DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
LEBENSVERSICHERER - Die Branche macht den Kunden Hoffnung auf steigende Überschussbeteiligungen. "Höhere Zinsen führen zu einer steigenden Verzinsung der Kapitalanlagen. Davon profitieren Kundinnen und Kunden mittelfristig über eine höhere Überschussbeteiligung", sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen. Allerdings könnten die steigenden Zinsen für einige Kunden zum Problem werden. Versicherungsnehmer, deren Verträge jetzt enden, müssen befürchten, dass sie statt der bislang üblichen Ausschüttung von stillen Reserven jetzt mit stillen Lasten belastet werden. Diese entstehen, wenn der aktuelle Marktwert der Kapitalanlagen unter dem Buchwert der Anlagen in der Bilanz liegt. (Tagesspiegel)
INNOVATIONEN - In einer neuen Rangliste zu den 50 innovativsten Unternehmen der Welt von der Boston Consulting Group ist Deutschland fünfmal vertreten. Die höchste Platzierung erreicht dabei der Technologiekonzern Siemens auf Platz 20. Vertreten sind zudem Bosch auf Rang 26, Adidas auf Rang 35 und SAP auf Rang 40. Einziger deutscher Neueinsteiger ist der Onlinehändler Zalando, der sich auf Platz 25 einreiht. Für die gute Platzierung dürften allerdings auch noch positive Effekte aus der Zeit der Corona-Lockdowns verantwortlich sein, als Zalandos Geschäft boomte. Die ersten fünf Plätze belegen mit Apple, Microsoft, Amazon, der Google-Mutter Alphabet und Tesla hauptsächlich Technologiekonzerne aus den Vereinigten Staaten. (FAZ)
SCHULDENBREMSE - NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat Zweifel geäußert, ob die Schuldenbremse im kommenden Jahr zu halten sein wird, wie es Bundesfinanzminister Christian Lindner plant. "Erst die nächste Konjunkturprognose und die dann folgende Steuerschätzung werden zeigen, ob wir 2023 ohne neue Schulden auskommen, wie die Schuldenbremse das grundsätzlich verlangt, oder ob es eine Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts gibt", sagte Wüst. (Rheinischen Post)
CHIPS ACT - Aus der Wirtschaft kommt die Forderung an die EU, den European Chips Act neu auszurichten, mit dem die Abhängigkeit der Industrie bei Halbleitern aus Asien verringert werden soll. Cedrik Neike, für das Industriegeschäft zuständiger Siemens-Vorstand, sagte, man begrüße die Initiative der Kommission ausdrücklich, "aber wir müssen den Chips Act unbedingt erweitern". Neike verweist auf den rapide steigenden Bedarf allein in seinem Unternehmen. Gefragt seien weniger High-End-Chips kleinster Strukturgrößen, wie sie von Intel in Magdeburg hergestellt werden sollen. Die Kategorie von Chips mit Strukturgrößen von weniger als 16 Nanometern mache nur 4 Prozent des Weltmarktes aus. Der Fokus des Chips Act sei viel zu sehr auf diese Größenordnung ausgerichtet. (FAZ)
BANKER-BONI - Die Anzeichen verdichten sich, dass die Regierung von Liz Truss in Großbritannien die Obergrenze für Banker-Boni aufheben wird. Bislang gilt noch wie in den EU-Ländern, dass die variablen erfolgsabhängigen Zahlungen gedeckelt sind. Sie dürfen höchstens so viel wie das Grundgehalt, mit Zustimmung der Aktionäre der Bank höchstens das Doppelte betragen. Die neue Premierministerin und ihr Finanzminister Kwasi Kwarteng scheinen aber entschlossen, nach dem Brexit den Boni-Deckel aufzuheben. Kwarteng könnte es schon am Freitag in seiner Budgetrede verkünden. Aus dem Schatzamt heißt es, damit solle der Bankenstandort London gegenüber anderen Finanzplätzen wie New York, Frankfurt, Paris oder Hongkong attraktiver gemacht werden. (FAZ)
BANKEN - Um höhere Energie-Ausgaben auszugleichen, verlangt die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Extrazahlungen von Banken. "Wir fordern eine Entlastung in Form eines Energiegeldes von 1.500 Euro in diesem Jahr und 1.500 Euro im kommenden Jahr", sagte Jan Duscheck, Fachgruppenleiter Bankgewerbe bei Verdi, dem Handelsblatt. Verdi will Duscheck zufolge entsprechende Zahlungen zunächst für die Beschäftigen erreichen, die vergleichsweise wenig verdienen. Zunächst soll die Forderung an bestimmte Töchter der Deutschen Bank gestellt werden - namentlich Keba und DB Direkt - sowie an die Commerzbank-Tochter ComTS und an die spanische Banco Santander. Danach folgt voraussichtlich die Forderung für die Postbank-Beschäftigten in den Filialen. (Handelsblatt)
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September 22, 2022 01:15 ET (05:15 GMT)
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