DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In Südkorea bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Chuseok" geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (18:50 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 3.512,38 +0,29% -18,29% Stoxx50 3.489,72 +0,43% -8,61% DAX 12.904,32 -0,09% -18,76% FTSE 7.263,10 +0,35% -1,99% CAC 6.125,90 +0,33% -14,36% DJIA 31.575,76 -0,02% -13,11% S&P-500 3.979,29 -0,01% -16,51% Nasdaq-Comp. 11.764,65 -0,23% -24,80% Nasdaq-100 12.224,13 -0,29% -25,10% Nikkei-225 28.065,28 +2,31% -2,52% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 143,14 -219 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 83,74 81,94 +2,2% +1,80 +18,0% Brent/ICE 89,07 88 +1,2% +1,07 +20,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 221,16 213,88 +3,4% +7,27 +239,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.706,65 1.718,30 -0,7% -11,65 -6,7% Silber (Spot) 18,46 18,53 -0,4% -0,07 -20,8% Platin (Spot) 880,08 871,00 +1,0% +9,08 -9,3% Kupfer-Future 3,50 3,44 +1,8% +0,06 -21,0%
Für die Ölpreise geht es nach dem Absturz am Vortag bis zu 2,2 Prozent nach oben. Hier hatten mit den schwachen Konjunkturdaten aus China die Sorgen vor einer sinkenden Nachfrage wieder zugenommen. Dagegen haben die deutlicher als erwartet gestiegenen wöchentlichen US-Lagerdaten keinen negativen Einfluss. Hier wurde eine Zunahme um 8,845 Millionen Barrel vermeldet, während Analysten lediglich einen Anstieg um 0,3 Millionen Barrel vorhergesagt hatten. "Die Kombination aus einem deutlichen Rückgang der Raffinerieaktivität, einem Anstieg der Importe und einer Freigabe von 7,5 Millionen Barrel aus der strategischen US-Ölreserve hat zu einem kräftigen Anstieg der US-Rohölvorräte geführt", so Matt Smith von Kpler.
FINANZMARKT USA
Die Wall Street zeigt sich mit leichten Abschlägen. Die Volatilität bleibt weiter hoch. Nach einem schwächeren Start konnten zwischenzeitliche Gewinne nicht behauptet werden. US-Notenbankpräsident Jerome Powell ließ in einer Rede keinerlei Zweifel aufkommen, dass die Fed solange am geldpolitischen Straffungskurs festhält, bis die Inflation zurückgeht. Die Fed akzeptiere die Verantwortung für Preisstabilität, sagte Powell. Nachdem die US-Notenbank bereits bei ihren letzten beiden Sitzungen den Leitzins um 75 Basispunkte erhöht hatte, zog nun die EZB nach. Viele Ökonomen hatten mit einem solch großen Zinsschritt gerechnet. Konjunkturseitig ist die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe entgegen den Erwartungen gesunken, was der Fed mehr Spielraum bei den geldpolitischen Straffungen eröffnet. Unter den Einzelwerten fallen McCormick um 7,3 Prozent. Das dritte Geschäftsquartal ist für den Gewürz-Hersteller schlechter gelaufen als erwartet. Für das Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen nun ein niedrigeres Wachstum. Nach den vielen Neueinstellungen der vergangenen Jahre wird Amazon (-1,4%) das Tempo bei der Schaffung neuer Jobs wohl verlangsamen. Um die besonders während der Pandemie hohe Nachfrage der Kunden bedienen zu können, hatte der US-Konzern das Personal erheblich aufgestockt. Der Elektroautobauer Tesla (-0,1%) hat die Auslieferungen aus seinem Werk in Schanghai nach der Erweiterung seiner Fertigungsstraßen deutlich gesteigert.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Wenig verändert nach einem hochvolatilen Handel sind Europas Börsen nach der EZB-Zinserhöhung aus dem Handel gegangen. Der große Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte sei angemessen, hieß es. Gleichzeitig mit der EZB hatte der Markt noch falkenhafte Aussagen von US-Notenbankchef Powell zu verdauen. Vor allem Banken und Versicherer profitierten von dem Zinsschritt und zogen als Tagesgewinner die Märkte nach oben. Banken standen mit über 2 Prozent Plus unter den Branchen unangefochten vorn. Deutsche Bank stiegen 5,6 Prozent und Commerzbank 5,4 Prozent. Die Commerzbank ist dazu nach eigener Aussage gut in das zweite Halbjahr gestartet und sieht sich auf Kurs, die Ziele zu erreichen. Deutsche Bank sollen das öffentliche Angebot des Porsche-IPO an Privatanleger übernehmen. Konsumnahe Sektoren litten unter der angehobenden EZB-Inflationsprognose. Im DAX fielen Puma um 1,40 und Zalando um 2,1 Prozent. In London gaben Marks & Spencer 4,2 Prozent nach, in Stockholm verloren H&M 1,5 Prozent. Auch Umstufungen von Analysten sorgten weiter für kräftige Kursbewegungen. So brachen in Paris Atos um 15 Prozent ein. Goldman Sachs hat die Aktie zum Verkauf gestellt.
DEVISEN
zuletzt +/- % Do, 8:57 Mi, 17:01 % YTD EUR/USD 0,9972 -0,4% 0,9998 0,9949 -12,3% EUR/JPY 143,72 -0,1% 143,68 143,75 +9,8% EUR/CHF 0,9688 -0,9% 0,9764 1,0184 -6,6% EUR/GBP 0,8680 +0,1% 0,8684 0,8676 +3,3% USD/JPY 144,13 +0,3% 143,70 144,48 +25,2% GBP/USD 1,1488 -0,4% 1,1508 1,1465 -15,1% USD/CNH (Offshore) 6,9653 +0,1% 6,9633 6,9756 +9,6% Bitcoin BTC/USD 19.188,87 -0,9% 19.235,64 18.905,59 -58,5%
Für den Dollar geht es mit den Powell-Aussagen leicht nach oben. Der Dollar-Index legt um 0,1 Prozent zu. Hier stützt die Aussicht auf weitere kräftige Zinserhöhungen durch die Fed, heißt es. Im Gegenzug gerät der Euro trotz des großen Zinsschritts der EZB und dem Bekenntnis zu weiteren Zinsanhebungen etwas unter Druck und fällt wieder unter die Dollar-Parität. Händler sprechen von einer Dollar-Stärke und weniger von einer Euro-Schwäche.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Börsen in Ostasien und Australien haben keine einheitliche Tendenz aufgewiesen. Während vielerorts die guten Vorgaben der Wall Street den Kursen Auftrieb gaben, blieben die chinesischen Börsen zurück. Hier hätten Konjunktursorgen die Oberhand gewonnen, hieß es unter Verweis auf den verlängerten Lockdown in der Mega-Metropole Chengdu. Die Stimmung wurde auch gedämpft durch rückläufige Ölimporte, die auf eine geringere chinesische Nachfrage hindeuteten. In Tokio trieb ein deutlich nach oben revidiertes Wirtschaftswachstum die Kurse an. Die Börse in Sydney profitierte von Aussagen von Notenbankchef Philip Lowe, wonach die Reserve Bank of Australia das Tempo ihrer Zinserhöhungen drosseln könnte. Auf den Verkaufslisten ganz oben standen in der gesamten Region Aktien des Ölsektors, nachdem die Ölpreise am Mittwoch eine Talfahrt erlebt hatten.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Bayer
hat im Rennen um eine für Patienten schonendere Behandlung von zwei verbreiteten Augenkrankheiten gute Chancen, mit seinem Blockbustermedikament Eylea nicht ins Hintertreffen zu geraten. Das Medikament hat laut einer Mitteilung des Pharma- und Agrarkonzerns in zwei klinischen Studien sowohl bei neovaskulärer (feuchter) altersbedingter Makuladegeneration (AMD) als auch bei diabetischem Makulaödem (DME) gezeigt, dass es in höherer Dosierung bei einem 16-wöchigen Bahndlungsintervall dem bisher zugelassenen bisherigen 8-Wochen-Rhythmus nicht unterlegen ist. Das ist insofern bedeutsam, als dass das Mittel in den Augapfel gespritzt werden muss.
Mercedes-Benz
will seine Elektro-Vans der nächsten Generation künftig nicht nur im Transporterwerk Düsseldorf vom Band laufen lassen, sondern vornehmlich in einer neuen Fabrik an einem Konzernstandort in Osteuropa. Aus Kostengründen tut sich der Autokonzern dafür mit dem US-Elektrofahrzeug-Start-up Rivian zusammen.
Merck
baut sein Werk im französischen Molsheim aus. Wie das DAX-Unternehmen mitteilte, investiert es über 130 Millionen Euro in den Standort. Bis Ende 2028 sollen dort mehr als 800 Arbeitsplätze entstehen.
Thyssen
gibt grünes Licht für Direktreduktionsanlage für CO2-armen Stahl, die Investitionen von mehr als 2 Milliarden Euro vorsieht. Der Aufsichtsrat unterstütze die Entscheidung des Vorstands, den entsprechenden Eigenmittelanteil zum Bau der ersten Direktreduktionsanlage am Standort Duisburg freizugegeben, teilte der Konzern mit. Das Großprojekt steht aber weiterhin unter dem Vorbehalt einer Förderung durch die öffentliche Hand. Die Auftragsvergabe sei für Herbst 2022 geplant und der Produktionsstart 2026.
Opel
will bis zu 1.000 Jobs in Deutschland abbauen. Das Unternehmen habe in einem internen Townhall-Meeting angekündigt, weiter Personal an den deutschen Standorten in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach über Altersteilzeit, Vorruhestand oder Abfindungen abbauen zu wollen, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf mehrere Teilnehmer.
Arcelormittal
will seine Produktion in Europa weiter reduzieren. Seine polnische Tochtergesellschaft will einen ihrer beiden Hochöfen stilllegen. Ende des Monats will das Unternehmen die Produktion am Hochhofen im südpolnischen Werk Dabrowa Gornicza vorübergehend einstellen. Dieser hat eine Produktionskapazität von 2,2 Millionen Tonnen Rohstahl.
Tesla
hat die Auslieferungen aus seinem Werk in Schanghai nach der Erweiterung seiner Fertigungsstraßen deutlich gesteigert. Aus der Fabrik, in der das Model Y und das Model 3 hergestellt werden, wurden im August fast 77.000 Autos ausgeliefert, wie aus Daten des chinesischen Herstellerverbands China Passenger Car Association hervorgeht. Allerdings fiel Tesla auf dem weltgrößten Automarkt weiter hinter den Rivalen BYD zurück.
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September 08, 2022 12:51 ET (16:51 GMT)
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