DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13:22 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 3.905,50 -0,3% -18,4% E-Mini-Future Nasdaq-100 11.983,50 -0,3% -27,6% Euro-Stoxx-50 3.483,44 -0,5% -19,0% Stoxx-50 3.449,13 -0,1% -9,7% DAX 12.726,52 -0,6% -19,9% FTSE 7.237,25 +0,0% -2,0% CAC 6.019,16 -0,7% -15,9% Nikkei-225 27.688,42 +0,4% -3,8% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 141,29 -1,33
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 85,39 85,73 -0,4% -0,34 +20,3% Brent/ICE 91,82 92 -0,2% -0,18 +24,2% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 184,06 182,26 +1,0% +1,80 +187,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.669,15 1.676,10 -0,4% -6,95 -8,8% Silber (Spot) 19,36 19,63 -1,4% -0,27 -17,0% Platin (Spot) 928,25 923,15 +0,6% +5,10 -4,4% Kupfer-Future 3,52 3,54 -0,5% -0,02 -20,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Mit leichten Abgaben zeigen sich die Ölpreise. Übergeordnet hat sich der Ölpreis in den letzten Sitzungen stabilisiert, nachdem er nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine im Februar um mehr als 20 Prozent von seinen Höchstständen gefallen war, heißt es. Händler befürchten, dass höhere Zinssätze zu einer globalen Verlangsamung beitragen und die Energienachfrage dämpfen werden, während sich die Befürchtungen, dass das Angebot durch den Konflikt eingeschränkt wird, nicht wirklich bewahrheitet haben.
AUSBLICK AKTIEN USA
Mit leichten Abgaben dürfte die Wall Street am Dienstag in den Handel starten. Allerdings dürfte, wie bereits am Vortag, die Volatilität vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch hoch bleiben. Weiter herrscht Unsicherheit, ob die US-Notenbank nicht doch zu einem großen Zinsschritt von 100 Basispunkten bereit ist, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Eine Anhebung um weitere 75 Basispunkte gilt derweil am Markt als ausgemachte Sache. Der Future auf den S&P-500 gibt aktuell um 0,5 Prozent nach. Bei den Einzelwerten geht es für die Aktie von Unitedhealth vorbörslich um 0,5 Prozent aufwärts. Im Prozess um die 13 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme von Change Healthcare hat der US-Krankenversicherer einen Sieg eingefahren. Ein Bundesrichter wies die Vorwürfe des US-Justizministeriums, die Akquisition würde den Wettbewerb einschränken und Innovationen in dem Sektor hemmen, zurück. Dagegen steht die Aktie von Ford Motor (-4,5%) unter Druck. Der Konzern warnte, dass die Ausgaben für Lieferanten im dritten Quartal um 1 Milliarde Dollar höher ausfallen werden als erwartet. Zudem habe der Mangel an Bauteilen dazu geführt, dass mehrere Fahrzeuge im Berichtszeitraum nicht verkauft werden konnten. Gleichzeitig bestätigte Ford seinen Jahresausblick.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
-US 14:30 Baubeginne/-genehmigungen August Baubeginne PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: -9,6% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: -4,4% gg Vm zuvor: -1,3% gg Vm 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Nach einer festeren Eröffnung drehen die europäischen Börsen am Dienstagmittag ins Minus. Gedrückt wird die Stimmung von deutlich steigenden Zinsen und Renditen. Mit dem starken Anstieg der deutschen Erzeugerpreise hat die Zinsspekulation in der Eurozone noch einmal zugenommen. Unter Druck stehen vor allem Technologietitel, Bauaktien, Rohstoffwerte und Industrietitel, ihre Stoxx-Branchenindizes fallen um bis zu 1,4 Prozent. Gewinner der steigenden Zinsen sind die Banken, deren Stoxx-Subindex 1,0 Prozent gewinnt. Als "unfassbaren Preishammer" tituliert Jens-Oliver Niklasch von der LBBW den Anstieg der Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat um 7,9 Prozent - die höchste Rate seit Beginn der Datenreihe 1949. Sie lagen 45,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Grund waren abermals die Energiepreise. Aber dieses Mal nicht nur Öl oder Gas, sondern auch noch Strom. Die Unternehmen würden nur einen Teil der Preisanstiege an ihre Kunden überwälzen können. Aber selbst dieser Rest werde die Inflation weiter befeuern. Im DAX stehen Henkel im Blick. Der Konzern hat im Rahmen seines Kapitalmarkttages (CMD) die Prognose für das organische Umsatzwachstum im laufenden Jahr auf 5,5 bis 7,5 Prozent nach zuvor 4,5 bis 6,5 Prozent angehoben. Die Anhebung kommt nicht ganz überraschend. Berenberg hatte im Ausblick auf den CMD bereits geschrieben, dass das Unternehmen das Ziel auf das obere Ende der Spanne anheben könnte. Die Aktie ist nach anfänglichen Gewinnen ins Minus gerutscht und verliert 0,9 Prozent. Größte Verlierer im DAX sind Vonovia und Heidelbergcement mit Abschlägen von bis zu 4,3 Prozent. Auf der anderen Seite ziehen Porsche Holding um 3,7 Prozent an und VW um 0,6 Prozent. Im Handel wird von einem guten Interesse an dem Börsengang der Porsche AG berichtet. Das Buch für die Aktien des Sportwagenherstellers sei schon überzeichnet, heißt es. Dabei läuft die Zeichnungsfrist noch bis zum 28. September. Die Aktie von Lenzing bricht um 20,7 Prozent ein, nachdem das Unternehmen am Vorabend die Ergebnisprognose 2022 aufgrund eingeschränkter Prognosesicherheit und hoher Volatilität der Energie- und Rohstoffmärkte kassiert hat. Nach den Halbjahreszahlen geht es für Kingfisher um 2,8 Prozent nach unten.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:05 Uhr Mo., 17:06 Uhr % YTD EUR/USD 1,0008 -0,2% 1,0016 1,0013 -12,0% EUR/JPY 143,69 +0,0% 143,62 143,50 +9,8% EUR/CHF 0,9661 -0,1% 0,9676 1,0363 -6,9% EUR/GBP 0,8743 -0,3% 0,8772 0,8774 +4,1% USD/JPY 143,58 +0,3% 143,42 143,24 +24,7% GBP/USD 1,1447 +0,1% 1,1416 1,1417 -15,4% USD/CNH (Offshore) 7,0188 +0,2% 7,0173 7,0065 +10,5% Bitcoin BTC/USD 19.287,63 -1,3% 19.338,90 19.307,13 -58,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Mit einem leichten Plus zeigt sich der Dollar in Erwartung eines erneuten kräftigen Zinsschritts der US-Notenbank am Mittwoch. Da es allerdings Unsicherheiten gibt, dass die Fed sogar eine Erhöhung um 100 Basispunkte besachließen könnte, sprechen Teilnehmer von einem insgesamt zurückhaltenden Handel.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Etwas fester - Die ostasiatischen Aktienmärkte und auch die Börse in Australien haben es am Dienstag der Wall Street vom Vortag gleichgetan und sind nach den jüngsten Verlusten auf Erholungskurs gegangen. Marktteilnehmer sprachen von Schnäppchenkäufen, wobei die Grundstimmung weiter von Vorsicht geprägt gewesen sei im Hinblick auf die am Mittwoch anstehende Zinsentscheidung in den USA. Sie gilt zumindest bis 75 Basispunkte als voll eingepreist und hat daher ihren Schrecken weitgehend verloren. In Tokio, wo am Vortag feiertagsbedingt der Handel ruhte, ging es um 0,4 Prozent nach oben auf 27.688 Punkte. Neue japanische Preisdaten zeigen für August erneut einen Anstieg. Auch dort liegt die Teuerung längst über dem Zielwert der Notenbank, allerdings auf einem deutlich niedrigeren Niveau als beispielsweise in den USA oder Europa. Noch fährt die japanische Notenbank allerdings einen ultraexpansiven Kurs, weshalb der Yen zuletzt immer neu Mehrjahrestiefs auslotete. Nach den neuen Inflationszahlen gab er ganz leicht nach. Die chinesische Notenbank hat wie erwartet ihren Referenzzins für Bankkredite mit 3,65 Prozent stabil gehalten, nachdem sie ihn im vergangenen Monat überraschend zur Stützung der Konjunktur gesenkt hatte.
CREDIT
Mit den Risikoprämien geht es am Dienstag am europäischen Kreditmarkt weiter nach oben. Nach dem Feiertag in Großbritannien zu Wochenbeginn belebt sich das Geschäft wieder. Die Anleger sind vorsichtig mit Blick auf die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch. Im Konsens wird mit einer Zinserhöhung von 75 Basispunkten gerechnet, einige Beobachter schließen aber einen großen Schritt von 100 Bp nicht aus. Ein solcher könnte für Druck an den Märkten sorgen, erhöhen sich doch damit die Rezessionsgefahren. Derweil unterstreichen die jüngsten deutschen Erzeugerpreise für August das Inflationsproblem in der Eurozone. Als "unfassbaren Preishammer" tituliert Jens-Oliver Niklasch von der LBBW den Anstieg der Preise gegenüber dem Vormonat um 7,9 Prozent - die höchste Rate seit Beginn der Datenreihe 1949 - sie lagen um 45,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Grund waren abermals die Energiepreise. Aber dieses Mal nicht nur Öl oder Gas, sondern auch noch Strom.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
HENKEL
hat die Umsatzprognose für das Gesamtjahr dank der "anhaltend starken" Entwicklung im Segment Adhesive Technologies weiter angehoben. Die weiteren Ziele für das Gesamtjahr bestätigte der DAX-Konzern, ebenso wie die mittel- und langfristigen Ziele. Bei der Verschmelzung der beiden Consumer-Geschäftsbereiche zum neuen, mehr als 10 Milliarden Umsatz schweren Segment Consumer Brands sieht sich der Konsumgüterkonzern über Plan, die Einführung liege "in den meisten Regionen vor dem ursprünglich angekündigten Zeitplan".
HENKEL
will im neuen Segment Consumer Brands, das die zwei globalen Consumer-Kategorien "Laundry & Home Care" und "Hair" umspannt, durch eine einheitliche Plattform für mehrere Kategorien sowohl das Wachstum beschleunigen als auch vor allem die Profitabilität verbessern. Das neue Segment soll zu den mittel- und langfristigen Konzernzielen organisches Wachstum zwischen 3 und 4 Prozent sowie eine bereinigte EBIT-Marge im mittleren Zehnprozent-Bereich beitragen.
TUI
Der Reisekonzern rechnet für das Winterprogramm mit einer Annährung der Buchungen an das normalisierte Niveau von vor der Pandemie. Die Durchschnittspreise stiegen deutlich an. Für das laufende Gesamtjahr 2021/22, das im September endet, bestätigte Tui seine Gewinnprognose.
ENBW
Der designierte neue EnBW-Vorstandschef Andreas Schell tritt Mitte November sein Amt an. Wie der Energieversorger mitteilte, wird Schell am 15. November die Nachfolge von Frank Mastiaux antreten. Den derzeitigen Vorstandsvorsitz bei der Rolls Royce Power System AG in Friedrichshafen werde Schell zum 14. November 2022 abgeben.
EVOTEC
Der Biotech-Konzern arbeitet für das US-Verteidigungsministerium an einem Wirkstoff gegen die Pest. Wie das MDAX-Unternehmen mitteilte, hat die US-Tochter Just - Evotec Biologics einen Auftrag im Wert von 49,9 Millionen US-Dollar für die schnelle Entwicklung von auf monoklonalen Antikörpern ("mAb") basierenden Arzneimittel-Prototypen gegen die Pest erhalten.
NORDEX
Der Windkraftanlagenhersteller hat einen Auftrag aus Deutschland erhalten. Der Konzern liefert für einen Windpark in Brandenburg sieben Turbinen mit einer Gesamtleistung von 31,5 Megawatt. Der Auftrag des "Stammkunden" wpd umfasse darüber hinaus einen Premium Service-Vertrag zur Wartung der Turbinen über 15 Jahre mit einer Verlängerungsoption um weitere fünf Jahre. Finanzielle Details nannte Nordex nicht.
SINGULUS
Die Anleihegläubiger der Singulus Technologies AG haben der Änderung der Anleihebedingungen zugestimmt und das Unternehmen damit vor einer drohenden Insolvenz bewahrt. Unter anderem verzichteten die Anleihegläubiger temporär auf mögliche Kündigungsrechte wegen der bisher unterbliebenen Veröffentlichung der testierten Jahresabschlüsse 2020 sowie 2021 und räumten dem Spezialmaschinenbauer eine größere Flexibilität bei der Finanzierung ein. Der größere Finanzierungsspielraum werde besonders bei großen Solarprojekten benötigt, teilte Singulus mit.
HAMBURGER HAFEN / COSCO
Die Beteiligung der chinesischen Cosco Shipping Ports Limited (CSPL) am Hamburger Containerterminal Tollerort verzögert sich. Wie CSPL mitteilte, sind bestimmte Vollzugsbedingungen noch nicht erfüllt worden. Man habe sich aber mit der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) darauf verständigt, auf die Erfüllung hinzuarbeiten, und deshalb die Frist für den Abschluss der Transaktion bis Jahresende verlängert.
INTESA SANPAOLO
Die italienische Bank ist wegen ihres Hypothekengeschäfts ins Visier der Behörden geraten. Die Kartellbehörde AGCM hat eine Untersuchung gestartet wegen Vorwürfen unfairer Geschäftspraktiken im Vertrieb von Hypotheken. Die Bank habe Kunden keine adäquaten Informationen für festverzinsliche und variabel verzinste Hypothekenprodukte vorgelegt, teilte die Behörde mit.
APPLE
Apps in Apples App-Store und In-App-Käufe werden für Nutzer in Europa und mehreren anderen Ländern teurer. Wie der Konzern mitteilte, werden die Preiserhöhungen im Oktober kommen. Sie gelten für alle Euro-Länder sowie für Polen, Schweden, Chile, Ägypten Japan, Malaysia, Pakistan, Südkorea und Vietnam.
HALEON
Das von dem Pharmakonzern GSK abgespaltene Consumer-Health-Unternehmen hat im ersten Halbjahr von einer starken Produktnachfrage und höheren Preisen profitiert. Das Unternehmen, das Marken wie Voltaren, Sensodyne und Fenistil sein Eigen nennt, steigerte Umsatz und Gewinn deutlich und bestätigte die Prognose für das laufende Geschäftsjahr.
SPACEX
Milliardär Elon Musk will seinen Satelliten-Internetdienst SpaceX auch für Menschen im Iran anbieten. Dafür werde der Dienstleister Starlink bei der US-Regierung eine Ausnahme von den internationalen Sanktionen gegen das Land beantragen, erklärte Musk im Kurzbotschaftendienst Twitter auf eine entsprechende Frage eines Journalisten.
TENCENT
Zur Finanzierung von Aktienrückkäufen und der Konzentration auf seine Wachstumsstrategie will der chinesische Internetkonzern möglicherweise Tafelsilber verkaufen. Die Tencent Holding prüfe den Verkauf von Teilen ihres großen Investment-Portfolios, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Potenziell verkauft werden könnten unter anderem Beteiligungen an dem Online-Immobilienmakler KE Holdings, dem Essenslieferdienst Meituan und dem Fahrdienstvermittler Didi Global.
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September 20, 2022 07:27 ET (11:27 GMT)
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