DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Produktion sinkt im August um 0,8 Prozent
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im August etwas schwächer als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank sie gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent. Sie lag damit kalenderbereinigt um 2,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, nachdem sie im Juli 0,8 Prozent darunter gelegen hatte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet.
Stärkster Anstieg der Importpreise seit März 1974
Der Inflationsdruck von der Einfuhrseite ist in Deutschland im August sehr hoch geblieben und hat die Erwartungen sogar noch übertroffen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, stiegen die Importpreise gegenüber dem Vormonat um 4,3 Prozent und lagen um 32,7 (Juli: 28,9) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das ist die höchste Jahresrate seit März 1974. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten Raten von 2,3 und 30,0 Prozent prognostiziert.
Deutscher Einzelhandel erleidet Umsatzeinbußen im August
Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im August deutlich gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, reduzierten sich die Umsätze nach Abzug der Inflation um 1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang um 1,5 Prozent prognostiziert. Auf Jahressicht lagen die Umsätze im August preisbereinigt um 4,3 Prozent niedriger.
Cook: Inflation rechtfertigt rasche Fed-Zinserhöhungen
Die hohe Inflation erweist sich als hartnäckiger als erwartet und ist ein starkes Argument für die US-Notenbank, die Zinssätze anzuheben und dann auf einem Niveau zu halten, das die Wirtschaftstätigkeit bremst, wie eine hochrangige Vertreterin der US-Notenbank sagte. "Die Fed wird die Zinssätze so lange auf einem restriktiven Niveau halten müssen, bis wir sicher sind, dass die Inflation fest auf dem Weg zu unserem 2-Prozent-Ziel ist", sagte Fed-Gouverneurin Lisa Cook im Peterson Institute for International Economics.
Waller: Weiterer großer Zinsschritt der Fed notwendig
Der Fed-Gouverneur Christopher Waller geht davon aus, dass ein weiterer großer Zinsschritt in den USA notwendig ist. Man sollte nicht davon ausgehen, dass die Arbeitsmarkt- oder Inflationsdaten für September im Laufe dieses Monats die Meinung der Fed-Vertreter über die Notwendigkeit einer weiteren großen Zinserhöhung im November ändern würden, sagte Waller. "Vor der nächsten Sitzung am 1. und 2. November wird es nicht viele neue Daten geben, die eine große Anpassung der Inflations-, Beschäftigungs- und sonstigen Wirtschaftsentwicklung bewirken könnten", ergänzte der Notenbanker.
Politbarometer: SPD vor Niedersachsen-Wahl weiter deutlich vor CDU
Kurz vor der niedersächsischen Landtagswahl liegt die SPD einer Umfrage zufolge in der Wählergunst weiterhin deutlich vor der CDU. Dem ZDF-Politbarometer zufolge könnten die derzeit mit der CDU regierenden Sozialdemokraten im Parlament in Hannover auch mit einer Mehrheit für eine Regierungskoalition mit den Grünen rechnen. Der Erhebung zufolge sind aber noch 40 Prozent der Wahlberechtigten unentschlossen.
EU will "zivile Mission" nach Armenien entsenden
Im Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan will die Europäische Union eine "zivile Mission" entsenden. Sie soll nach Armenien geschickt werden und bei der Festlegung der Grenzen zu Aserbaidschan helfen, wie es in einer Erklärung nach einem Treffen zwischen dem armenischen Ministerpräsidenten Nikol Paschinjan, dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und EU-Ratspräsident Charles Michel in Prag hieß.
Selenskyj warnt vor russischem Angriff auf Zentraleuropa
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen drastischen Appell an die Staats- und Regierungschefs von mehr als 40 europäischen Ländern gerichtet. In einer Videoansprache beim Gründungsgipfel der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft in Prag forderte Selenskyj weitere Waffenhilfen, um zu verhindern, "dass russische Panzer nach Warschau oder Prag fahren". Eine konkrete Antwort blieb der Gipfel jedoch schuldig. Russland müsse "bestraft" und der Krieg "jetzt gewonnen werden" - "damit die russischen Panzer nicht auf Warschau oder Prag vorrücken können", betonte Selenskyj.
US-Präsident Biden warnt vor nuklearer "Apokalypse"
Angesichts der russischen Drohungen zu einem möglichen Einsatz von Atomwaffen im Ukraine-Konflikt hat US-Präsident Joe Biden vor der Gefahr einer "Apokalypse" gewarnt. Das Risiko einer nuklearen "Apokalypse" habe es seit Kennedy und der Kubakrise 1962 nicht mehr gegeben, sagte Biden bei einer Spendenveranstaltung der Demokraten in New York. Russlands Präsident Wladimir Putin mache "keine Witze", wenn er mit dem Einsatz von Atomwaffen drohe, um seine Invasion in der Ukraine fortzusetzen. Putin hatte in der Vergangenheit wiederholt einen Einsatz von Atomwaffen angedroht.
US-Ermittler sehen Beweise für Steuervergehen von Hunter Biden - Zeitung
US-Ermittler haben einem Zeitungsbericht zufolge nach eigenen Angaben Beweise für Steuervergehen des Sohns von US-Präsident Joe Biden, Hunter, gefunden. Ein Staatsanwalt müsse nun entscheiden, ob es zu einer Anklage komme, berichtete die Washington Post. Demnach fanden die Ermittler nach eigenen Angaben auch Hinweise darauf, dass Hunter Biden in Zusammenhang mit dem Kauf einer Waffe 2018 falsche Angaben gemacht habe.
USA verhängen Sanktionen gegen iranische Minister und Sicherheitsvertreter
Die USA haben als Reaktion auf das gewaltsame Vorgehen gegen Demonstranten im Iran nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini weitere Sanktionen gegen Teheran verhängt. Das US-Finanzministerium gab Strafmaßnahmen gegen den iranischen Innenminister Ahmad Wahidi, Telekommunikationsminister Issa Sarepur und fünf Sicherheitsvertreter bekannt. Mögliches Vermögen der Betroffenen in den USA wird eingefroren, außerdem soll ihr Zugang zum internationalen Finanzsystem erschwert werden.
UN-Menschenrechtsrat lehnt Debatte über Lage in China-Provinz Xinjiang ab
Der UN-Menschenrechtsrat hat eine von westlichen Staaten beantragte Debatte über die Lage in der chinesischen Provinz Xinjiang abgelehnt. 19 Staaten stimmten in Genf gegen den Antrag, 17 dafür. Elf Staaten enthielten sich. Während zahlreiche Staaten und Menschenrechtsorganisationen diese Entscheidung beklagten, begrüßte Peking das Votum.
+++ Konjunkturdaten +++
Japan/Ausgaben privater Haushalte Aug +5,1% (PROGNOSE: +6,7%) gg Vorjahr
Japan/Ausgaben Arbeitnehmer-Haushalte Aug +5,9% gg Vorjahr
Japan/Konsumneigung Aug 70,4%
Japan/Konsumneigung Aug +5,4 Pkt gg Vorjahr
China/Währungsreserven Sep 3,029 Bill USD (Aug: 3,055 Bill USD)
China/Währungsreserven Sep sanken um 25,9 Mrd USD zum Vormonat
DJG/DJN/AFP/apo
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October 07, 2022 03:00 ET (07:00 GMT)
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