DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In China und Südkorea blieben die Börsen wegen des Chinesischen Nationalfeiertags und des Tags der Staatsgründung geschlossen.
DIENSTAG: In China und Hongkong bleiben die Börsen wegen Chinesischen Nationalfeiertags und des Feiertags Chung Yeung Festival geschlossen.
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13:14 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 3.614,25 +0,4% k.A. E-Mini-Future Nasdaq-100 11.033,00 -0,0% k.A. Euro-Stoxx-50 3.294,19 -0,7% -23,4% Stoxx-50 3.314,59 -0,5% -13,2% DAX 12.037,94 -0,6% -24,2% FTSE 6.851,91 -0,6% -6,6% CAC 5.708,11 -0,9% -20,2% Nikkei-225 26.215,79 +1,1% -9,0% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 139,16 +0,67
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 82,88 79,49 +4,3% +3,39 +17,8% Brent/ICE 88,48 85,14 +3,9% +3,34 +20,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 177,10 188,80 -6,2% -11,70 +186,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.664,62 1.660,53 +0,2% +4,09 -9,0% Silber (Spot) 19,38 19,03 +1,8% +0,35 -16,9% Platin (Spot) 867,98 864,55 +0,4% +3,43 -10,6% Kupfer-Future 3,39 3,44 -1,4% -0,05 -23,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Für die Ölpreise geht es kräftig nach oben. Die Preise für WTI und Brent steigen um bis zu 4,3 Prozent. Die Opec+ zieht wegen der deutlich gefallenen Ölpreise offenbar die drastischste Produktionskürzung seit Beginn der Corona-Pandemie in Erwägung. Beim Treffen am 5. Oktober werde eine Reduzierung der Förderquoten um mehr als eine Million Barrel pro Tag anvisiert, sagten mit den Plänen vertraute Personen. Dies könnte die weltweite Wirtschaftsentwicklung unter Druck setzen. Zur Opec+ gehören neben den Opec-Staaten auch Öl-Förderer wie Russland. Die Besorgnis über eine sich verlangsamende Weltwirtschaft hat die Ölpreise so schnell fallen lassen wie seit dem Ausbruch der Covid-19-Krise Anfang 2020 nicht mehr, was die Opec+ veranlasste, über Möglichkeiten zur Stützung des Ölpreises nachzudenken.
AUSBLICK AKTIEN USA
Die Anleger dürften zu Beginn des Oktobers und des vierten Quartals vorsichtig agieren. Die Terminkontrakte auf die US-Indizes notieren gegenwärtig uneinheitlich. Sorgenvoll blicken die Börsianer auf die Straffungspolitik der Notenbanken zur Bekämpfung der hohen Inflation. Höhere Kreditkosten schaden der Wirtschaft und beeinträchtigen die Unternehmensgewinne. Richard Hunter, Leiter des Bereichs Märkte bei Interactive Investor, erinnert daran, dass Vertreter der Federal Reserve unlängst die Absicht bekräftigt hätten, die Zinssätze länger hoch zu halten, um die Inflation wieder auf das 2-Prozent-Ziel der Fed zu drücken. Die jüngsten Daten zeigten, dass der Preisdruck hartnäckig sei. Im Blick stehen eine Reihe von Konjunkturdaten, voran der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe, ferner die zweite Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und die Bauausgaben. Die Intel-Aktie steht im Fokus des vorbörslichen Handels. Der US-Chipkonzern treibt den geplanten Börsengang seiner Fahrassistenz-Tochter Mobileye voran. Das in Israel ansässige Unternehmen reichte bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC nach eigenen Angaben am Freitag einen Antrag für eine Börsennotierung ein. Für die Intel-Aktie geht es um 0,7 Prozent nach oben. Die Fahrzeugauslieferungen von Tesla stiegen zwar im vergangenen Quartal auf ein Rekordniveau, doch blieb die Zahl hinter den Prognosen der Wall Street zurück. Die Aktie verbilligt sich um 5,1 Prozent.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe September (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 51,8 1. Veröff.: 51,8 zuvor: 51,5 16:00 Bauausgaben August PROGNOSE: -0,2% gg Vm zuvor: -0,4% gg Vm 16:00 ISM-Index verarbeitendes Gewerbe September PROGNOSE: 52,0 Punkte zuvor: 52,8 Punkte
FINANZMÄRKTE EUROPA
Schwächer - Die europäischen Aktienmärkte zeigen sich zum Start in das vierte Quartal am Montag mit leichten Abgaben. Belastend wirken sich weiterhin die anhaltenden Sorgen um weitere kräftige Zinsschritte der Notenbanken und eine damit immer wahrscheinlicher werdende Rezession aus. Keine Freude verursachen die bislang vorgelegten Revisionen der Einkaufsmanager-Indizes (PMI) für die Industrie. Der PMI in Frankreich war etwas schlechter, Italiens besser und der Deutschlands wurde auf 47,8 nach unten genommen. Dadurch fiel auch der Eurozone-PMI auf 48,4. Die Opec+ zieht wegen der stark gefallenen Ölpreise offenbar die drastischste Produktionskürzung seit Beginn der Corona-Pandemie in Erwägung, sagten mit den Plänen vertraute Personen. Der Sektor der europäischen Öl- und Gaswerte ist mit plus 2,0 Prozent der größte Gewinner. Positiv wird bei RWE (+1,8%) der Milliardenkauf in den USA gesehen. Die Aktie der Credit Suisse bricht um 7,5 Prozent ein und hat damit in den vergangenen Wochen rund 30 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Nach dem Kurseinbruch im September hatte CEO Ulrich Körner am Freitag mit einem Rundschreiben an die Angestellten für Aufmerksamkeit gesorgt. Die Aktienbewegungen sollten nicht verwechselt werden mit der Liquidität oder Kapitalstärke der Bank, hieß es. Börsenhändler sprechen von einem "klassischen Beispiel des Streisand-Effekts". "Das hat die Unsicherheiten erst so deutlich nach außen getragen und genau das Gegenteil der eigentlich beabsichtigten, beruhigenden Wirkung erreicht", so ein Händler. Accelleron Industries AG, das Spin-off von ABB, ist an ihrem ersten Handelstag an der SIX Swiss Exchange rund 1,73 Milliarden Franken wert. Die Aktien begannen den Handel bei 18 Franken, aktuell liegen sie bei 18,05 Franken. ABB notieren 5,9 Prozent im Minus, wobei 5 Prozent auf die Abspaltung zurückzuführen sei, heißt es.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:14 Fr, 17:13 Uhr % YTD EUR/USD 0,9772 -0,3% 0,9824 0,9803 -14,1% EUR/JPY 141,81 +0,0% 142,28 141,78 +8,4% EUR/CHF 0,9674 +0,1% 0,9665 1,0185 -6,8% EUR/GBP 0,8736 -0,3% 0,8723 0,8781 +4,0% USD/JPY 145,07 +0,3% 144,85 144,61 +26,0% GBP/USD 1,1189 +0,0% 1,1260 1,1165 -17,3% USD/CNH (Offshore) 7,1515 +0,3% 7,1417 7,1281 +12,5% Bitcoin BTC/USD 19.210,01 +0,0% 19.234,20 20.133,61 -58,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Das Pfund steigt nach der Meldung, dass die britische Regierung einen Rückzieher gemacht und die versprochene Senkung des Einkommensteuersatzes für Spitzenverdiener fallen gelassen hat. Die britische Devise klettert wieder auf das Niveau vor der Ankündigung des Haushalts. Laut ING rechtfertigt die neue Ankündigung zwar nicht, dass das Pfund viel höher notiert, aber es mindert das Risiko, dass es zum Dollar auf Parität sinkt. Denn der Rückzieher belege, dass die Downing Street den Finanzmärkten mehr Respekt entgegenbringt. Den Analysten zufolge könnte das Pfund in einer Spanne zwischen 1,1000-1,1350 Dollar und der Euro unter 0,8700 Pfund gehandelt werden. Aktuell wird das Pfund bei 1,1186 Dollar gehandelt, nachdem es einen Höchststand von 1,1280 erreicht hatte.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Uneinheitlich - Leicht belastend wirkten sich die negativen Vorgaben der Wall Street aus, wo es nach einem volatilen Verlauf erneut nach unten gegangen war. Hier drückten die Sorgen um weitere deutliche Zinserhöhungen zur Eindämmung der Inflation und der zunehmenden Wahrscheinlichkeit einer Rezession auf das Sentiment. Die bestehenden Inflationssorgen hatten am Freitag neue Nahrung erhalten, denn der Inflationsdruck in den USA hat im August erneut zugenommen. Auch in Asien verlief der Handel volatil. Gesucht waren weiter die Aktien von Immobilienentwicklern, nachdem die chinesische Notenbank beschlossen hatte, den Städten mehr Spielraum für niedrigere Hypothekenzinsen zu geben. In Japan belastete die vierteljährliche Tankan-Umfrage der Bank of Japan nur kurzzeitig. Diese zeigte, dass sich die Stimmung unter Japans großen Unternehmen in den drei Monaten bis September verschlechtert hat. Die Inflationserwartungen erreichten ein Rekordhoch. Die Investitionspläne der Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr blieben laut der Umfrage allerdings auf hohem Niveau, was zum Teil auf die Unterstützung der Exporteure durch den schwachen Yen zurückzuführen ist.
CREDIT
Aufwärts geht es zum Wochenbeginn mit den Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt. Allerdings holen sie damit zumeist nur den deutlichen Rückgang vom Freitag auf, die Montagsnotierungen bewegen sich nun wieder auf dem Durchschnittsniveau der Vorwoche. Die CDS-Notierungen für Großbritanniens Staatsanleihen notieren mit 47 Basispunkten unverändert zum Freitag. Weder die geänderten Steuerpläne der Regierung noch der gesenkte Ausblick durch die Ratingagentur S&P ändern daran etwas. Die Risikoprämien für Credit Suisse verharren bei 250 Basispunkteen und damit dem Jahreshoch vom Freitag.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
BEFESA
Befesa kauft den verbleibenden 93-prozentigen Anteil am Zinkraffinierungsgeschäft der früheren AZR-Eigentümern zu einem günstigeren Preis. Im Rahmen der Übernahme von American Zinc Recycling (AZR), die im August 2021 abgeschlossen wurde, hatte Befesa bereits 7 Prozent am Zinkraffinierungsgeschäft erworben. Darüber hinaus hatte sich Befesa nach eigenen Angaben eine Option für den Erwerb der verbleibenden 93 Prozent der Anteile für einen Kaufpreis von 135 Millionen Dollar gesichert, sofern bestimmte Meilensteine erreicht würden.
ABB
Der Schweizer Technologiekonzern hat die Abspaltung der Turboladersparte Accelleron abgeschlossen. Die Aktien von Accelleron Industries AG seien unter dem Tickersymbol "ACLN" nun zum Handel an der SIX Swiss Exchange in Zürich zugelassen, teilte ABB mit. Der erste Handelstag ist am Montag, 3. Oktober. Die ABB-Aktionäre hatten auf der am 7. September 2022 abgehaltenen Hauptversammlung die Genehmigung zur Abspaltung erteilt.
ACCELLERON
das Spin-off von ABB, war am Montag bei ihrem ersten Handelstag an der SIX Swiss Exchange rund 1,73 Milliarden Franken wert. Die Accelleron-Aktien begannen den Handel bei 18 Franken, während die ABB-Aktien im Eröffnungsgeschäft um 3,5 Prozent fielen. Accelleron ist ein Anbieter von Turboladertechnologien und Optimierungslösungen für Motoren von 500 kW bis zu über 80 MW.
CREDIT SUISSE
Die Führung der Credit Suisse hat Kreisen zufolge in einem Memo an ihre Mitarbeiter und in einer Reihe von Telefonaten mit Investoren am Wochenende versucht, die Befürchtungen über die Kapitalstärke der Bank zu zerstreuen. Die Credit-Suisse-Aktie ist in den vergangenen Wochen um 21 Prozent gefallen, und die Spreads auf ihre Credit-Default-Swaps sind am Freitag auf ein Jahreshoch gestiegen.
ROCHE
Der Pharmakonzern hat einen neuen Chef für seine Diagnostiksparte ernannt. Matt Sause, derzeit Leiter der Region Nordamerika von Roche Diagnostics, soll ab dem 1. Januar 2023 CEO von Roche Diagnostics und Mitglied der Konzernleitung werden, teilte Roche mit. Sause folge Thomas Schinecker, der Mitte März 2023 Roche-Chef wird.
HURRIKAN-SAISON
Die Ratingagentur S&P geht davon aus, dass Hurrikan Ian zu versicherten Schäden von 30 bis 40 Milliarden US-Dollar führen wird. In einem Artikel schreiben die Analysten, dass die US-Schaden- und Unfallversicherer jedoch gut positioniert seien, um die Schäden aufzufangen. Zudem sollten die Kosten für die globalen Rückversicherer innerhalb der jährlichen Katastrophenbudgets liegen. "Wir gehen davon aus, dass die Ratings durch den Hurrikan weitgehend unbeeinflusst bleiben sollten", sagte John Iten, Kreditanalyst bei S&P Global Ratings.
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October 03, 2022 07:17 ET (11:17 GMT)
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