DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:31 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 3.500,14 +0,29% -18,57% Stoxx50 3.503,34 +0,06% -8,25% DAX 12.871,44 +0,87% -18,97% FTSE 7.300,44 +0,18% -1,32% CAC 6.104,61 +0,19% -14,66% DJIA 31.216,54 -0,33% -14,09% S&P-500 3.915,10 -0,23% -17,86% Nasdaq-Comp. 11.578,17 -0,45% -25,99% Nasdaq-100 12.042,61 -0,46% -26,21% Nikkei-225 27.626,51 +0,03% -4,05% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 146,82 -89 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 87,31 86,87 +0,5% +0,44 +23,0% Brent/ICE 93,43 95,74 -2,4% -2,31 +26,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 238,65 245,93 -3,0% -7,28 +292,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.703,20 1.712,14 -0,5% -8,95 -6,9% Silber (Spot) 18,09 18,21 -0,7% -0,12 -22,4% Platin (Spot) 853,35 852,95 +0,0% +0,40 -12,1% Kupfer-Future 3,47 3,42 +1,3% +0,04 -21,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise zeigen sich uneinheitlich. Während der Preis für die Sorte Brent um 2,2 Prozent nachgibt, notiert der WTI-Preis 0,8 Prozent höher. Die Sorgen vor einer globalen Rezession und damit einer sinkenden Nachfrage träten wieder in den Vordergrund, heißt es. Die Opec+ hatte am Montag Produktionskürzungen angekündigt. Das Kartell hatte beschlossen, die Produktion im Oktober um 100.000 Barrel pro Tag zu drosseln. Die Ölpreise waren im August den dritten Monat in Folge gefallen, die längste monatliche Verlustserie seit 2020.
FINANZMARKT USA
Nach dem verlängerten Wochenende zeigt sich die Wall Street am Dienstag mit leichten Aufschlägen. Der Handel ist angesichts der anhaltenden Unsicherheiten jedoch weiter von einem deutlich volatilen Umfeld geprägt. Am Montag fand wegen des "Labor Day" kein Aktien- und Anleihehandel statt. Die Anleger agieren vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden Energiekrise in Europa, die weiter in raschem Tempo steigenden Zinsen in den USA und einer drohenden Rezession mit Vorsicht. Derzeit wird mehrheitlich mit einer weiteren Zinserhöhung der Fed um 75 Basispunkte auf der kommenden Sitzung gerechnet. Konjunkturseitig ist der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe im August entgegen den Erwartungen gestiegen, was auf eine weiter gute Konjunkturentwicklung hindeutet. Bei den Anlegern hat dies jedoch zeitweise verstärkte Zinssorgen ausgelöst. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex für die US-Dienstleistungsbranche hat in zweiter Lesung für August ein nachlassendes Geschäft aufgezeigt. Belastet wird das Sentiment weiter davon, dass Russland die wichtigste Gaspipeline nach Europa auf unbestimmte Zeit stillgelegt hat, was die Wahrscheinlichkeit einer drastischen Konjunkturabkühlung auf dem Kontinent erhöht. Bei den Einzelwerten geben Meta Platforms 0,8 Prozent nach. Der Facebook-Konzern muss wegen seiner Handhabung von Daten seiner Tochtergesellschaft Instagram eine Strafe von 405 Millionen Euro zahlen, teilte die irische Datenschutzbehörde mit. Laut Meta bezieht sich die Entscheidung auf frühere Einstellungen bei Instagram, die vor über einem Jahr geändert worden seien. Der Konzern kündigte an, die Berechnung der Strafe anzufechten.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Erholung - Gestützt wurde die Stimmung von fallenden Energiepreisen. Diese dämpften auch die erhöhten Zinssorgen im späten Geschäft. Sie hatten zeitweise stark zugenommen, ausgelöst von über den Erwartungen ausgefallenen US-Konjunkturdaten. Der ISM-Index für den Service-Bereich ist im August entgegen den Erwartungen deutlich gestiegen. Die Marktbreite war gut, fast alle europäischen Stoxx-Branchenindizes lagen mehr oder weniger deutlich im Plus. Deutlich im Minus lag der Index der Öl- und Gaswerte, der mit fallenden Energiepreisen um 2,5 Prozent nachgab. Für etwas Erleichterung am Gesamtmarkt sorgte vor allem die Entwicklung beim Gaspreis. Dieser verlor 2,2 Prozent - hatte im Verlauf aber auch schon deutlich niedriger notiert. Auch die Ölpreise kamen wieder zurück. Im DAX stiegen VW um 3,7 Prozent. Die Gremien haben am Montag die Weichen für den Börsengang der Porsche Sportwagen gestellt. Vorbehaltlich eines nicht zu schlechten Marktumfelds wird der Börsengang für Ende September oder Anfang Oktober angepeilt. Die Aktien der Porsche Holding - die den VW-Konzern kontrolliert - reduzierten sich um 0,2 Prozent. Hellofresh gewannen 4,5 Prozent. Sie müssen am Abend des 17. September ihren Platz im DAX für Siemens Energy (-0,1%) räumen und steigen in den MDAX ab. Der Kurs hatte vor der Entscheidung am Montagabend bereits deutlich nachgegeben. Das Plus von Hellofresh wurde aber auch mit der guten Vorlage von Delivery Hero begründet. Diese gewannen mit einer Kaufempfehlung durch Morgan Stanley 7,7 Prozent und waren damit größter DAX-Gewinner. Im Fahrwasser legten auch Deliveroo in London um 3,9 Prozent zu. Zalando erhöhten sich um 2,8 Prozent. Der Titel konnte seinen DAX-Platz dieses Mal noch verteidigen. Die Aktie ist nun aber schwächstes DAX-Mitglied und könnte schon im Dezember aus dem deutschen Leitindex absteigen, wenn die neuen Aktien der Porsche Sportwagen AG dann die Aufstiegskriterien für den DAX erfüllen. Uniper - die nun aus dem MDAX absteigen - verloren 5,7 Prozent. Bei der Lufthansa ist der Tarifkonflikt mit den Piloten beigelegt, teilte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit mit. Damit sind die befürchteten Streiks vom Tisch. Der Kurs gewann 1,4 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:40 Mo, 17:11 % YTD EUR/USD 0,9911 -0,4% 0,9960 0,9924 -12,8% EUR/JPY 141,67 +1,4% 140,59 139,46 +8,2% EUR/CHF 0,9755 +0,2% 0,9754 1,0191 -6,0% EUR/GBP 0,8593 -0,1% 0,8603 0,8622 +2,3% USD/JPY 142,96 +1,7% 141,18 140,53 +24,2% GBP/USD 1,1535 -0,2% 1,1576 1,1509 -14,8% USD/CNH (Offshore) 6,9662 +0,3% 6,9498 6,9421 +9,6% Bitcoin BTC/USD 19.730,46 -0,2% 19.850,45 19.899,55 -57,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Euro gibt nach und notiert um die Marke von 0,99 Dollar. Zwischenzeitlich war er jedoch auf ein neues 20-Jahres-Tief gefallen. Der Dollar-Index legt um 0,6 Prozent zu. Die Energiekrise dürfte vorerst das alles beherrschende Thema am Devisenmarkt bleiben, prognostiziert Unicredit. Vor allem der Kurs des Euro zum Dollar wird nach Meinung der Bank im Zuge der Krise unter Druck stehen, denn die Eurozone sei stärker abhängig von Gas und Öl. Zudem werde gespannt auf die Sitzung der Europäischen Notenbank am Donnerstag geschaut. Es sei unklar, ob es zu einem großen Zinsschritt um 75 Basispunkte komme, heißt es.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Am Dienstag hat sich an den Börsen in Ostasien und Australien keine einheitliche Tendenz ausmachen lassen. Vielerorts traten die Kurse mehr oder weniger auf der Stelle. In Sydney (-0,4%) drehten sie im späten Handel ins Minus, nachdem die australische Notenbank (RBA) wie erwartet die Zinsen um 50 Basispunkte erhöht und weitere Zinserhöhungen angekündigt hatte. Derweil hat Australien im zweiten Quartal den 13. Handelsbilanzüberschuss in Folge verzeichnet. Zu verdanken war dies hauptsächlich dem Export von Rohstoffen. Deutlich nach oben um 1,4 Prozent ging es dagegen in Schanghai dank neuer Wirtschaftsstimuli. Überdies senkte die Notenbank den Satz für die Devisenreserven der Banken. Aktien des Kohlebergbaus profitierten erneut von der Energiekrise in Europa und China. In Japan wurde die Stimmung gedämpft durch einen unerwartet geringen Anstieg der Verbraucherausgaben im Juli. Ein weiterer kräftiger Abwärtsschub des Yen auf ein neues 24-Jahrestief von deutlich über 141 je Dollar stützte nicht. Aktien der Ölbranche reagierten in der gesamten Region eher verhalten darauf, dass die Opec+ am Montag nach Börsenschluss in Asien die Kürzung ihrer Fördermenge beschlossen hatte. Analystin Ipek Ozkardezkaya von Swissquote verwies darauf, dass bald wieder iranisches Öl auf den Markt kommen könnte, wenn der Atomstreit der USA mit Teheran beigelegt und Sanktionen aufgehoben würden.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
ALLIANZ / COMMERZBANK
Die Commerzbank wird auch künftig Versicherungs- und Vorsorgeprodukte der Allianz exklusiv vertreiben. Wie die beiden Unternehmen mitteilten, haben sie ihre Vertriebspartnerschaft um 12 Jahre bis 2035 verlängert.
LUFTHANSA
Im Tarifstreit zwischen der Lufthansa und der Vereinigung Cockpit (VC) über mehr Gehalt für die Pilotinnen und Piloten ist nach Angaben der Gewerkschaft eine Einigung erzielt worden. "Es gibt einen Deal", sagte ein VC-Sprecher am Dienstagnachmittag der Nachrichtenagentur AFP. "Der Streik wird aller Voraussicht nach abgesagt", fügte er hinzu. Das sei "eine Formsache".
SIEMENS ENERGY
will zur Teilfinanzierung des Kaufs der restlichen Aktien der Windkrafttochter Siemens Gamesa eine Pflichtwandelanleihe begeben. Den Gesamtnennbetrag bezifferte der Konzern auf circa 1 Milliarde Euro. Die Schuldverschreibungen mit einer Stückelung von jeweils 100.000 Euro würden von der Siemens Energy Finance B.V. zu 100 Prozent ihres Nennbetrags begeben.
DEUTSCHE BAHN
Wegen des Verdachts eines Herstellerfehlers tauscht die Deutsche Bahn nach einer umfangreichen Inspektion bundesweit rund 137.000 Betonschwellen im Schienennetz aus. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, wurden die Schwellen an 70 betroffenen Streckenabschnitten bereits ausgetauscht, Arbeiten an weiteren 155 Abschnitten sollen folgen. Dabei kommt es zu Einschränkungen, Verspätungen und Ersatzverkehr - bis zum Jahresende sollen aber "nahezu alle betroffenen Strecken wieder regulär befahrbar sein".
ILLUMINA
Die Europäische Union hat dem auf Gensequenzierung spezialisierten US-Unternehmen Illumina die Übernahme des Biotech-Unternehmens Grail für 7,1 Milliarden Dollar untersagt - nur wenige Tage, nachdem das Unternehmen in den USA grünes Licht bekommen hat. Laut Wettbewerbsbehörde würde ein solcher Schritt Innovationen abwürgen und die Auswahl auf einem aufstrebenden Markt für Bluttests zur Krebsfrüherkennung beschränken.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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September 06, 2022 12:35 ET (16:35 GMT)
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