Lange Zeit war ein hohes Pro-Kopf-Einkommen in einem Land ein zuverlässiger Indikator für eine niedrige Geburtenrate. Im Jahr 1980 brachte in ärmeren europäischen Ländern wie Portugal (2,3) und Spanien (2,2) jede Frau im Schnitt über zwei Kinder zur Welt. Doch 20 Jahre später hat sich die Situation erheblich verändert (Portugal 1,6; Spanien 1,2), womit beide Länder unter die Schwelle der natürlichen Reproduktion gerutscht sind.Demgegenüber wiesen die vergleichsweise reichen USA nach Daten der Weltbank im gleichen Zeitraum einen Anstieg der Geburtenrate von 1,8 auf 2,3 aus. Hier hat sich etwas grundlegend verändert, wie eine Forschungsgruppe der beiden Universitäten Mannheim und Regensburg jetzt zeigen konnte. Die Kausalitätskette vom hohen Einkommen zur niedrigen Geburtenrate ist offenbar gebrochen. Frauen mit einem höheren Bildungsgrad hatten in der Regel weniger Kinder, weil die durch Bildung erzielbaren höheren Löhne die Opportunitätskosten der Kindererziehung erhöhen. Diese negative Beziehung ist jedoch ...Den vollständigen Artikel lesen ...
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