DJ Scholz bleibt auf absehbare Zeit bei Haltung zu Lieferung von Kampfpanzern - Kreise
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Deutschland wird in naher Zukunft wohl nicht seine ablehnende Haltung zur Lieferung von westlichen Kampfpanzern an die Ukraine ändern. Das erklärte ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter, der nicht namentlich genannt werden wollte. Bundeskanzler Olaf Scholz wird bei seiner Rede zur Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York kommende Woche daher wohl keine Lieferung von den von der Ukraine angefragten Kampfpanzern verkünden.
"Es stehe keine Veränderung an. Aber auch der Bundeskanzler hat nie gesagt: Ich werde nie Panzer liefern, sondern er hat gesagt: Das, was wir machen, sind keine Alleingänge", erklärte der hochrangige Beamte auf einer Pressekonferenz zur anstehen Reise nach New York. "Im Moment gibt es kein Land, das westliche Kampfpanzer liefert. Und ich kenne auch keines, aus der Vielzahl meiner Gespräche, was sich dazu anschickt. Insofern sehe ich in absehbarer Zeit keine Veränderung."
Scholz habe aber deutlich gemacht, das langfristige Ziel müsse die Ausstattung der Ukraine mit einer modernen westlichen Armee sein, mit der sie sich selbst verteidigen kann. "Dazu sind wir bereit Verantwortung zu übernehmen", so der Beamte. Man bestelle daher bereits Waffen für die Ukraine, die erst in Monaten geliefert werden könnten. Der Beamte wies zudem Spekulationen zurück, dass im Kanzleramt an einem Waffenstillstandsplan für die Ukraine nach dem Vorbild der Abkommen Minsk 1 und 2 gearbeitet würde. Nach den jüngsten Gesprächen mit Russland gebe es keinen Grund zu erwarten, dass es dort Bewegung gebe. Man müsse sich auf einen längeren Krieg einstellen, erklärte ein zweiter Beamte, der ebenfalls nicht namentlich genannt werden wollte.
Bei Scholz Besuch bei der Versammlung der Vereinten Nationen wird es auch um Klimaschutz und die Gründung eines internationalen Klimaklubs gehen.
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September 16, 2022 07:54 ET (11:54 GMT)
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