R-Logitech gehört zum Konzern "Monaco Resources Group" (MRG), zu dem u.a. auch noch Metalcorp und Agri Resources gehören. Alle Gesellschaften gehören zwar zum Konzernverbund MRG, sind aber rechtlich voneinander unabhängig.
Beruhigend ist erst einmal, dass seitens R-Logitech nichts Konkretes vorliegt, was einen solchen Kursabsturz rechtfertigen würde. Vielmehr ist das Unternehmen bzw. die Anleihe in "Sippenhaft" genommen worden, weil es schlechte Nachrichten vom Schwesterunternehmen Metalcorp gegeben hat. Das Unternehmen ist u.a. in Guinea aktiv. Dort hat es 2021 einen Putsch gegeben. Die Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (ECOWAS) hat daraufhin Sanktionen gegen Guinea verhängt, die jüngst auch von den USA gutgeheißen wurden. Daraus folgt aber auch, dass Metalcorp nun trotz zugesicherter Kreditlinien dieses Fremdkapital nicht ausgereicht bekommt. Auf die Schnelle konnte keine Ersatzfinanzierung zur Rückzahlung der Anleihe auf die Beine gestellt werden. Zwar wurden die fälligen Zinsen noch gezahlt, aber die eigentlich für den 3. Oktober vorgesehene Tilgung der Anleihe konnte nicht vorgenommen werden. Operativ geht es Metalcorp gut; der Liquiditätsengpass resultiert lediglich aus den oben genannten Folgen der Sanktionen gegen Guinea. Metalcorp versucht nun mit den Anleihegläubigern eine Laufzeitverlängerung der eigentlich abgelaufenen Anleihe zu verhandeln. Die Chancen, dass das gelingen wird, dürften hoch sein.
All das hat konkret mit R-Logitech nichts zu tun. Die R-Logitech-Anleihe (WKN A19WVN) wurde lediglich aufgrund des Konzernverbunds in Mitleidenschaft gezogen. In fundamentaler Hinsicht geht es R-Logitech gut; das Unternehmen ist im ersten Halbjahr um 40 % gewachsen und konnte das bereinigte EBITDA um 15 % steigern.
Kleiner Wermutstropfen: Auch wenn momentan betont wird, dass die Unternehmen aus dem MRG-Konzernverbund rechtlich voneinander unabhängig sind, wurde doch auch immer wieder das Synergiepotenzial der Konzern-Unternehmen betont. Aber wenn es Synergien in positiver Hinsicht gibt, wirken sich diese Synergien möglicherweise auch in negativer Hinsicht aus, wenn es einmal nicht so gut läuft. Das sollte man im Hinterkopf behalten.
Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass man natürlich immer auch von der sachlichen Richtigkeit der veröffentlichten Konzernzahlen abhängig ist. Bilanzmanipulationen kommen immer erst dann heraus, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Das soll jetzt keinesfalls heißen, dass die Zahlen von R-Logitech geschönt sind, denn dafür gibt es keinerlei konkreten Anlass. Aber eine gesunde Skepsis ist sicherlich nicht verkehrt. Darüber hinaus gilt: Hohe Chancen bedingen immer auch ein hohes Risiko. R-Logitech bezahlt am Finanzmarkt sicher nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit einen Kupon von 8,5 % (bei der soeben begebenen bis 2027 laufenden Anleihe sogar 10,25 %).
Oliver Kantimm
Redaktion "Der Aktionärsbrief"
www.bernecker.info
Beruhigend ist erst einmal, dass seitens R-Logitech nichts Konkretes vorliegt, was einen solchen Kursabsturz rechtfertigen würde. Vielmehr ist das Unternehmen bzw. die Anleihe in "Sippenhaft" genommen worden, weil es schlechte Nachrichten vom Schwesterunternehmen Metalcorp gegeben hat. Das Unternehmen ist u.a. in Guinea aktiv. Dort hat es 2021 einen Putsch gegeben. Die Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (ECOWAS) hat daraufhin Sanktionen gegen Guinea verhängt, die jüngst auch von den USA gutgeheißen wurden. Daraus folgt aber auch, dass Metalcorp nun trotz zugesicherter Kreditlinien dieses Fremdkapital nicht ausgereicht bekommt. Auf die Schnelle konnte keine Ersatzfinanzierung zur Rückzahlung der Anleihe auf die Beine gestellt werden. Zwar wurden die fälligen Zinsen noch gezahlt, aber die eigentlich für den 3. Oktober vorgesehene Tilgung der Anleihe konnte nicht vorgenommen werden. Operativ geht es Metalcorp gut; der Liquiditätsengpass resultiert lediglich aus den oben genannten Folgen der Sanktionen gegen Guinea. Metalcorp versucht nun mit den Anleihegläubigern eine Laufzeitverlängerung der eigentlich abgelaufenen Anleihe zu verhandeln. Die Chancen, dass das gelingen wird, dürften hoch sein.
All das hat konkret mit R-Logitech nichts zu tun. Die R-Logitech-Anleihe (WKN A19WVN) wurde lediglich aufgrund des Konzernverbunds in Mitleidenschaft gezogen. In fundamentaler Hinsicht geht es R-Logitech gut; das Unternehmen ist im ersten Halbjahr um 40 % gewachsen und konnte das bereinigte EBITDA um 15 % steigern.
Kleiner Wermutstropfen: Auch wenn momentan betont wird, dass die Unternehmen aus dem MRG-Konzernverbund rechtlich voneinander unabhängig sind, wurde doch auch immer wieder das Synergiepotenzial der Konzern-Unternehmen betont. Aber wenn es Synergien in positiver Hinsicht gibt, wirken sich diese Synergien möglicherweise auch in negativer Hinsicht aus, wenn es einmal nicht so gut läuft. Das sollte man im Hinterkopf behalten.
Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass man natürlich immer auch von der sachlichen Richtigkeit der veröffentlichten Konzernzahlen abhängig ist. Bilanzmanipulationen kommen immer erst dann heraus, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Das soll jetzt keinesfalls heißen, dass die Zahlen von R-Logitech geschönt sind, denn dafür gibt es keinerlei konkreten Anlass. Aber eine gesunde Skepsis ist sicherlich nicht verkehrt. Darüber hinaus gilt: Hohe Chancen bedingen immer auch ein hohes Risiko. R-Logitech bezahlt am Finanzmarkt sicher nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit einen Kupon von 8,5 % (bei der soeben begebenen bis 2027 laufenden Anleihe sogar 10,25 %).
Oliver Kantimm
Redaktion "Der Aktionärsbrief"
www.bernecker.info