DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13:02 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 3.681,75 -0,7% -18,4% E-Mini-Future Nasdaq-100 11.312,25 -0,6% -27,6% Euro-Stoxx-50 3.346,13 -0,1% -22,2% Stoxx-50 3.309,46 -0,8% -13,3% DAX 12.262,27 -0,2% -22,8% FTSE 6.960,63 -0,8% -5,0% CAC 5.773,63 -0,2% -19,3% Nikkei-225 26.431,55 -2,7% -8,2% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 138,79 -0,69
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 77,92 78,74 -1,0% -0,82 +10,7% Brent/ICE 85,30 86,15 -1,0% -0,85 +15,4% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 170,55 185,50 -8,1% -14,95 +197,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.639,47 1.644,00 -0,3% -4,53 -10,4% Silber (Spot) 18,65 18,86 -1,1% -0,21 -20,0% Platin (Spot) 853,00 861,50 -1,0% -8,50 -12,1% Kupfer-Future 3,32 3,37 -1,6% -0,05 -25,2%
Am Ölmarkt geben die Preise um 1,0 Prozent nach. Dis Sorge vor einer Abschwächung der Weltwirtschaft und damit der Nachfrage nach Öl, hat die Preise zuletzt deutlich unter Druck gesetzt.
AUSBLICK AKTIEN USA
Nach den kräftigen Verlusten in der Vorwoche sieht es für die US-Börsen auch zum Start in die neue Woche nach weiteren Einbußen aus. Der Future auf den S&P-500 gibt vorbörslich um 0,8 Prozent nach. Die Erwartung weiterer Zinserhöhungen der Notenbanken und die damit einhergehende Sorge vor einem Abrutschen der Wirtschaft in eine Rezession sorgen weiter für große Verunsicherung und Risikoscheu am Aktienmarkt. US-Notenbankchef Jerome Powell hat wiederholt betont, dass die Bekämpfung der anhaltend hohen Inflation für die Fed oberste Priorität hat, auch wenn dies zu Lasten des Wirtschaftswachstums geht. Nach der dritten Zinserhöhung um 75 Basispunkte in der Vorwoche werden Reden von Mitgliedern der US-Notenbank im Tagesverlauf die Aufmerksam auf sich ziehen. Konjunkturseitig ist die Agenda übersichtlich, lediglich der Chicago Fed National Activity Index für August wird noch vor Handelsbeginn veröffentlicht. Amazon.com wird im Oktober einen zweiten globalen Verkaufstag veranstalten, bei dem Verbraucher schon frühzeitig nach Weihnachtsschnäppchen suchen können. Es ist das erste Mal, dass der E-Commerce-Riese zwei derartige Einkaufs-Events in einem Jahr abhält. Die Aktie notiert vorbörslich 0,6 Prozent niedriger
AUSBLICK KONJUNKTUR +
-US 14:30 Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) August -BE 15:00 Geschäftsklimaindex September PROGNOSE: -8,8 Punkte zuvor: -5,8 Punkte
FINANZMÄRKTE EUROPA
Europas Börsen können die Gewinne aus dem frühen Handel nicht halten. Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im September auf 84,3 von 88,6 eingebrochen. "Dieser wichtige Frühindikator signalisiert für das Winterhalbjahr mehr denn je eine Rezession. Der Energiepreisschock lässt die Kaufkraft der Konsumenten einbrechen und macht die Produktion vieler Unternehmen unrentabel", kommentiert die Commerzbank. Die Mailänder Börse setzt sich mit dem voraussichtlichen Sieg von Giorgia Meloni und ihrer Rechtsaußen-Partei Fratelli d'Italia (FDI) europaweit am Montag ab und liegt moderat im Plus. Für Gesprächsstoff sorgt weiter der Börsengang der Porsche AG am 29. September. "Das Interesse an dem Börsengang ist riesig", so ein Marktteilnehmer. Am grauen Markt liegt der Kurs bei gut 92 Euro, verglichen mit einer Zeichnungsspanne von 76,50 bis 82,50 Euro. Die beiden großen Verlierer vom Freitag können sich zumindest stabilisieren. Varta gewinnen nach dem rund 35-prozentigen Einbruch 0,1 Prozent. Die Aktie wurde auf dem ermäßigten Niveau von Hauck Aufhäuser und Warburg hochgestuft. Bei Hypoport geht es nach dem über 40-prozentigen Einbruch um 1,9 Prozent nach oben. Bei Uniper geht es nach dem Schreck über die Verstaatlichung weiter nach oben, aktuell kräftig um 21 Prozent auf 4,28 Euro. An der Börse sorgt dies für Stirnrunzeln, wird doch der Staat über die Kapitalerhöhung zu 1,70 Euro je Aktie als zukünftiger Großaktionär 99 Prozent der Aktien halten. Metropole Television (M6) steigen um 5,2 Prozent auf 15,18 Euro. Einem Bloomberg-Bericht zufolge soll der französische Medienunternehmer Stephane Courbit mit Mitinvestoren 20 Euro je Aktie für die RTL-Tochter bieten. RTL liegen 0,6 Prozent fester.
DEVISEN
zuletzt +/- % Mo, 9:26 Fr, 17:05 % YTD EUR/USD 0,9649 -0,3% 0,9653 0,9713 -15,1% EUR/JPY 139,18 +0,3% 138,83 139,08 +6,3% EUR/CHF 0,9556 +0,5% 0,9508 1,0186 -7,9% EUR/GBP 0,8987 +0,5% 0,9080 0,8896 +7,0% USD/JPY 144,21 +0,5% 143,79 143,20 +25,3% GBP/USD 1,0736 -0,8% 1,0650 1,0916 -20,7% USD/CNH (Offshore) 7,1662 +0,4% 7,1649 7,1430 +12,8% Bitcoin BTC/USD 19.114,18 +2,0% 18.723,54 18.626,80 -58,7%
Am Devisenmarkt ist der Dollar weiter als sicherer Währungshafen und vor dem Hintergrund der steigenden US-Marktzinsen gesucht. Der Dollar-Index legt um 0,4 Prozent zu. Der Euro ist am frühen Montag in Reaktion auf den Rechtsruck nach der Wahl in Italien auf ein neues Rekordtief seit seiner physischen Einführung 2002 gefallen. Im Tief kostete er 0,9551 Dollar, hat sich davon aber deutlich erholt auf zuletzt 0,9649 Dollar. Auch das Pfund Sterling zeigte am Morgen einen kurzen scharfen Rücksetzer und hat sich davon ebenfalls weitgehend erholt. Grund der Pfund-Schwäche sind weiter die Sorgen über die neue Finanzpolitik der britischen Regierung, die weitreichende Steuersenkungen und eine Deckelung der Energiepreise vorsehe mit der Folge einer stark steigenden Verschuldung. Zudem erschwert dies laut Analysten der Bank of England das Vorgehen gegen die Inflation.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Überwiegend Verluste haben die Börsen verzeichnet. Die sehr schwachen Vorgaben der Wall Street belasteten. Die zurückliegende Woche hat den Teilnehmern klargemacht, dass die Notenbanken die Teuerung auch auf Kosten der wirtschaftlichen Entwicklung bekämpfen wollen. In Japan wurde die Börse von Auto- und Elektronikwerten nach unten gedrückt. Nissan Motor fielen um 5,7 Prozent und Inpex um 9,9 Prozent. An der Börse in Seoul richtete sich der Blick auf Nordkorea, das eine Kurzstreckenrakete ins Ostchinesische Meer abgefeuert hat. Die USA und Südkorea haben ihre erste gemeinsame Marineübung in der Nähe der koreanischen Halbinsel seit fünf Jahren begonnen. In Hongkong verzeichnete die Börse nur moderate Verluste. Teilnehmer sprachen von einer Beruhigung nach den kräftigen Verlusten der Vorwoche. Laut den Analysten von Ping An Securities dürfte sich die Risikoscheu in nächster Zeit aber fortsetzen. Aktien von Casinobetreibern auf Macao waren gefragt, nach Plänen, denen zufolge Gruppenreisen aus dem chinesischen Festland wieder erlaubt sein sollen. Auch an der Börse in Schanghai ging es deutlich abwärts. Die chinesische Zentralbank will die Risikoreserveanforderungen für Finanzinstitute bei Devisentermingeschäften erhöhen - von derzeit 0 auf 20 Prozent. Hintergrund ist der zunehmende Abwertungsdruck des Yuan. Kräftige Abgaben in Bergbau- und Energieaktien drückten den Aktienmarkt in Australien ins Minus. BHP sackten um 5,2 Prozent ab, Rio Tinto um 5,6 Prozent. Bei den Ölwerten ging es mit Karoon Energy sogar um 9,4 Prozent nach unten.
CREDIT
Weiter nach oben geht es am Montag mit den Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt. Das Tempo der Ausweitung lässt jedoch etwas nach, zumal der Wahlausgang in Italien mit dem Sieg der Rechts-Mitte-Koalition bereits vorweggenommen wurde. Dazu sei Italien nur ein Mosaiksteinchen unter vielen in der Reihe der ungünstigen Nachrichten, heißt es. So habe nun auch die OECD ihre Wachstumsaussichten gesenkt, was den Rückgang der Einkaufsmanagerindizes im Euroraum von vergangener Woche bestätige. Die Rezessionsrisiken steigen damit weiter.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
CONTINENTAL
hat wegen Normabweichungen bei der Überprüfung von Industrieschläuchen den Verkauf und die Auslieferung betroffener Schläuche am Standort Korbach ausgesetzt. Der DAX-Konzern spricht in einer Mitteilung von einer "reinen Vorsichtsmaßnahme" im Unternehmensbereich Contitech, bis die vollständige Einhaltung der Prozesse sichergestellt sei. Eine unabhängige Prüfgesellschaft sei beauftragt worden, Kunden und erste zuständige Behörden seien informiert worden.
DEUTSCHE POST
Die Deutsche-Post-Tochter DHL Supply Chain verstärkt sich im internationalen E-Commerce-Bereich durch einen Zukauf. Wie der Logistikkonzern mitteilte, hat DHL eine Mehrheitsbeteiligung am niederländischen E-Commerce-Spezialisten Monta erworben.
VOLKSWAGEN/UMICORE
Angesichts des großen Bedarfs an Kathoden- und Vormaterial für die geplanten Zellfabriken investieren Volkswagen und der Partner Umicore Milliarden in die Produktion. Das VW-Batterieunternehmen Powerco und der belgische Materialtechnologie-Konzern stecken im Rahmen eines Gemeinschaftsunternehmens 3 Milliarden Euro in den Aufbau neuer Produktionskapazitäten für Batteriematerialien. Bis zum Ende des Jahrzehnts sollen Materialien für 2,2 Millionen vollelektrische Fahrzeuge pro Jahr geliefert werden.
VONOVIA/LEG
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat sich im Zusammenhang mit stark steigenden Mieten für Teilverstaatlichungen von Deutschlands beiden größten Wohnungskonzernen ausgesprochen.
FRAPORT
Am Flughafen Frankfurt ist eine Start- und Landebahn wegen Instandhaltungsmaßnahmen für zwei Wochen außer Betrieb. Die Start- und Landebahn Center wird von 3. bis 17. Oktober gesperrt, um die Asphalt-Deckschicht auszutauschen, wie der Flughafenbetreiber Fraport mitteilte. Die Erneuerung der vier Zentimeter dicken Asphaltoberfläche sei etwa alle zehn Jahre aufgrund von Abnutzung und witterungsbedingten Beschädigungen notwendig.
SIXT
hat eine Finanzierung in Höhe von 950 Millionen Euro zu "deutlich verbesserten Konditionen" abgeschlossen und sich damit nach eigenen Angaben mehr Handlungsspielraum für weiteres Wachstum verschafft.
ANGLO AMERICAN
hat die Kupferproduktion in seinem Quellaveco-Projekt in Peru aufgenommen und die Produktionsprognose für das Gesamtjahr in Peru und Chile gesenkt.
CREDIT SUISSE
zufolge läuft die umfassende Überprüfung der Strategie, einschließlich möglicher Veräußerungen von Vermögenswerten, nach Plan. Wie bereits bekannt, will die Schweizer Bank am 27. Oktober mit den Zahlen zum dritten Quartal weitere Einzelheiten der Strategieüberprüfung bekanntgeben.
FORTUM
will die erste Tranche aus einer Kreditfazilität des finnischen Staates in Anspruch nehmen, obwohl der Energiekonzern angesichts der zuletzt gesunkenen und nicht mehr so stark schwankenden Strompreise die damit verbundenen 350 Millionen Euro akut nicht benötigt. In einer Mitteilung des Noch-Uniper-Mutterkonzerns heißt es, man wolle sich einen späteren Zugang zur Liquiditätsfazilität sichern, "falls der Bedarf an Sicherheiten im Laufe des Winters wieder steigen sollte".
GSK
Beim Pharmakonzern GSK gibt es im Mai 2023 einen Wechsel an der Spitze des Finanzressorts: Wie die GSK plc mitteilte, wird CFO Iain Mackay dann zurücktreten. Seinen Posten soll Julie Brown übernehmen, derzeit COO und CFO bei der Burberry Group plc. Vor der Position bei dem britischen Luxusmodekonzern war Brown unter anderem viele Jahre bei Astrazeneca im Finanzressort beschäftigt.
IBERDROLA
erwägt laut einem Zeitungsbericht den Verkauf eines Anteils von 49 Prozent an einem Wind- und Solarenergie-Portfolio in Spanien mit einer Leistung von 1,2 Gigawatt. Die Iberdrola SA habe Barclays engagiert, um einen Investor zu finden, berichtet die Zeitung Expansion ohne Angabe ihrer Quellen.
UNILEVER
sucht mittelfristig einen neuen Konzernchef. Wie der britisch-niederländische Konsumgüterhersteller mitteilte, hat CEO Alan Jope beschlossen, Ende 2023 nach fünf Jahren an der Spitze des Unternehmens aufzuhören und auszuscheiden.
AMAZON.COM
wird im Oktober einen zweiten globalen Verkaufstag veranstalten, bei dem Verbraucher schon frühzeitig nach Weihnachtsschnäppchen suchen können. Es ist das erste Mal, dass der E-Commerce-Riese zwei derartige Einkaufs-Events in einem Jahr abhält.
CHEVRON/MITSUI
wollen gemeinsam das Potenzial der geothermischen Stromerzeugung in Japan untersuchen. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnete die 2021 gegründete Sparte des US-Ölmultis für erneuerbare Energien mit der Ölexplorationstochter des japanischen Mischkonzerns, wie beide Seiten jetzt mitteilten.
TOYOTA
ist bereit, sich mit Kritikern auszutauschen, die den Konzern im Rennen um umweltfreundlichere Autos hinter der Konkurrenz zurückbleiben sehen. Dies geschieht fast ein Jahr, nachdem der Autohersteller versprochen hat, Milliarden von Dollar in den Ausbau seiner Elektrofahrzeugpalette zu investieren.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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September 26, 2022 07:06 ET (11:06 GMT)
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