DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Großbritannien bleiben die Börsen wegen der Beisetzung von Queen Elizabeth II. geschlossen. In Japan ruht der Börsenhandel wegen des "Tags der Ehrung der Alten".
TAGESTHEMA
US-Präsident Joe Biden hat Taiwan erneut militärische Unterstützung im Falle eines Angriffs zugesichert. Auf die Frage in einem Fernsehinterview des Senders CBS, ob die US-Streitkräfte Taiwan verteidigen würden, antwortete Biden: "Ja, wenn es tatsächlich zu einem noch nie dagewesenen Angriff käme." Ein Sprecher des Weißen Hauses betonte später jedoch, die Taiwan-Politik der US-Regierung habe sich nicht geändert. Ähnlich hatte sich Biden bereits im Mai während eines Besuchs in Japan geäußert. Damals sagte er, die USA hätten "die Verpflichtung", Taiwan im Angriffsfall beizustehen. Später betonte er, die US-Politik der "strategischen Zweideutigkeit" im Umgang mit China und Taiwan habe sich nicht geändert. Die USA verfolgen seit langem in der Taiwan-Frage eine Linie der "strategischen Zweideutigkeit". Dabei sichern die USA zwar Taiwan Unterstützung beim Aufbau von dessen Verteidigungsfähigkeiten zu, versprechen aber nicht ausdrücklich, der Insel im Falle eines Krieges zu Hilfe zu kommen.
Peking sieht Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Die USA erkennen zwar seit 1979 die Führung in Peking als alleinige Regierung Chinas an, unterstützen aber auch Taiwan.
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 3.883,75 -0,2% E-Mini-Future Nasdaq-100 11.885,00 -0,4% Nikkei-225 Feiertag Hang-Seng-Index 18.589,28 -0,9% Kospi 2.413,20 +1,3% Shanghai-Composite 3.120,63 -0,2% S&P/ASX 200 6.732,00 -0,1%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Schwächer - Die Stimmung für Aktien zum Beginn der neuen Börsenwoche in Asien ist geprägt von Zins- und Rezessionssorgen. Am kommenden Mittwoch wird mit einer weiteren kräftigen Zinserhöhung in den USA gerechnet - und das ungeachtet der Warnung der Weltbank vom vergangenen Freitag vor einer weltweiten Rezession. Dazu kommt das angespannte Verhältnis zwischen den USA und China. US-Präsident Biden hat China gewarnt, die gegen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine verhängten Sanktionen zu unterlaufen. Zu den Belastungsfaktoren gehört auch weiter der Krieg in der Ukraine, zumal US-Präsident Biden den russischen Präsidenten Putin vor einer "konsequenten" Antwort gewarnt hat, sollte dieser nukleare oder chemische Waffen einsetzen. In Seoul sprechen Händler davon, dass man mit Argusaugen auf Nordkorea schaue, nachdem dort mögliche Atomschläge per Gesetz geregelt wurden. An den chinesischen Börsen stehen unter anderen Immobilienaktien auf den Verkaufslisten. Die Commerzbank weist darauf hin, dass seit Jahresbeginn die Verkäufe um 30 Prozent zurückgegangen sind.
US-NACHBÖRSE
Wix.com legten um 1,3 Prozent zu, angetrieben von einem später bestätigten Bericht, wonach der aktivistische Investor Starboard Value einen Anteil von 9 Prozent an dem Spezialisten für Website-Baukästen aufgebaut hat.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 30.821,76 -0,5% -140,06 -15,2% S&P-500 3.873,45 -0,7% -27,90 -18,7% Nasdaq-Comp. 11.448,40 -0,9% -103,95 -26,8% Nasdaq-100 11.861,38 -0,6% -66,11 -27,3% Freitag Donnerstag Umsatz NYSE (Aktien) 3,4 Mrd 0,985 Mrd Gewinner 861 937 Verlierer 2.347 2.281 Unverändert 152 139
Leichter - Die andauernden Konjunktursorgen und die anstehende nächste große Zinserhöhung der US-Notenbank veranlassten die Anleger zum Rückzug aus dem Aktienmarkt. Konjunkturseitig hellte sich die Stimmung der US-Verbraucher im September zwar auf, Ökonomen hatten jedoch noch etwas mehr erwartet. Die Inflationserwartungen der Konsumenten auf Sicht von zwölf Monaten verringerten sich ein wenig. Die Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, da rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen. Rezessionsängste erhielten neben einer entsprechenden Warnung der Weltbank Nahrung durch eine Gewinnwarnung des Paketdienstes Fedex, dessen Aktie um 21,4 Prozent abstürzte. Das als Konjunkturbarometer geltende Unternehmen machte unter anderem die Energiekrise in Europa für wegfallende Umsätze verantwortlich. Im Sog von Fedex fielen UPS um 4,5 Prozent. General Electric (-3,7%) leidet immer noch unter Lieferkettenstörungen. Das dürfte sich im Drittquartalsergebnis niederschlagen, teilte CFO Carolina Dybeck Happe mit. Der Fahrdienstleister Uber (-3,6%) wurde Opfer einer weitreichenden Cyberattacke.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 3,85 -1,9 3,87 312,4 5 Jahre 3,63 -4,2 3,67 237,3 7 Jahre 3,56 -2,2 3,58 212,1 10 Jahre 3,45 -0,2 3,45 194,0 30 Jahre 3,52 +4,7 3,47 161,8
Am Anleihemarkt zeigten sich die Renditen volatil, nachdem sie zuletzt in Erwartung der Fed-Sitzung deutlich gestiegen waren. Die Rendite zehnjähriger Papiere lag zuletzt wenig verändert bei 3,45 Prozent.
DEVISEN
EUR/USD 0,9993 -0,2% 1,0015 0,9980 -12,1% EUR/JPY 143,13 -0,0% 143,15 143,09 +9,4% EUR/GBP 0,8764 -0,1% 0,8770 0,8750 +4,3% GBP/USD 1,1403 -0,1% 1,1420 1,1407 -15,7% USD/JPY 143,23 +0,2% 142,94 143,36 +24,4% USD/KRW 1.377,32 -0,6% 1.377,32 1.393,47 +15,9% USD/CNY 6,9662 -0,2% 6,9662 7,0196 +9,6% USD/CNH 7,0136 +0,1% 7,0033 7,0296 +10,4% USD/HKD 7,8490 -0,0% 7,8493 7,8491 +0,7% AUD/USD 0,6707 -0,1% 0,6715 0,6690 -7,6% NZD/USD 0,5970 -0,3% 0,5986 0,5962 -12,5% Bitcoin BTC/USD 18.809,06 -3,4% 19.469,21 19.772,27 -59,3% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Dollar zeigte sich wenig verändert. Der Dollarindex gab leicht um 0,1 Prozent nach. Der Euro notierte 0,2 Prozent fester bei 1,0013 Dollar.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL / GAS
zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 85,49 85,11 +0,4% +0,38 +20,5% Brent/ICE 91,88 91,35 +0,6% +0,53 +24,3% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Nach den kräftigen Verlusten vom Donnerstag stiegen die Ölpreise um bis zu 0,8 Prozent. Vor allem die Sorge um ein Abrutschen der Wirtschaft in eine Rezession und damit ein Rückgang der Ölnachfrage hatten die Preise zuletzt gedrückt.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.669,55 1.674,95 -0,3% -5,40 -8,7% Silber (Spot) 19,43 19,58 -0,8% -0,15 -16,7% Platin (Spot) 908,90 906,55 +0,3% +2,35 -6,4% Kupfer-Future 3,56 3,54 +0,5% +0,02 -19,6% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Goldpreis legte nach den deutlichen Abgaben am Vortag um 0,5 Prozent zu.
MELDUNGEN SEIT FREITAG, 20.00 UHR
CORONA-BLOG
- In der Millionenmetropole Chengdu im Südwesten Chinas haben die Behörden einen mehr als zwei Wochen langen Corona-Lockdown beendet. "Dank der gemeinsamen Anstrengungen der gesamten Bevölkerung wurde die Epidemie wirksam kontrolliert", erklärte die Stadtregierung. Während des Lockdowns in der Stadt mit über 16 Millionen Einwohnern waren Schulen und Geschäfte geschlossen und die Einwohner gezwungen, zu Hause zu bleiben.
- US-Präsident Joe Biden hat die Corona-Pandemie in den USA für beendet erklärt. "Die Pandemie ist vorbei. Wir haben immer noch ein Problem mit Corona. Wir arbeiten noch viel daran, aber die Pandemie ist vorbei", sagte er in der Sendung "60 Minutes" des Senders CBS. Bidens Äußerungen könnten innerhalb seiner eigenen Regierung für einigen Wirbel sorgen. Erst vor wenigen Wochen hatte die US-Regierung den Kongress um zusätzliche Milliarden für den Kampf gegen die Pandemie gebeten.
JAPAN
Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 234 Stundenkilometern und starken Regenfällen hat der als "sehr gefährlich" eingestufte Taifun "Nanmadol" Japan erreicht. Der Sturm traf am Sonntagabend (Ortszeit) auf die Stadt Kagoshima im äußersten Südwesten Japans.
PUERTO RICO
Der Hurrikan "Fiona" hat in Puerto Rico einen kompletten Stromausfall und massive Schäden verursacht. Heftige Regenfälle hätten Erdrutsche ausgelöst, sagte Gouverneur Pedro Pierluisi. "Die Schäden sind in mehreren Regionen katastrophal." Straßen seien durch umgestürzte Bäume und Strommasten blockiert. In der Stadt Utuado stürzte zudem eine Brücke ein. Am Montag könnte der Hurrikan laut Wettervorhersagen die Dominikanische Republik erreichen.
USA/ARMENIEN/ASERBAIDSCHAN
Nach den jüngsten Gefechten zwischen armenischen und aserbaidschanischen Truppen hat die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, Aserbaidschan für die Eskalation verantwortlich gemacht. Die Spitzenpolitikerin sprach am Sonntag bei einem Besuch in Eriwan von "illegalen und tödlichen Angriffen Aserbaidschans auf armenisches Gebiet". Pelosi war am Samstag für einen dreitägigen Besuch in Armenien eingetroffen.
ÖLFÖRDERUNG USA
Die Zahl der aktiven Förderstellen stieg in der Vorwoche um 8 auf 599. In den beiden vorangegangenen Wochen war sie gesunken.
TESLA
will im laufenden Jahr den Verkauf in Deutschland deutlich erhöhen. "Unser Ziel ist es, den Absatz jedes Jahr zu verdoppeln, somit wären wir 2022 bei rund 80.000 Einheiten", sagte ein Standort-Verantwortlicher von Tesla der Automobilwoche. 2021 lieferte Tesla 39.714 Einheiten aus und würde damit als reiner Hersteller von Elektroautos in Deutschland zu etablierten Marken wie Toyota aufschließen. Toyota kam demnach 2021 auf 71.890 Neuzulassungen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/err/gos
(END) Dow Jones Newswires
September 19, 2022 01:36 ET (05:36 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.