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MÄRKTE EUROPA/Börsen fallen auf Tagestiefs - Next brechen ein

DJ MÄRKTE EUROPA/Börsen fallen auf Tagestiefs - Next brechen ein

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Verluste am Donnerstagnachmittag kräftig aus und markieren neue Tagestiefs. Damit hat sich die positive Wirkung der überraschenden geldpolitischen Lockerung der Bank of England (BoE) vom Vortag als kurzfristig erwiesen. Im Blick stehen Verbraucherpreise. Während die Preise in Spanien im September zwar deutlich, mit 9,3 Prozent aber weniger stark als erwartet gestiegen sind, haben die deutschen harmonisierten Verbraucherpreise (HVPI)um 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt, erwartet worden war ein Plus von 10,2 Prozent. Damit nimmt der Druck auf die EZB zu, die Zinsen weiter energisch anzuheben.

Der DAX verliert 2,0 Prozent auf 11.940 Zähler, das Tagestief wurde bei 11.925 markiert. Der Euro-Stoxx-50 kommt ebenfalls um 2,0 Prozent auf 3.270 zurück. Das entdeckte vierte Leck in der Gaspipeline sorgt für Verunsicherung, denn die mutmaßlichen Sabotageakte zeigten, wie verwundbar die Energieversorgung in Europa sei, heißt es im Handel.

Porsche-Aktie debütiert knapp über Ausgabepreis 

Bei den Einzelwerten steht das Börsendebüt der Porsche AG im Fokus. Nach einer rasanten Zeichnungsphase mit überbordendem Anlegerinteresse wurde der Ausgabepreis wie zu erwarten mit 82,50 Euro je Aktie am oberen Rand der Zeichnungsspanne festgelegt. Der erste Kurs fiel mit 84 Euro, 1,8 Prozent über dem Ausgabepreis, eher mau aus, zumal die Aktie zuvor im Handel per Erscheinen meist über 90 Euro gesehen worden war. Aktuell liegt der Kurs bei 82,90 Euro.

Der Börsengang ist der größte in Deutschland seit der Deutschen Telekom 1996. Der Porsche-Aktie werden gute Chancen eingeräumt, bald in den DAX aufgenommen zu werden. Die Kurse der Muttergesellschaften VW (-8%) und Porsche Holding (-10,5%) geben deutlich nach.

Im MDAX machen Rational einen Satz um 14,6 Prozent. Der Großküchenausrüster hat den Ausblick für Umsatz und Gewinn angehoben. Hintergrund sind eine bessere Materialverfügbarkeit und höhere Verkaufspreise. Die Analysten von RBC betonen denn auch, dass dahinter nicht etwa eine starke Nachfrage stehe.

Morphosys setzen die Aufwärtsbewegung vom Vortag verlangsamt fort und gewinnen 2,5 Prozent. Das Biotechunternehmen hat Langzeitdaten aus einer Studie mit dem Krebsmedikament Monjuvi vorgestellt. Die Studiendaten belegen die langfristige Wirksamkeit des Medikamentes bei Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom. Am Vortag hatten Morphosys von einer positiven Phase-III-Studie für ein mögliches Alzheimer-Medikament von Eisai und Biogen profitiert. Dieses basiert auf einer monoklonalen Antikörper-Behandlung. Auch Roche arbeitet an einem Präparat mit einem von Morphosys generierten Alzheimer-Antikörper.

Als durchwachsen werden neue Geschäftszahlen von Hornbach (-4,4%) bezeichnet. Der Umsatz lese sich gut, die Ertragsseite aber etwas schwächer, heißt es im Handel. Den Ausblick hat die Baumarktkette derweil bekräftigt. Berenberg spricht von wie erwartet ausgefallenen Zahlen.

Accor nimmt den Ausblick nach oben 

In Paris halten sich Accor mit minus 0,1 Prozent ordentlich, nachdem der Hotelbetreiber den Ausblick nach oben genommen hat. H&M verlieren dagegen 5,6 Prozent. Wie die schwedische Modehandelskette mitteilte, belasteten im dritten Quartal Einmalkosten im Zusammenhang mit der Einstellung des Russlandgeschäfts. Das Unternehmen will nun ein Kostensenkungs- und Effizienzprogramm starten. Der Kurs des spanischen Wettbewerbers Inditex büßt 2,3 Prozent ein.

In Brüssel bricht der Kurs von Colruyt um über 20 Prozent ein. Auf der Hauptversammlung stellte der Einzelhändler die Aktionäre auf eine Gewinnwarnung ein. In London fallen Next um fast 10 Prozent. Das Unternehmen hat die Jahresprognose gesenkt. Der Stoxx-Subindex der Einzelhandelsaktien verliert 4,2 Prozent, nur der Autosektor gibt mit minus 5,3 Prozent noch stärker nach.

=== 
Aktienindex       zuletzt    +/- %   absolut +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50      3.270,01    -2,0%   -65,29   -23,9% 
Stoxx-50        3.301,30    -1,4%   -46,40   -13,5% 
DAX          11.941,10    -2,0%   -242,18   -24,8% 
MDAX          21.804,16    -2,3%   -522,42   -37,9% 
TecDAX         2.614,95    -2,0%   -54,14   -33,3% 
SDAX          10.288,54    -2,3%   -242,98   -37,3% 
FTSE          6.865,88    -2,0%   -139,51   -5,1% 
CAC           5.662,43    -1,8%   -102,58   -20,8% 
 
Rentenmarkt       zuletzt         absolut  +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite    2,23          +0,12   +2,41 
US-Zehnjahresrendite    3,79          +0,06   +2,28 
 
DEVISEN         zuletzt    +/- %  Do, 8:29  Mi,17:17  % YTD 
EUR/USD          0,9733    -0,0%   0,9660   0,9635  -14,4% 
EUR/JPY          140,76    +0,3%   139,74   139,17  +7,5% 
EUR/CHF          0,9564    +0,7%   0,9481   1,0200  -7,8% 
EUR/GBP          0,8857    -1,0%   0,8965   0,8958  +5,4% 
USD/JPY          144,56    +0,3%   144,65   144,44  +25,6% 
GBP/USD          1,0987    +0,9%   1,0774   1,0754  -18,8% 
USD/CNH (Offshore)    7,1248    -0,5%   7,2012   7,2063  +12,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        19.000,17    -3,1%  19.342,71 19.414,42  -58,9% 
 
ROHOEL          zuletzt VT-Settlem.    +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex         82,01    82,15    -0,2%   -0,14  +16,5% 
Brent/ICE         89,05    89,32    -0,3%   -0,27  +20,4% 
GAS                VT-Settlem.        +/- EUR 
Dutch TTF         190,00    207,19    -8,3%   -17,19 +235,4% 
 
METALLE         zuletzt    Vortag    +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)       1.653,71   1.659,70    -0,4%   -5,99  -9,6% 
Silber (Spot)       18,74    18,93    -1,0%   -0,19  -19,6% 
Platin (Spot)       866,85    866,50    +0,0%   +0,35  -10,7% 
Kupfer-Future        3,44     3,38    +1,5%   +0,05  -22,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/err

(END) Dow Jones Newswires

September 29, 2022 10:08 ET (14:08 GMT)

Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.

© 2022 Dow Jones News
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