DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutscher Auftragseingang sinkt im Juli um 1,1 Prozent
Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat im Juli spürbar abgenommen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sanken die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 13,6 (Vormonat: minus 9,0) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, der durch ein außergewöhnlich hohes Bestellniveau gekennzeichnet war. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten für Juli einen monatlichen Rückgang um 0,5 Prozent prognostiziert.
Commerzbank: Auftragseingänge derzeit zweitrangig
Die deutsche Industrie hat im Juli zum sechsten Mal in Folge weniger Aufträge als im Vormonat erhalten. Die Commerzbank schätzt die Entwicklung der deutschen Auftragseingänge derzeit allerdings als zweitrangig ein. "Wichtiger sind derzeit die weiter bestehenden Lieferengpässe bei Vorprodukten und die massiv gestiegenen Energiepreise, die viele Produkte unrentabel machen", erklärt Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen.
VP Bank: Sinkende Auftragseingänge passen ins Bild
Der sechste Rückgang in Folge bei den Auftragseingängen für die deutsche Industrie ist nach Ansicht von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, nicht überraschend. "Der Rückgang passt ins derzeitige Bild schwacher Wirtschaftsdaten", schreibt der Experte in einem Kommentar. "Es hätte schon stark verwundert, wenn der Auftragseingang zugelegt hätte."
DIHK: Auftragseingängen zeigen keine guten Aussichten für Wirtschaft
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat alarmiert auf die jüngste Entwicklung bei den Auftragseingängen der deutschen Wirtschaft reagiert, die im Juli um 1,1 Prozent zum Vormonat gesunken waren. "Der Abwärtstrend bei den Auftragseingängen im Verarbeitenden Gewerbe setzt sich fort", konstatierte DIHK-Konjunkturexperte Jupp Zenzen. Lieferkettenstörungen, steigende Energiepreise und hohe Inflationsraten hätten der Weltkonjunktur einen Dämpfer versetzt und ließen auch seit Jahresbeginn die Bestellungen von Monat zu Monat sinken.
IWH: Ein Viertel mehr Insolvenzen als im Vorjahr - Tendenz steigend
Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften liegt im August 26 Prozent über dem Vorjahreswert, zeigt die aktuelle Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) nach dessen Angaben. Für den Herbst sei mit zunehmenden Insolvenzzahlen zu rechnen, erklärte das Institut in Halle. Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland liege laut IWH-Insolvenztrend im August bei 718.
Südafrikas Wirtschaft schrumpft im zweiten Quartal
Südafrikas Wirtschaft ist im zweiten Quartal geschrumpft, da das Land mit einer Energiekrise konfrontiert ist, die zu weit verbreiteten Stromausfällen geführt hat und die Wirtschaftstätigkeit beeinträchtigt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal, nachdem es im ersten Quartal um revidiert 1,7 Prozent gewachsen war, wie aus den Daten von Statistics South Africa hervorging.
Finanzstaatssekretär Toncar bekräftigt Rückkehr zur Schuldenbremse 2023
Der Bund will 2023 trotz des von der Koalition beschlossenen Entlastungspakets wieder die Schuldenbremse des Grundgesetzes einhalten. Der Parlamentarische Finanzstaatssekretär Florian Toncar (FDP) betonte im Bundestag, "dass wir 2023 mit den Haushaltsentwurf zur Regelgrenze der Schuldenbremse zurückkehren werden". Die derzeitige Generation müsse die Herausforderungen bewältigen, ohne zukünftige Generationen zu belasten. Zudem erhalte man so die Handlungsfähigkeit des Staates auch für folgende Krisen, sagte Toncar bei der Einbringung der Haushaltspläne in den Bundestag.
Herzog: "Israel ist stolz auf seine Partnerschaft mit Deutschland"
Israels Präsident Isaac Herzog hat Deutschland in einer Rede im Bundestag Dank und Respekt für die Unterstützung seines Landes ausgesprochen. "Der Staat Israel ist stolz auf seine Partnerschaft mit Deutschland", sagte Herzog im Plenum des Bundestags in Berlin. "Wir wissen den deutschen Beitrag zur Sicherheit und zum Erfolg Israels sehr zu schätzen." Auf der Grundlage des gemeinsamen Gedenkens an den Holocaust könnten die beiden Länder eine gemeinsame Zukunft gestalten.
DJG/DJN/AFP/apo
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September 06, 2022 07:30 ET (11:30 GMT)
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