DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
ISM-Index für US-Industrie im August unverändert
Die Aktivität in der US-Industrie ist im August nach Aussage des Institute für Supply Management (ISM) mit konstantem Tempo gewachsen. Der vom ISM berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes verharrte auf dem Vormonatsniveau von 52,8. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen einen Rückgang auf 51,8 prognostiziert. Das Stimmungsbarometer liegt damit über der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Wachstum signalisiert. Unter den stark beachteten Unterindizes stieg der für Neuaufträge auf 51,3 (Vormonat: 48,0), jener für die Beschäftigung legte auf 54,2 (49,9) zu.
S&P Global: US-Industrie wächst im August langsamer
Das Wachstum der Aktivität in der US-Industrie hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im August im Vergleich zum Vormonat verlangsamt. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 51,5 von 52,2 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 51,3 erwartet, dem Stand der ersten Veröffentlichung für den Monat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb eine schrumpfende Wirtschaft. "Abgesehen von den ersten Monaten der pandemiebedingten Lockdowns ist dies der stärkste Rückgang seit der globalen Finanzkrise im Jahr 2009", kommentierte Chefvolkswirt Chris Williamson die Daten.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe niedriger als erwartet
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 27. August 2022 niedriger als erwartet gewesen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl saisonbereinigt um 5.000 auf 232.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 245.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert nach unten revidiert, auf 237.000 von ursprünglich 243.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt verringerte sich gegenüber der Vorwoche um 4.000 auf 241.500. In der Woche zum 20. August erhielten 1,438 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung, 26.000 mehr als in der Vorwoche.
US-Produktivität sinkt im 2. Quartal um 4,1 Prozent
Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA hat im zweiten Quartal weniger als bisher angenommen abgenommen. Wie das US-Arbeitsministerium in zweiter Veröffentlichung mitteilte, sank die Produktivität gegenüber dem Vorquartal um 4,1 Prozent. In erster Veröffentlichung war das Minus auf 4,6 Prozent beziffert worden, Volkswirte hatten eine Revision auf 4,3 Prozent prognostiziert. Die Lohnstückkosten stiegen in zweiter Schätzung um 10,2 Prozent. In erster Schätzung war ein Kostenzuwachs von 10,8 Prozent gemeldet worden. Volkswirte hatten für die zweite Schätzung 10,6 Prozent prognostiziert.
Regierung chartert weiteres Flüssiggasterminal
Das Bundeswirtschaftsministerium hat ein fünftes schwimmendes Flüssigerdgasterminal gechartert. Das gab Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bei einer Pressekonferenz mit Unternehmensvertretern bekannt. Es solle bis zum Winter 2023/2024 zur Verfügung stehen und so einen weiteren Baustein liefern, um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten. Damit komme zu den bislang vier staatlich gemieteten Spezialschiffen eine fünfte Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) hinzu.
Bundesrechnungshof übt scharfe Kritik an Haushaltspolitik der "Ampel"
Der Bundesrechnungshof übt scharfe Kritik am Entwurf für den Bundeshaushalt 2023. "Aus dem Haushaltsentwurf wird die wahre Lage der Bundesfinanzen nicht deutlich", heißt es in einem der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden Bericht, der am Donnerstag an den Bundestags-Haushaltsausschuss ging. "Die Verlagerung von Ausgaben und Schulden in Sondervermögen sowie Buchungspraktiken verstellen das Bild." Die "echte Nettokreditaufnahme" sei mit rund 78 Milliarden Euro vierfach höher als im Bundeshaushaltsplan ausgewiesen.
Polen will von Deutschland 1,3 Billionen Euro an Weltkriegs-Reparationen
Polen fordert von Deutschland Reparationen für im Zweiten Weltkrieg erlittene Schäden in Höhe von umgerechnet 1,3 Billionen Euro. Warschau wolle mit Berlin über Entschädigungen in diesem geschätzten Volumen verhandeln, sagte am Donnerstag der Vorsitzende der rechtspopulistischen Regierungspartei PiS, Jaroslaw Kaczynski. Bis Polen jedoch Reparationen erhalte, sei ein "langer und schwieriger" Prozess zu durchlaufen.
Berlin ordnet zu Beerdigung von Gorbatschow Trauerbeflaggung an
Die Stadt Berlin hat anlässlich der Beerdigung des ehemaligen sowjetischen Parteichef Michail Gorbatschow Trauerbeflaggung angeordnet. Die Anordnung gilt für den Samstag, an dem Gorbatschow zu Grabe getragen werden soll, teilte der Senat am Donnerstag mit.
BRASILIEN
BIP 2Q +3,2% gg Vorjahr
BIP 2Q +1,2% gg Vorquartal
USA
Bauausgaben Juli -0,4% (PROG: -0,4%) gg Vm
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September 01, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)
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