DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Chinas Industrie-PMI im September gestiegen
Die Stimmung in der chinesischen Industrie ist im September nach offiziellen Angaben gestiegen. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 50,1 (August: 49,4), wie aus Daten der nationalen Statistikbehörde und der China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) hervorgeht. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten einen Stand von 49,8 Punkten prognostiziert. Der Subindex für die Produktion erhöhte sich auf 51,5 (Vormonat: 49,8), jener für den Auftragseingang legte zu auf 49,8 (49,2). In der Dienstleistungsbranche hat sich die Lage im September eingetrübt, wie der ebenfalls am Morgen veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor zeigte. Er fiel auf 50,6 (Vormonat: 52,6) Punkte.
Britisches BIP für 2. Quartal deutlich nach oben revidiert
Die wirtschaftliche Entwicklung in Großbritannien ist im zweiten Quartal 2022 deutlich besser verlaufen als bisher angenommen. Wie die Statistikbehörde ONS in zweiter Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent, nachdem vorläufig ein Rückgang von 0,1 Prozent gemeldet worden war. Das Niveau des Vorjahreszeitraums überstieg das BIP damit um 4,4 (vorläufig: 2,9) Prozent. Das Leistungsbilanzdefizit revidierten die Statistiker auf 33,8 (Prognose: 42,8) Milliarden Pfund.
PBoC gibt Chinas Städten Spielraum für niedrigere Hypothekenzinsen
Die chinesische Zentralbank hat den lokalen Regierungen Spielraum gegeben, um die Hypothekenzinsen für Erstkäufer von Wohneigentum zu senken. Damit soll der einbrechende Immobilienmarkt des Landes gestützt werden. Potenzielle Immobilienkäufer waren zuletzt davon abgeschreckt worden, dass bei mehr als 300 Immobilienprojekten die Wohnungen nicht rechtzeitig fertiggestellt wurden. Das hatte zu einem Boykott von Hypotheken geführt.
Deutsche Maschinenbauer wollen Energie einsparen
Die deutschen Maschinenbauer rechnen trotz größer werdender Probleme mit der Energieversorgung für 2022 und teilweise aus 2023 mit einer steigenden nicht-preisbereinigten Produktion. Wie der Branchenverband VDMA nach einer Blitzumfrage mitteilte, erwartet jedoch mehr als die Hälfte der 641 befragten Unternehmen für die nächsten sechs Monate eine Verschärfung der Lage bei Energie- und Rohstoffpreisen und erwägt Maßnahmen zur Energieeinsparung bis hin zum Verzicht auf energieintensive Produktionsschritte. Sorgen bereiten den Unternehmen nicht nur steigende Energie- und Rohstoffpreise. Im Fokus stehen vor allem Schwierigkeiten, überhaupt die Versorgungssicherheit mit Erdgas und Strom im eigenen Betrieb zu gewährleisten. Etwa zwei Drittel der Unternehmen, die auf der Suche nach einem Festpreisvertrag für Erdgas sind, werden mangels Angebots der Versorger nicht fündig. Bei Strom sind es sogar sieben von zehn Unternehmen.
Indische Zentralbank erhöht Leitzins um 50 Basispunkte auf 5,90%
Angesichts der steigenden Inflation hat die indische Notenbank ihre Zinsen ein weiteres Mal erhöht. Der geldpolitische Rat habe entschieden, den Leitzins um 50 Basispunkte auf 5,90 Prozent anzuheben, erklärte der Gouverneur der Reserve Bank of India, Shaktikanta Das. Fünf der sieben vom Wall Street Journal befragten Ökonomen hatten erwartet, dass die Zentralbank den Reposatz um einen halben Prozentpunkt anheben würde, während die beiden anderen eine Erhöhung um nur 30 Basispunkte erwarteten.
Bank of Mexico hebt Zinssatz um weitere 75 Basispunkte auf 9,25% an
Die Bank of Mexico hat zum elften Mal in Folge ihren Referenzzinssatz angehoben und begründete dies mit den unerwartet starken Preisschocks, die die Inflation länger als erwartet über dem Zielwert halten werden. Der Gouverneursrat beschloss einstimmig, den Zielwert für den Tagesgeldsatz von 8,50 auf 9,25 Prozent anzuheben. Es war bereits die elfte Zinserhöhung in Folge seit Juni 2021 und die dritte Anhebung um 75 Basispunkte, was den letzten drei Erhöhungen der US-Notenbank entspricht.
US-Senat genehmigt Übergangshaushalt bis Mitte Dezember
Der US-Senat hat am Donnerstag einem Gesetzentwurf für den Übergangshaushalt zur Finanzierung der US-Regierung bis Mitte Dezember zugestimmt und damit einen "Shutdown" verhindert. Das Gesetz, das mit 72 zu 25 Stimmen verabschiedet wurde, würde einen teilweisen Regierungsstillstand nach Ablauf des laufenden Haushaltsjahres am Freitagabend verhindern.
Scholz verteidigt neues Hilfspaket mit Verweis auf "akute Krise"
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat das neue milliardenschwere Hilfspaket der Bundesregierung und die dafür erforderliche Schuldenaufnahme verteidigt. "Das ist eine akute Krise, da muss man akut handeln", sagte Scholz am Donnerstagabend im heute-journal des ZDF. "Die Preise sind zu hoch und müssen runter." Die dafür nötige zusätzliche Schuldenaufnahme sei vertretbar. "Da wir immer gut gewirtschaftet haben, (...) können wir das machen, was wir in solchen Situationen schon öfter gemacht haben: In der Krisensituation Kredite aufnehmen", sagte der Kanzler.
Oppositionelle Labour-Partei in Großbritannien baut Vorsprung in Umfragen aus
Die oppositionelle Labour-Partei in Großbritannien kann in Umfragen ihren Vorsprung zu den regierenden Konservativen weiter ausbauen. Eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sah die sozialdemokratische Labour-Partei bei 54 Prozent der Stimmen, die konservativen Tories lagen bei 21 Prozent. Dies ist der größte Vorsprung für die Sozialdemokraten seit den 1990er Jahren. Vergangene Woche lag die Labour-Partei noch bei 45 Prozent, die Tories bei 28 Prozent.
Wahl eines neuen Staatspräsidenten im Libanon scheitert vorerst
Die Wahl eines neuen Staatspräsidenten im Libanon ist vorerst gescheitert. Die Mehrheit der Abgeordneten des Parlaments gab am Donnerstag leere Stimmzettel ab. Der Kandidat mit den meisten Stimmen, der christliche Politiker Michel Moawad, verfehlte die notwendige Mehrheit deutlich. Mehrere Parlamentarier verließen den Saal nach dem ersten Wahlgang, sodass kein zweiter Wahlgang vorgenommen werden konnte. Parlamentspräsident Nabih Berri sagte, er werde eine weitere Sitzung einberufen, sobald "eine Einigung über den nächsten Präsidenten erzielt ist".
Mindestens 19 Tote bei Selbstmordanschlag in Bildungszentrum in Kabul
Bei einem Selbstmordanschlag in einem Bildungszentrum in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Freitag mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 27 Menschen seien verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. Die Schüler hätten sich gerade auf eine Prüfung vorbereitet, als ein Selbstmordattentäter zugeschlagen habe. Der Angriff ereignete sich in einem überwiegend von der schiitischen Bevölkerungsgruppe der Hasara bewohnten Viertel Kabuls.
GROßBRITANNIEN
Nationwide Hauspreisindex Sep unverändert gg Vm; +9,5% gg Vj
JAPAN
Einzelhandelsumsatz Aug +4,1% gg Vorjahr
Einzelhandelsumsatz Supermärkte Aug +3,8% gg Vj
Industrieproduktion Aug +2,7% (PROG: +0,2%) gg Vm
SÜDKOREA
Index Frühindikatoren Aug 99,3 (Juli: 99,5)
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September 30, 2022 03:00 ET (07:00 GMT)
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