DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In China, Hongkong und Südkorea sind die Börsen wegen der Festtage "Festival der zweiten Herbsthälfte" und "Chuseok" geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (18:45 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 3.646,51 +2,14% -15,17% Stoxx50 3.593,57 +1,52% -5,89% DAX 13.402,27 +2,40% -15,63% FTSE 7.473,03 +1,66% -0,45% CAC 6.333,59 +1,95% -11,46% DJIA 32.354,18 +0,63% -10,96% S&P-500 4.101,38 +0,84% -13,95% Nasdaq-Comp. 12.220,24 +0,89% -21,89% Nasdaq-100 12.695,51 +0,85% -22,21% Nikkei-225 28.542,11 +1,16% -0,87% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 144,34 +80 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 88,03 86,79 +1,4% +1,24 +24,0% Brent/ICE 94,43 92,84 +1,7% +1,59 +27,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 191,03 207,09 -7,8% -16,07 +238,6%
Am Ölmarkt steigen die Preise weiter um rund 2 Prozent, unter anderem weil der schwächere Dollar das Öl für Käufer aus dem Nichtdollarraum billiger macht. Der Goldpreis zieht mit dem schwächeren Dollar um 17 auf 1.733 Dollar je Feinunze an.
FINANZMARKT USA
Nach den deutlichen Gewinnen in der Vorwoche geht es an den US-Börsen weiter nach oben. Dabei kommt etwas Unterstützung vom Devisenmarkt, der Dollar gibt etwas nach, was günstig für die US-Exportindustrie ist. Im Fokus stehen die US-Verbraucherpreise für August, die am Dienstag veröffentlicht werden. Im Vorfeld herrscht Optimismus, dass sie einen leichten Rückgang gegenüber dem Vormonat zeigen werden. Das würde die Spekulation untermauern, dass die Inflation in den USA ihren Höhepunkt erreicht hat und im Gefolge die US-Notenbanker dann etwas weniger falkenhaft klingen könnten. Gleichwohl wird bei der Fed-Sitzung in der kommenden Woche mit einer erneut Zinserhöhung um 75 Basispunkte gerechnet. Zur erhöhten Risikobereitschaft dürfte auch beitragen, dass aus der Ukraine vermehrt Erfolgsmeldungen aus dem Krieg kommen. Zudem fällt der europäische Gaspreis erneut deutlich und auf das niedrigste Niveau seit rund vier Wochen. Bristol Myers Squibb gewinnen 5,5 Prozent. Das Pharmaunternehmen hat die Zulassung für sein Psoriasis-Medikament Sotyktu auf dem Heimatmarkt erhalten. General Electric (+2,4%) kommt mit der Abtrennung seines Medizintechnikgeschäfts voran. Der Bereich soll in der ersten Januarwoche 2023 abgespalten werden. Walt Disney rücken um 0,5 Prozent vor. Der aktivistische Investor Dan Loeb hat bei Disney eine Kehrtwende vollzogen und will den Unterhaltungskonzern nicht mehr dazu drängen, seinen populären Sport-TV-Sender ESPN abzuspalten. Im Rechtsstreit mit Elon Musk hat Twitter (-1,8%) jüngste Vorwürfe des Milliardärs als "nicht gerechtfertigt" zurückgewiesen und hält weiter an der Fusionsvereinbarung fest. Oracle gewinnen im Vorfeld der Vorlage der Geschäftszahlen nach Handelsende 1,0 Prozent.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:05 US/Oracle Corp, Ergebnis 1Q, Redwood Shores
FINANZMÄRKTE EUROPA
An den europäischen Aktienmärkten ging es zum Wochenauftakt erneut nach oben. "Die Stabilisierung des Euro stützt die Risikobereitschaft", so ein Händler. Der Euro stieg am Montag zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit Mitte August und notiert wieder klar über die Parität zum Dollar. Der TTF-Gas-Future mit Oktoberfälligkeit fiel nachhaltig unter 200 Euro je MWh und notiert auf dem Niveau von vor einem Monat, nachdem er zwischenzeitlich deutlich über 300 notierte. Mit einem Plus von 3,1 Prozent ging es für den Stoxx-Branchenindex der Banken europaweit nach oben. "Die Zinswende in der Eurozone führt zu Milliarden-Gewinnen", so ein Marktteilnehmer. Zugrunde liegen hier Berechnungen der weiten Spread zwischen TLTROs und Einlagensatz. Für den Branchen-Index der Auto-Aktien ging es 3,5 Prozent nach oben. Porsche Holding gewannen 3,7 Prozent und VW 3,4 Prozent. "Mit einem Branchen-KGV von 5 gilt der Sektor als extrem billig", so ein Marktteilnehmer. Mit einem Minus von gut 21 Prozent gehört die Aktie von Orpea zu den großen Verlierern an der Börse in Paris. Die vorläufigen Zahlen zum 1. Halbjahr 2022 zeigen, dass die Margen eingebrochen sind. Anschlusspotenzial sehen Marktteilnehmer bei den Aktien der Rückversicherer. Die Munich Re (+2,7%) hat zur Prämien-Erneuerungsrunde in Monte Carlo von einer günstigen Nachfrage gesprochen. Außerdem sieht sich das Unternehmen als Profiteur der steigenden Zinsen. Auch Hannover Rück (+2,9%) erwartet angesichts des Trends zu teureren Großschäden, der Folgen der Pandemie und der hohen Inflationsraten weitere Preissteigerungen sowie Verbesserungen der Konditionen. Swiss Re (+2,6%) sieht Wachstumschancen, obwohl das Umfeld angesichts von Inflation und geopolitischen Spannungen zunehmend schwieriger wird. Der Rückversicherer sieht sich mit seiner starken Kapitalausstattung und Risikokapazität gut gerüstet.
DEVISEN
zuletzt +/- % Mo, 8:03 Fr, 17:04 % YTD EUR/USD 1,0135 +0,4% 1,0084 1,0035 -10,9% EUR/JPY 144,25 +0,4% 144,59 143,08 +10,2% EUR/CHF 0,9643 -0,3% 0,9682 1,0394 -7,1% EUR/GBP 0,8662 -0,1% 0,8683 0,8669 +3,1% USD/JPY 142,33 -0,1% 143,11 142,57 +23,6% GBP/USD 1,1703 +0,6% 1,1616 1,1574 -13,5% USD/CNH (Offshore) 6,9137 -0,2% 6,9412 6,9383 +8,8% Bitcoin BTC/USD 22.218,81 +3,2% 21.752,69 21.070,75 -51,9%
Der Euro stieg zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit Mitte August. Er liegt aktuell mit 1,0131 Dollar wieder über der Parität.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
An den Börsen haben die Pluszeichen überwogen. Die Börsen in China, Hongkong und Südkorea hatten feiertagsbedingt geschlossen. Gestützt wurden die Börsen etwas durch die üppigen Aufschläge der Wall Street am Freitag, auch der nachgebende US-Dollar stützte. Die Dollar-Schwäche wurde als Zeichen steigender Risikoneigung interpretiert, die dem Aktienmarkt zu Gute gekommen sei. die Schwäche der chinesischen Wirtschaft verhindere eine nachhaltige Aktienrally, hieß es. Die jüngst zurückgegangene Inflation in China im August sei ein klares Anzeichen für eine nachlassende Binnennachfrage. Daher setze der Markt auf weitere Wirtschaftsstimuli. In Tokio zeigte sich der Nikkei-225 recht fest - getrieben von Titeln aus den Sektoren Elektronik, Fluglinien und Eisenbahn. Händler sprachen von Schnäppchenkäufen und der Hoffnung auf ein Überwinden der Covid-19-Pandemie. Japan Airlines und ANA Holdings legten um 2,0 bzw. 2,5 Prozent zu. Laut Berichten plant die Regierung weitere Corona- und Einreiseerleichterungen. West Japan Railway zogen um 3,4 Prozent an. In Sydney wurde die Börse von der Stärke des Finanz- bzw. Rohstoffsektors angetrieben. NAB, Commonwealth, Westpac und ANZ legten bis zu 1,4 Prozent zu. Nickel Industries sprangen um 6,7 Prozent. Der Rohstoffkonzern hatte seine Prognose für die Hengjaya-Mine in Indonesien angehoben.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
AMERISOURCEBERGEN
Der US-Pharmagroßhändler übernimmt den Frankfurter Dienstleister Pharmalex Holding für 1,28 Milliarden Euro. Das Geld fließt an Fonds, die von Auctus Capital Partners beraten werden, wie es in einer Mitteilung von Amerisourcebergen heißt. Pharmalex bietet spezialisierte Dienstleistungen für die Pharma-, Biotech- und Medizinproduktebranche an, die von Beratung bei der klinischen Entwicklung bis hin zur Marktzulassung und darüber hinaus reichen.
NOVO NORDISK
will die Entdeckung und Entwicklung von Medikamenten künftig mithilfe Künstlicher Intelligenz und Big Data beschleunigen. Zu diesem Zweck ist das Unternehmen nach eigenen Angaben eine strategische Zusammenarbeit mit Microsoft eingegangen. Im Rahmen dessen stellt Microsoft KI-Technologie, Modelle sowie Expertise bereit und arbeitet mit den Datenwissenschaftlern von Novo Nordisk zusammen.
BRISTOL MEYER SQUIBB
Der US-Pharmakonzern kann sein Psoriasis-Medikament Sotyktu künftig auf dem Heimatmarkt verkaufen. Wie das Unternehmen mitteilte, hat die US-Arzneimittelbehörde FDA das oral zu applizierende Medikament zugelassen. Nach Konzernangaben handelt es sich um die erste Behandlungsinnovation bei Schuppenflechte seit zehn Jahren.
Im Rechtsstreit mit Elon Musk hat Twitter am Montag jüngste Vorwürfe des Milliardärs als "nicht gerechtfertigt" zurückgewiesen. In einer Mitteilung heißt es, Twitter halte weiterhin an der Fusionsvereinbarung fest. Am Freitag hatte der Anwalt von Musk erklärt, dass eine Zahlung von etwa 7 Millionen Dollar durch Twitter an einen Whistleblower Musk mehr Munition gegeben habe, um die Vereinbarung zu beenden.
GENERAL ELECTRIC
Der US-Industriekonzern kommt mit der Abtrennung seines Medizintechnikgeschäfts voran. Wie das Unternehmen mitteilte, soll der Bereich Healthcare in der ersten Januarwoche 2023 vom Konzern abgespalten werden. Zudem gab GE die Besetzung des Verwaltungsrats der neuen Einheit bekannt. GE-Chairman und -CEO Larry Culp, der nach der Aufspaltung des Konzerns das Triebwerksgeschäft GE Aerospace als CEO leiten wird, soll als Non-Executive Chairman dem Verwaltungsrat von GE Healthcare vorsitzen. Peter Arduini, jetziger Chef von GE Healthcare, wird ebenfalls dem Verwaltungsrat angehören.
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September 12, 2022 12:49 ET (16:49 GMT)
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