DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In Australien bleiben die Börsen wegen des "Nationalen Tags der Trauer um Ihre Majestät die Queen" geschlossen.
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (12:58 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 3.882,75 +0,3% -18,4% E-Mini-Future Nasdaq-100 11.931,50 +0,1% -27,6% Euro-Stoxx-50 3.470,32 +0,1% -19,3% Stoxx-50 3.443,17 +0,4% -9,8% DAX 12.670,63 -0,0% -20,2% FTSE 7.249,48 +0,8% -2,6% CAC 5.991,74 +0,2% -16,2% Nikkei-225 27.313,13 -1,4% -5,1% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 141,26 +0,56
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 86,40 83,94 +2,9% +2,46 +22,8% Brent/ICE 92,93 90,62 +2,5% +2,31 +25,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 207,10 194,26 +6,6% +12,84 +226,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.674,76 1.664,80 +0,6% +9,96 -8,5% Silber (Spot) 19,54 19,33 +1,1% +0,22 -16,2% Platin (Spot) 937,53 927,45 +1,1% +10,08 -3,4% Kupfer-Future 3,52 3,53 -0,3% -0,01 -20,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Für die Ölpreise geht es kräftig nach oben, nachdem Präsident Wladimir Putin eine Teilmobilmachung bekannt gegeben hat. Dies erhöht die Sorge, der Ukraine-Krieg könnte weiter eskalieren und für eine nachlassende Öl-Nachfrage sorgen.
AUSBLICK AKTIEN USA
Wenig verändert vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank dürfte die Wall Street am Mittwoch starten. Die dritte Zinserhöhung in Folge um 75 Basispunkte wird im Handel mehrheitlich erwartet. Um die weiter hohe Inflation einzudämmen, kann jedoch auch eine Anhebung um 100 Basispunkte nicht ganz ausgeschlossen werden. Zudem herrscht weiterhin die Sorge, dass die kräftigen Zinsanhebungen der Notenbanken zu einer Rezession führen werden. So hatte die schwedische Notenbank am Vortag die Zinsen um 100 Basispunkte nach oben genommen und auch die Bank of England dürfte am Donnerstag weiter an der Zinsschraube drehen. Bei den Einzelwerten geht es nach gut einem 6-prozentigen Minus am Vortag vor der Startglocke für Beyond Meat weiter nach unten. Der Hersteller von Fleischersatzprodukten hatte nachbörslich die Suspendierung seines COO mitgeteilt, nachdem dieser am Wochenende nach einer körperlichen Auseinandersetzung mit einem anderen Verkehrsteilnehmer vorübergehend verhaftet worden war. Mit einem kleinen Abschlag zeigt sich die Aktie von McDonald's. Ein US-Bundesrichter hat eine Schadensersatz-Klage in Höhe von 10 Milliarden Dollar gegen die Fastfoodkette wegen diskriminierender Werbepraktiken zugelassen.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
-US 16:00 Verkauf bestehender Häuser August PROGNOSE: -2,7% gg Vm zuvor: -5,9% gg Vm 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA) 20:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung, Projektionen zu Zinsen, Wachstum, Inflation und Arbeitslosenquote; 20:30 PK mit Fed-Chairman Powell, Washington Fed-Funds-Zielsatz PROGNOSE: 3,00% bis 3,25% zuvor: 2,25% bis 2,50%
FINANZMÄRKTE EUROPA
Nach dem Abverkauf im frühen Handel auf Grund der russischen Teilmobilmachung zeigen sich die europäischen Aktienmärkte am Mittwochmittag kaum verändert. Der europäische Anleihemarkt erfährt verstärkten Zulauf, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin im Krieg gegen die Ukraine nun die Teilmobilmachung angeordnet hat. Die Angst vor einer Eskalation löst hier Käufe aus. Entsprechend kommen die Renditen zurück. Auf der Verliererseite am Aktienmarkt stehen mit einem Minus von 1,5 Prozent die Reise- und Freizeit-Aktien, dagegen gewinnt der Stoxx-Subindex der Öl- und Gaswerte 2,2 Prozent, auch Aktien der Basic Resources (+1,1%) stehen auf der Gewinnerseite. Zudem sind nach der Teilmobilisierung Rüstungsaktien gesucht. Rheinmetall gewinnen 9,6 Prozent, Hensoldt 11,7 Prozent, BAE Systems 4,9 Prozent und Thales 5,5 Prozent. Die Blicke richten sich außerdem seit Tagen auf die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank (Fed) am Abend. "Die 0,75 Prozent sind an den Märkten eingepreist", sagt Thomas Altmann von QC Partners. "Eine noch größere Erhöhung um ein volles Prozent würde sicherlich Schockwellen durch die Märkte schicken", warnt er. Mindestens so wichtig wie die geldpolitische Entscheidung selbst dürfte auch der Ausblick auf das weitere Vorgehen werden. Bei den Einzeltiteln stehen Uniper mit der Verstaatlichung im Blick, der Kurs fällt um 35,2 Prozent. Für die Aktie von Fortum geht es um 8,6 Prozent nach oben. Die rege Nachfrage seitens der Investoren nach dem Börsengang der Porsche AG zeigt sich im Handel per Erscheinen. Dort wird die Aktie auf Tradegate 90 zu 93 Euro gestellt und liegt damit über der Bookbuildingspanne von 76,50 bis 82,50 Euro. Das Buch soll mehrfach überzeichnet sein, ist aus dem Handel zu hören. Die Zeichnungsfrist hat am Vortag begonnen und endet am 28. September. Porsche SE gewinnen 0,6 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:10 Uhr Di, 17:03 Uhr % YTD EUR/USD 0,9924 -0,5% 0,9948 0,9988 -12,7% EUR/JPY 142,83 -0,3% 143,16 143,62 +9,1% EUR/CHF 0,9567 -0,5% 0,9600 1,0356 -7,8% EUR/GBP 0,8752 -0,1% 0,8753 0,8757 +4,2% USD/JPY 143,91 +0,1% 143,83 143,75 +25,0% GBP/USD 1,1342 -0,3% 1,1371 1,1409 -16,2% USD/CNH (Offshore) 7,0548 +0,3% 7,0525 7,0287 +11,0% Bitcoin BTC/USD 19.120,43 +1,1% 18.946,49 19.057,72 -58,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
In Erwartung einer weiteren kräftigen Zinserhöhung durch die US-Notenbank geht es für den Dollar weiter nach oben. Der Dollar-Index legt um 0,3 Prozent zu. Entscheidend dürfdten auch Aussagen zum weiteren Zinstempo der Fed werden. Diese hatte zuletzt wiederholt ihre Entschlossenheit betont, die hohe Inflation einzudämmen. Der Euro notiert leicht unter der Parität zum Dollar. Die Devisenexperten der Unicredit sehen für den Euro nicht viel Luft nach unten zum Dollar, wenn die US-Notenbank die Zinssätze entschieden anheben sollte und ihre Zinsprognosen nach oben korrigiere. Die Maßnahmen dürften nicht ausreichen, den Euro unter das bisherige Jahrestief von 0,9865 Dollar zu drücken, glauben die Analysten.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Alle Augen an den ostasiatischen Börsen sind am Mittwoch auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank gerichtet gewesen. Davor lautete die Devise Risikovermeidung, nachdem es bereits am Dienstag an der Wall Street um rund 1 Prozent nach unten gegangen war. Dass Russlands Präsident Putin zu einer Teilmobilmachung aufgerufen hat, erreichte die meisten Börsen in der Region zu spät, dürfte aber der Stimmung abträglich sein. Am Devisenmarkt reagierten Dollar und Yen, die als sichere Häfen gelten, mit Aufschlägen, wobei der Yen sogar zum Dollar zulegte. Eine dritte Zinserhöhung um 75 Basispunkte in den USA auf 3,0 bis 3,25 Prozent gilt zwar als ausgemacht und auch weitgehend eingepreist, allerdings halten sich hartnäckig Spekulationen, dass es auch um 100 Basispunkte nach oben gehen könnte. Am Vortag hatte die schwedische Notenbank bei einer ähnlichen Erwartungshaltung für die schärfere Variante plädiert. Gespannt sind die Marktteilnehmer auch auf die Zinsprognosen der Fed. Bei den Einzelwerten berichteten Händler in Tokio, dass sich Bank- und Versicherungsaktien etwas besser geschlagen hätten. Unternehmen aus diesen Branchen gelten generell als Profiteure eines höheren Zinsniveaus.
CREDIT
Mit den Risikoprämien geht es am Mittwoch am europäischen Kreditmarkt weiter nach oben. Zum einen sind die Anleger vor der Sitzung der US-Notenbank (Fed) vorsichtig. Im Konsens wird mit einer Zinserhöhung von 75 Basispunkten gerechnet, einige Beobachter schließen aber einen großen Schritt um einen vollen Prozentpunkt nicht aus. Ein solcher könnte für starken Druck an den Märkten sorgen. Denn die Finanzierungskosten der Unternehmen verteuern sich dann unerwartet stark, außerdem wächst die Rezessionsgefahr. "Außerdem bergen die neuen Prognosen der US-Notenbank zu Inflation, Wirtschafts- und Leitzinsentwicklung das Potenzial für größere Marktreaktionen", heißt es bei der DZ. Daneben beunruhigt die russische Teilmobilmachung die Marktteilnehmer. "Nicht nur, dass sich die Risiken im Krieg selbst erhöhen, der Schritt zeigt auch, dass der Initiator des Krieges mit dem Rücken zur Wand steht und damit noch unberechenbarer wird", so Jürgen Molnar von Robomarkets.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
UNIPER
Über die geplante Verstaatlichung des kriselnden Energieversorgers ist eine Einigung erzielt worden. Der Bund wird sich mit der Übernahme der Uniper-Anteile vom finnischen Mutterkonzern Fortum und über eine Kapitalerhöhung mit 99 Prozent an dem Versorger beteiligen. Die Bundesregierung, Uniper und Fortum hätten eine entsprechende Änderung des im Juli vereinbarten Stabilisierungspakets für Uniper unterzeichnet.
UNIPER
Der Uniper-Betriebsratschef hat nach der Einigung auf die Verstaatlichung des Energieversorgers eine dauerhafte Unterstützung durch den Bund gefordert. "Deutschland braucht Uniper und Uniper braucht Deutschland", sagte der Konzernbetriebsratsvorsitzende Harald Seegatz. "Der Bund muss seine Beteiligung bei Uniper als langfristiges Engagement sehen", sagte Seegatz.
EON
hat den Vertrag von CEO Leonhard Birnbaum um fünf Jahre bis zum 30. Juni 2028 verlängert. Der Aufsichtsrat der Eon SE habe auf seiner Sitzung am Mittwoch einen entsprechenden Beschluss gefasst. Birnbaum gehört dem Führungsgremium des Konzerns den Angaben zufolge seit 2013 an und ist seit April 2021 Vorstandsvorsitzender.
DEUTSCHE BAHN
hat das bisher größte Modernisierungsprogramm für ihre Fahrzeugflotte gestartet. Bis zum Jahr 2030 sollen mehr als 19 Milliarden Euro in neue Lokomotiven und Züge investiert werden.
ASTRTAZENECA
Patienten mit schwerem Asthma können in Europa künftig auch mit dem Medikament Tezspire von Astrazeneca behandelt werden. Eine entsprechende Zulassung bekam der britisch-schwedische Pharmakonzern jetzt von der Europäischen Union.
NOVARTIS
Der Pharmakonzern ist mit der Berufung im Rechtsstreit um die Exklusivität seines Multiple-Sklerose-Blockbuster-Medikaments Gilenya gescheitert, will aber eine höhere Instanz anrufen. Der US Court of Appeals for the Federal Circuit (CAFC), der Novartis' Patent auf Gilenya für ungültig erklärt hatte, lehnte eine erneute Anhörung ab. Novartis warnte vor Umsatzeinbußen, sollten in den USA Generika auf den Markt kommen. Seinen Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern.
SCHNEIDER ELECTRIC
hat ein Übernahmeangebot für die restlichen Aveva-Anteile vorgelegt, die der französische Konzern noch nicht hält. Die Offerte von 3.100 Pence je Aktie in bar bewertet den auf Maschinenbau und industrielle Software spezialisierten britischen Konzern auf verwässerter Basis mit 9,48 Milliarden britischen Pfund. Der Unternehmenswert (Enterprise Value) wurde mit 10,154 Milliarden Pfund angegeben.
VODAFONE
Der französische Telekominvestor und Milliardär Xavier Niel steigt bei Vodafone ein. Atlas Investissement erwarb für rund 753 Millionen Pfund 2,5 Prozent der Anteile des britischen Telekomriesen, teilte das Investmentvehikel mit. Die Vodafone-Aktie kletterte im frühen Handel um 1,9 Prozent auf 108,4 Pence. Die aktuelle Marktkapitalisierung beläuft sich damit auf 30,12 Milliarden Pfund.
SHELL
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat den Ölkonzern mit dem Negativ-Preis "Goldener Geier" für die "dreisteste Umweltlüge" ausgezeichnet. Shell Deutschland hatte an der Tankstelle mit einem "CO2-Ausgleich" von 1,1 Cent pro Liter geworben - die DUH und eine Mehrheit der Teilnehmenden an einer Online-Abstimmung sahen darin "Greenwashing auf Kosten von Klima, Umwelt und der Verbraucherinnen und Verbraucher".
AMAZON
erweitert die Kapazität seines Portfolios an erneuerbaren Energien um 2,7 Gigawatt in 71 neuen Projekten weltweit. Zu den Projekten zählen ein Solarpark in Brasilien, Amazons erstes Projekt in dem Bereich in Südamerika, sowie die ersten Solarparks des Konzerns in Indien und Polen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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September 21, 2022 07:02 ET (11:02 GMT)
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