damit rückt das Treffen der Opec+ am kommenden Montag stärker in den Blick. In den vergangenen Monaten hatten die Ölförderer im Zuge der Erholung nach der Pandemie kontinuierlich die Ölförderung erhöht.
FINANZMARKT USA
Schwächer - Die Sorgen vor starken Zinserhöhungen zur Bekämpfung der Inflation und damit einhergehende Rezessionsängste haben die US-Börsen auch am Donnerstag im Griff. Dazu kommen schwache Konjunkturdaten aus China und ein Lockdown: Zur Eindämmung eines Corona-Ausbruchs in Chengdu ist für die 16-Millionen-Einwohner-Stadt im Südwesten Chinas ein Lockdown verhängt worden. Das dürfte sich zusätzlich negativ auf die globale Konjunktur auswirken. Nachdem US-Notenbankpräsident Jerome Powell vor Wochenfrist wenig missverständlich signalisiert hatte, dass die Fed weiter kräftig an der Zinsschraube drehen werde, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen, auch wenn dies die US-Konjunktur deutlicher belasten sollte, spielen die aktuellen Konjunkturdaten diesen Plänen noch in die Hände. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sind ebenso besser ausgefallen als gedacht wie Produktivitätskennziffern und Einkaufsmanagerindizes aus der US-Industrie. Am Aktienmarkt geht es für Nvidia um 11,9 Prozent abwärts, belastet von strengeren Vorgaben der US-Regierung für das China- und Russlandgeschäft. Die Kurse der Wettbewerbers AMD und Intel verlieren 7,1 bzw 1,9 Prozent. Der Halbleitersektor ist mit einem Minus von 5,5 Prozent klar größter Verlierer im S&P-500. Microsoft fallen um 1,9 Prozent. Die britische Wettbewerbsbehörde ist der Ansicht, dass die geplante Übernahme von Activision Blizzard (-0,1%) durch Microsoft zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken führen könnte. Pfizer (+1,8%), Biontech (+0,4%) und Moderna (+1,0%) profitieren davon, dass in der EU nun auch auf die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfstoffe eingesetzt werden dürfen.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Sehr schwach - Der Markt ging mit deutlichen Abgaben in den September, der statistisch als der schwächste Aktienmonat gilt. Zinssorgen in den USA, eine wahrscheinliche Rezession in Europa und eine wirtschaftliche Talfahrt in China lieferten kein günstiges Umfeld für Aktien, hieß es im Handel. Auf Jahressicht deutlich gesunkene Einzelhandelsumsätze im Juli in Deutschland zeigten indes die inflationsbedingte Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Übergeordnet warten Anleger auf den monatlichen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag und hoffen dabei auf eher schwache Werte. Denn je stärker der Arbeitsmarkt, desto mehr Potenzial für Zinserhöhungen hat die US-Notenbank. Die hat aber deutlich gemacht, dass die Inflationsbekämpfung Priorität habe - auch zum Preis einer harten Landung der US-Konjunktur. Der Luxusgütersektor litt unter den chinesischen Lockdown-Plänen für die Stadt Chengdu. Dieser beginnt am Donnerstagabend. LVMH verloren 2,3 Prozent, Kering 2,1 Prozent, Burberry 3,5 Prozent und Richemont 4,5 Prozent. Lufthansa fielen mit einem Abschlag von 3,1 Prozent auf. Dass es so schnell zu einem Warnstreik kommen werde, sei nicht erwartet worden, hieß es im Handel zur Ankündigung der Pilotengewerkschaft VC für Freitag. Covestro verloren mit 1,8 Prozent ebenfalls deutlicher als der Gesamtmarkt. Belastend werteten Händler hier Aussagen, man sei auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten beim Energieverbrauch. Zalando fielen um 4,6 Prozent. Hier sind Sorgen vor dem möglichen Markteintritt eines neues Wettbewerbers aufgekommen. Die Lazada Group, ein Teil der Holding von Alibaba, hat vor, nach ihrem Erfolg in Asien auch in Europa einzusteigen. Die Aktien von Zur Rose rutschten um 10,9 Prozent ab. Die Online-Apotheke hatte am Vorabend Kapitalmaßnahmen über 150 Millionen Franken angekündigt. Gut kamen die Jahreszahlen von Pernod Ricard (+0,5%) an. Die Aktien von Reckitt Benckiser fielen um 5,2 Prozent. Hier belastete der überraschende Rücktritt von CEO Laxman Narasimhan. Die Gründe seien nicht ganz offensichtlich, was für zusätzliche Belastung sorge, so ein Händler.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:20 Uhr Mi, 17:43 Uhr % YTD EUR/USD 0,9956 -0,9% 0,8648 1,0074 -12,4% EUR/JPY 139,36 -0,3% 0,86 139,64 +6,5% EUR/CHF 0,9783 -0,4% 0,8648 1,0257 -5,7% EUR/GBP 0,8622 -0,3% 0,8648 0,8651 +2,6% USD/JPY 139,96 +0,6% 0,86 138,62 +21,6% GBP/USD 1,1546 -0,6% 0,8648 1,1645 -14,7% USD/CNH (Offshore) 6,9087 +0,0% 0,8648 6,8951 +8,7% Bitcoin 0,8648 BTC/USD 19.681,10 -1,4% 0,86 20.203,69 -57,4% YTD zu Vortagesschluss
Die Marktzinsen steigen weiter, die US-Zehnjahresrendite um 7 Basispunkte auf 3,26 Prozent. Das treibt auch den Dollar an, der Dollarindex steigt um fast 1 Prozent auf ein 20-Jahreshoch. Der Euro liegt mit 0,9952 Dollar wieder deutlich unter der Parität. Der Goldpreis (-0,8%) fällt, belastet vom festeren Dollar und den höheren Anleihrenditen.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Schwach - Die Vorgaben der US-Börsen waren negativ. An der Wall Street setzte sich am Mittwoch die Überzeugung durch, dass die US-Notenbank die hohe Inflation rigoros bekämpfen werde, selbst um den Preis einer Rezession. Der Aktienmarkt in Schanghai hielt sich bedeutend besser als die übrigen Märkte der Region; der Composite-Index schloss 0,5 Prozent niedriger. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe war im August unter die Expansionsschwelle gerutscht, was Hoffnungen auf neue Wirtschaftsstimuli weckte. In Seoul gab der Kospi 2,3 Prozent ab, nachdem das südkoreanische Handelsbilanzdefizit im August höher als erwartet ausgefallen war. Und in Sydney ging es mit dem S&P/ASX-200 um 2 Prozent nach unten. Größer Verlierer in Australien war wie am Vortag der Rohstoffsektor, der dieses Mal Abgaben von 4,9 Prozent verzeichnete. Einen großen Anteil an dem Minus hatte allerdings die schwergewichtete BHP-Aktie, die ex Dividende gehandelt wurde und optisch 7,6 Prozent verlor.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
BAYER
Das Amtsgericht Köln hat Kimberly Mathisen zum Mitglied des Aufsichtsrats der Bayer AG bestellt. Mathisen, die sowohl die US-amerikanische als auch die norwegische Staatsbürgerschaft besitzt, tritt die Nachfolge von Fei-Fei Li an, die ihr Amt aus gesundheitlichen Gründen zum Ende des Monats August niedergelegt hat.
VOLKSWAGEN
Der neue Vorstandsvorsitzende, Oliver Blume, hat an seinem ersten Arbeitstag Unterstützung für die ehrgeizige Elektroauto-Strategie seines Vorgängers signalisiert. Gleichzeitig hob der Manager aber hervor, dass traditionelle Verbrennungsmotoren bei den Bemühungen des Unternehmens eine Rolle spielen könnten, die Treibhausgasemissionen der Fahrzeuge zu reduzieren. Blume sagte, dass er zwar den Vorstoß von VW bei den Elektrofahrzeugen unterstütze und ihn vielleicht sogar beschleunigen werde, dass VW aber wahrscheinlich noch viele Jahre lang Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren produzieren werde.
KNORR-BREMSE
hat sein Geschäft in Nordeuropa mit einem Zukauf ausgebaut. Wie der Konzern mitteilte, hat er für 50 Millionen Euro die DSB Component Workshops von der dänischen Staatsbahn übernommen. Das Unternehmen ist auf Überholungen, Reparaturen und die Lieferung von Komponenten für Subsysteme für Züge spezialisiert.
PFIZER / BIONTECH
haben vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (Ema) eine Empfehlung zur bedingten Marktzulassung einer Auffrischungsimpfung mit dem an Omikron BA.1 angepassten Corona-Impfstoff für Personen ab 12 Jahren erhalten. Die Europäische Kommission wird die Empfehlung des CHMP prüfen und voraussichtlich bald ihre Entscheidung mitteilen, wie die Unternehmen mitteilten.
MODERNA
Der Impfstoffhersteller hat vom Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittel-Agentur Ema die Empfehlung für eine bedingte Marktzulassung des neuen Corona-Impfstoffs erhalten. Der bivalente Impfstoffkandidat Spikevax Original/Omicron BA.1 der nächsten Generation enthält mRNA-1273 und zielt auf die besorgniserregende Omicron-Variante ab.
MICROSOFT / ACTIVISION
Die britischen Kartellwächter sind skeptisch wegen der 75 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme des Videospielehersteller Activision Blizzard durch Microsoft. Die Competition and Markets Authority (CMA) hat wettbewerbsrechtliche Bedenken angemeldet. Die Unternehmen haben jetzt fünf Werktage Zeit, um auf die Bedenken zu reagieren und möglicherweise Zugeständnisse anzubieten.
NOVO NORDISK
Der Pharmakonzern kauft das Biopharmazieunternehmen Forma Therapeutics Holdings für rund 1,1 Milliarden US-Dollar. Damit erweitern die Dänen ihr Portfolio im Bereich der Sichelzellenkrankheit und seltener Blutkrankheiten. Novo erklärte, dass es 20 Dollar pro Aktie in bar für Forma zahlen würde, was einem Aufschlag von 49 Prozent auf den Schlusskurs von 13,40 Dollar am Mittwoch für das Unternehmen aus Watertown, Massachusetts, entspricht.
ARM
Der britische Chiphersteller hat eine Klage gegen den US-Konkurrenten Qualcomm eingereicht. Die Softbank-Tochter fordert hier die Vernichtung von Nuvia-Halbleitern, die auf der Architektur von Arm basieren. Nuvia wurde letztes Jahr von Qualcomm für 1,4 Milliarden US-Dollar gekauft. Arm behauptet, dass die Chips von Nuvia auf dem Design von Arm beruhen und dass es die Übertragung an Qualcomm nicht autorisiert hat.
MICRON TECHNOLOGY
will bis zum Ende des Jahrzehnts etwa 15 Milliarden US-Dollar in eine neue Speicherchipfabrik in Boise, Idaho, investieren. Mit den zu erwartenden Bundeszuschüssen und -krediten sowie den staatlichen Anreizen werde die neue Fabrik 2.000 direkte Micron-Arbeitsplätze und mehr als 17.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Sie ist Teil des Plans von Micron, in den nächsten zehn Jahren weltweit mehr als 150 Milliarden Dollar in die Fertigung sowie Forschung und Entwicklung zu investieren. Nach Angaben von Micron ist das Werk in Idaho die erste neue Speicherfabrik, die seit 20 Jahren in den USA gebaut wird.
Nach jahrelanger Nachfrage will der Kurznachrichtendienst bald damit beginnen, einigen Nutzern den Test eines Editier-Button zu ermöglichen. Die lang erwartete Funktion wird derzeit intern getestet. In den kommenden Wochen wird sie einer ausgewählten Gruppe von Nutzern zum Testen zur Verfügung stehen, darunter auch Abonnenten des 4,99 Dollar pro Monat teuren Blue-Dienstes des Unternehmens.
LUKOIL
Der russische Ölkonzern hat am Donnerstag den Tod seines Vorstandschefs Rawil Maganow bekannt gegeben. Maganow sei an den Folgen einer "schweren Krankheit" gestorben. "Wir bedauern zutiefst, mitteilen zu müssen, dass Rawil Maganow nach einer schweren Krankheit verstorben ist", erklärte Lukoil, ohne nähere Angaben zu seinem Tod zu machen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 01, 2022 12:39 ET (16:39 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.