DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Eurozone-Erzeugerpreise um 43,3 Prozent höher als im Vorjahr
Hohe Preise für Energie, Lebensmittel und Rohstoffe haben im August weiter einen starken Druck auf die Erzeugerkosten ausgeübt. Die Preise auf der Erzeugerstufe erhöhten sich im Vergleich zum Vormonat um 5,0 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens einen Anstieg um 5,0 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Erzeugerpreise um 43,3 Prozent höher. Die Prognose von Volkswirten hatte auf eine Steigerung um 43,2 Prozent gelautet.
VDMA: Maschinenbau behauptet sich in schwierigem Umfeld
Die Maschinen- und Anlagenbauer in Deutschland haben sich trotz eines schwierigem Umfeldes auf den weltweiten Märkten behauptet. Im August füllten die Firmen der Branche ihre Auftragsbücher in gleicher Höhe wie im Vorjahresmonat. Aus dem Inland kamen zwar real 6 Prozent weniger Aufträge, doch die Auslandsbestellungen legten um 2 Prozent zu. "Unter dem Strich stagnierte der Auftragseingang damit im August. Das kann sich in Anbetracht nicht enden wollender Engpässe, Preissteigerungen und Unwägbarkeiten mehr als sehen lassen", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
Habeck fordert von Gas-Kommission bereits zu Anfang Oktober Vorschläge
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) setzt darauf, dass die von der Regierung eingesetzte Gas-Kommission bereits Anfang Oktober Vorschläge zur Umsetzung der geplanten Gaspreisbremse machen wird. Es gebe einen hohen Druck auf die Unternehmen und die privaten Verbraucher. "Dieser Druck muss gelindert und muss gemindert werden", sagte Habeck auf einer Pressekonferenz in Berlin zum Thema Energieversorgung und Klimaschutz.
Wüst erwartet Klarheit über Energiepreisbremse
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat vor den Bund-Länder-Beratungen Klarheit für die Menschen über die Energiepreisbremse gefordert. Es müsse "rasch Klarheit geschaffen werden, was diese Energiepreisbremse, die die Ampel jetzt vorgestellt hat, am Ende real für die Menschen konkret bringt: Was kosten Strom und Gas in diesem Winter?", forderte Wüst im Nachrichtensender Phoenix. Insbesondere für die vielen energieintensiven Industrieunternehmen in Nordrhein-Westfalen, die "unglaublich viel Gas verbrauchen", zähle jetzt jeder Tag, da es auch um die Sicherheit von Arbeitsplätzen gehe.
Habeck: Kohleeinigung mit NRW und RWE wird Klimabilanz verbessern
Der Kohleausstieg im rheinischen Revier von Nordrhein-Westfahlen wird laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) um acht Jahre auf 2030 vorgezogen und damit den Treibhausgasausstoß Deutschlands reduzieren. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seiner NRW-Kollegin und dem Vorstandsvorsitzender der RWE AG erklärte Habeck zudem, dass RWE zwei Kraftwerksblöcke, die nach aktueller Rechtslage eigentlich in diesem Jahr hätten vom Netz genommen werden sollen, nun aufgrund der angespannten Versorgungslage bis Ende März 2024 im Betrieb bleiben sollen.
Lindner: Alle staatlichen Ebenen müssen Beitrag leisten
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat vor der ab dem Nachmittag geplanten Bund-Länder-Runde zum Entlastungspaket an die Länder appelliert, ihren Finanzbeitrag zu leisten. Die Bürger erwarteten, "dass alle staatlichen Ebenen ihren Beitrag leisten", sagte er im ZDF-Morgenmagazin. So gelte es, steigende Steuereinnahmen aufgrund der kalten Progression an die Menschen zurückzugeben. "Da gibt es feste Quoten", betonte er. Hier hoffe er auf ein schnelles Einvernehmen aller staatlichen Ebenen. Bei den Steuern gebe es einen festen Schlüssel, wer in welcher Weise profitiere. "Das ist dann das gleiche Verhältnis auch bei Entlastungen."
Baerbock erteilt polnischer Forderung nach Reparationen Absage
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat der Forderung Polens nach deutschen Reparationszahlungen in Milliardenhöhe für im Zweiten Weltkrieg erlittene Schäden eine Absage erteilt. Die Frage der Reparationen sei aus Sicht der Bundesregierung "abgeschlossen", sagte Baerbock bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem polnischen Außenminister Zbigniew Rau in Warschau. Baerbock bekräftigte damit die seit vielen Jahren geltende offizielle Position Deutschlands, dass es keine rechtliche Grundlage für Reparationsforderungen aus Polen gebe.
EU-Parlament votiert für einheitlichen Handy-Ladestecker
In der EU wird es bald einen einheitlichen Smartphone-Ladestecker geben. Das EU-Parlament stimmte in Straßburg für die Einführung des Steckers im Format USB-C als Standard. Ab Herbst 2024 sollen alle Handys, Tablets und Digitalkameras mit Ladegeräten mit USB-C-Anschluss aufladbar sein. Auch für Lautsprecherboxen und Kopfhörer soll dies gelten - für Laptops wird es jedoch später, voraussichtlich Anfang 2026.
Physik-Nobelpreis geht an Quanten-Forscher aus Frankreich, USA und Österreich
Der Physik-Nobelpreis geht in diesem Jahr an drei Quanten-Forscher aus Frankreich, den USA und Österreich. Alain Aspect, John F. Clauser und Anton Zeilinger werden für ihre Forschungen auf dem Gebiet der Quantenmechanik geehrt, wie die Schwedische Akademie der Wissenschaften bekanntgab. Mit ihren Experimenten hätten die drei die Quanten-Informatik vorangetrieben.
Israel und Libanon nähern sich Abkommen - Gasexport nach Europa
Israel und der Libanon stehen kurz vor dem Abschluss eines von den USA vermittelten Abkommens über die Seegrenzen, das Israel den Gasexport nach Europa ermöglichen und einen seltenen Fall von wirtschaftlicher Zusammenarbeit zwischen den beiden Nachbarländern darstellen würde. Der derzeitige Entwurf des Abkommens gebe Israel die volle Kontrolle über das umstrittene Karish-Gasfeld im Mittelmeer, sagen israelische und libanesische Regierungsbeamte.
USA und Südkorea reagieren mit Militärübung auf nordkoreanische Rakete
Auf den Flug einer von Nordkorea abgefeuerten Rakete über Japan hinweg haben die USA und Südkorea mit einer Militärübung unter Einsatz von Präzisionsbomben reagiert. Bei der Übung mit vier F-15K Kampfjets der südkoreanischen Luftwaffe und vier F-16 Kampfjets der US-Luftwaffe hätten die südkoreanischen Jets zwei satellitengesteuerte Bomben auf ein virtuelles Ziel im Westmeer abgefeuert, teilte der Generalstab in Seoul mit.
DJG/DJN/AFP/apo
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October 04, 2022 07:30 ET (11:30 GMT)
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