DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Japan blieben die Börsen wegen des "Tags des Sports" geschlossen. In Südkorea fand wegen des "Tags des koreanischen Alphabets" kein Handel statt. Der US-Anleihehandel bleibt wegen des "Columbus Day" geschlossen.
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13:24 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 3.648,25 -0,1% k.A. E-Mini-Future Nasdaq-100 11.074,25 -0,2% k.A. Euro-Stoxx-50 3.375,34 -0,0% -21,5% Stoxx-50 3.368,28 -0,3% -11,8% DAX 12.353,19 +0,7% -22,2% FTSE 6.974,57 -0,2% -5,3% CAC 5.855,38 -0,2% -18,1% Nikkei-225 FEIERTAG EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 137,78 +0,11
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 91,83 92,64 -0,9% -0,81 +30,5% Brent/ICE 97,15 97,92 -0,8% -0,77 +32,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 159,00 156,21 +1,8% +2,79 +141,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.680,17 1.694,70 -0,9% -14,53 -8,2% Silber (Spot) 19,88 20,13 -1,2% -0,25 -14,7% Platin (Spot) 909,00 918,68 -1,1% -9,68 -6,3% Kupfer-Future 3,45 3,40 +1,4% +0,05 -22,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise zeigen sich mit Abgaben. Laut Medienberichten planen die USA, Öl aus der strategischen Reserve auf den Markt zu bringen. In der Vorwoche hatten die Preise für WTI und Brent mit der Fördermengenkürzung der Opec+ noch kräftiger zugelegt. Diese hatte eine Kürzung ab November um 2 Millionen Barrel pro Tag beschlossen. Die Analysten von Evercore gehen davon aus, dass die reale Kürzung aufgrund der Unterproduktion im Vergleich zu den Quoten wahrscheinlich zwischen 500.000 Barrel und 1,1 Millionen Barrel pro Tag liegen wird.
AUSBLICK AKTIEN USA
Nach den kräftigen Verlusten am Freitag dürfte es an der Wall Street auch zu Wochenbeginn weiter nach unten gehen - wenn auch mit etwas gebremstem Tempo. Weiter dominieren den Markt die Sorgen vor fortgesetzten kräftigen Zinserhöhungen. Daran habe der US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag keinen Zweifel gelassen, heißt es. Allerdings könnten die Umsätze wegen des Feiertages "Columbus Day" niedrig bleiben. Nach der Umsatzwarnung von Advanced Micro Devices (AMD) könnte der Halbleitersektor weiter unter Abgabedruck bleiben. Nach Ansicht der Analysten von Nomura wird der weltweite Absatz von Halbleiterchips für den Rest des Jahres 2022 und Anfang 2023 voraussichtlich weiter zurückgehen. Die Analysten senken ihre Prognose für die weltweiten Chiplieferungen 2023 um 12 Prozent. Für die AMD-Aktie geht vorbörslich weitere 1,0 Prozent nach unten, nachdem sie am Freitag um knapp 14 Prozent eingebrochen war.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Nach dem deutlichen Rücksetzer am Freitag notieren die europäischen Aktienmärkte am Montagmittag mit einer uneinheitlichen Tendenz. Der am Freitagnachmittag gesehene Abverkauf in Folge des US-Arbeitsmarktberichts bietet zum Wochenstart die Option, billiger in den Markt zu kommen. Bereits die Anleihen wie auch der Devisenmarkt hatten auf die Daten nicht so risikoavers reagiert wie der Aktienmarkt. Die Marktstrategen von Julius Bär gehen davon aus, dass sich in den kommenden Monaten in den USA der Lohndruck weiter zurückbildet und sich die Konjunkturdaten eintrübten. Dies sollte ausreichen, um die Fed zu einem Umdenken zu bewegen und in Folge zu weniger drastischen Zinserhöhungen zu veranlassen. Auf die Stimmung drücken derweil schwache Konjunkturdaten aus China, dort ist der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Servicebereich im September stark gefallen und unter die Marke von 50 gerutscht, die Expansion von Rezession trennt. Das vorgeschlagene Modell der Gaspreisbremse in Deutschland ist für Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank, aus ökonomischer Sicht keine optimale Lösung. Vantage Towers gewinnen 3,1 Prozent. Einem Bericht zufolge sollen American Tower und die spanische Cellnex (+2,2%) laut Kreisen über eine Beteiligung an Vodafones (+1,3%) Funkturmtochter nachdenken, also einen Einstieg in das Bieterverfahren erwägen. Die Automobilwerte stehen unter Druck, nachdem sich die Analysten der UBS mit dem Szenario einer Rezession und entsprechenden Folgen für die Autoindustrie in Westeuropa und Nordamerika befasst. Folge sind gesenkte Einstufungen und teils deutlich niedrigere Kursziele. Die Gespräche zwischen Renault (+3,6%) und Nissan über die 6,1 Milliarden Euro schwere Beteiligung der Franzosen an dem japanischen Autohersteller könnten die Kapitalallokation von Renault verbessern, so die Analysten von Jefferies. Laut dem Wall Street Journal drängt Nissan Renault dazu, die 43-prozentige Beteiligung an der gemeinsamen Allianz zu reduzieren.
DEVISEN
EUR/USD 0,9701 -0,4% 0,9724 0,9768 -14,7% EUR/JPY 141,14 -0,3% 141,34 141,85 +7,8% EUR/CHF 0,9693 +0,1% 0,9671 1,0072 -6,6% EUR/GBP 0,8775 -0,0% 0,8780 0,8788 +4,4% USD/JPY 145,49 +0,1% 145,35 145,22 +26,4% GBP/USD 1,1055 -0,3% 1,1075 1,1114 -18,3% USD/CNH (Offshore) 7,1517 +0,4% 7,1232 7,1244 +12,5% Bitcoin BTC/USD 19.355,15 -0,7% 19.401,18 19.434,16 -58,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar baut seine Gewinne vom Freitag weiter aus. Der Dollar-Index legt um 0,3 Prozent zu. Doch hätten sich die Gewinne nach dem US-Arbeitsmarktbericht in Grenzen gehalten, heißt es von der Commerzbank. Einerseits dürfte das daran gelegen haben, dass die Zahlen noch innerhalb der Erwartungsspanne der von Bloomberg befragten Analysten lagen. Andererseits habe der Dollar in den Tagen zuvor im Zuge falkenhafter Äußerungen zahlreicher Fed-Mitglieder bereits deutlich zugelegt. So hätten sich die US-Notenbanker zuletzt überaus bemüht, Spekulationen darüber, dass die Zinsen in naher Zukunft weniger stark erhöht oder gar gesenkt werden müssten, zu dämpfen.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Abgaben - Teilnehmer verwiesen auf die schwachen Vorgaben der Wall Street. Gut ausgefallene Arbeitsmarktdaten trotz der unvermindert straffen Geldpolitik hatten in den USA die Spekulation auf noch weiter und länger steigende Leitzinsen befeuert. Zudem hatte der Präsident der Fed von New York, John Williams, bekräftigt, dass weitere Zinserhöhungen notwendig sein werden, um die Inflation zurückzubringen. Gespannt warten die Teilnehmer in diesem Umfeld nun auf die US-Verbraucherpreise im späteren Wochenverlauf. Schanghai (-1,7%) handelte nach den Nationaltagsfeierlichkeiten erstmals seit einer Woche wieder. Hier hielten sich die Verluste zunächst noch in Grenzen, weil es teils auch positiven Nachholbedarf aus der Vorwoche gab, doch im späteren Verlauf ging es auch hier deutlicher nach unten. Im Blick standen laut Händlern die wieder zunehmende Covid-Gefahr und der bevorstehende Parteikongress, auf dem Präsident Xi Jiping für eine dritte Amtszeit gewählt werden soll und von dem diverse börsenrelevante Beschlüsse kommen könnte. Am australischen Markt ging es um 1,4 Prozent nach unten. Auch hier dominierten Inflations- und Zinssorgen. Alle Sekoren schlossen im Minus.
CREDIT
Der Anstieg der Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen setzt sich am Montag fort. Die Hoffnung auf ein schnelles Ende der geldpolitischen Straffungen hat mit dem robusten Arbeitsmarktbericht am Freitag einen Dämpfer erhalten. Nun wartet der Markt auf den Beginn der Berichtssaison und mit Blick auf die Inflation neue US-Preisdaten am Donnerstag.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
BMW
hat im dritten Quartal trotz eines anhaltenden Booms beim Verkauf von Elektrofahrzeugen insgesamt etwas weniger Neufahrzeuge abgesetzt. Für das Gesamtjahr sieht sich der Münchener Premiumautohersteller auf Kurs, den Absatz vollelektrischer Autos zu verdoppeln, sieht aber insgesamt wie geplant ein "Absatzniveau leicht unter Vorjahr".
BAUER
will sich über eine Kapitalerhöhung frische Mittel am Kapitalmarkt besorgen. Insgesamt sollen bis zu 17.394.520 neue Aktien ausgegeben werden, wie das Unternehmen mitteilte. Auf Basis des aktuellen Kurses der Bauer-Aktie könnte das Unternehmen rund 114 Millionen Euro erlösen. Eine außerordentliche Hauptversammlung soll voraussichtlich am 18. November der Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht zustimmen. Das Grundkapital der Gesellschaft soll von zurzeit gut 111 Millionen um bis zu gut 74 Millionen Euro erhöht werden.
OMV
hat im dritten Quartal insgesamt weniger Öl und Gas produziert und verkauft, dabei aber dank eines deutlich höheren Ölpreises die Raffinierie-Referenzmargen in Europa substantiell verbessert. Wie die OMV AG im Rahmen eines Trading Updates mitteilte, rechnet sie für das am 30. September abgelaufene Quartal beim Ergebnis mit einer Belastung aus dem Zwischenfall in der Raffinerie Schwechat, den Produktionseinschränkungen und der Reparatur. Grund dafür ist dem österreichischen Energiekonzern zufolge, dass die Zahlungen aus der Betriebsunterbrechungsversicherung erst zu einem späteren Zeitpunkt erwartet werden können.
PIRELLI
Das Board von Pirelli muss einen neuen Chairman wählen. Wie der italienische Reifenhersteller mitteilte, ist sein Chairman Ning Gaoning mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Ning hatte Pirellis größten Aktionär, das chinesische Chemieunternehmen Sinochem Holdings Corp, in dem Gremium repräsentiert und war zuvor bereits als Chairman von Sinochem zurückgetreten. Der neue Sinochem-Chairman, Li Fanrong, habe bereits angekündigt, sich um den Posten bei Pirelli zu bewerben. Pirelli-CEO Marco Tronchetti Provera werde das Board einberufen, um Li als Chairman vorzuschlagen.
RENAULT/NISSAN
führen Gespräche über Initiativen im Rahmen ihrer Partnerschaft. Wie die beiden Autohersteller mitteilten, wird eine mögliche Investition des japanischen Konzerns in Renaults neue Elektrofahrzeug-Sparte diskutiert.
SOCIETE GENERALE
muss einen neuen Chief Operating Officer (COO) suchen. Wie die französische Großbank mitteilte, verlässt ihre COO Gaelle Olivier das Unternehmen zum Jahresende, um eine neue berufliche Aufgabe zu übernehmen.
TESLA
hat im September in China mehr als 83.000 Fahrzeuge ausgeliefert, die in seinem kürzlich modernisierten Werk in Schanghai gefertigt wurden. Das ist ein Rekord, wie aus den am Sonntag veröffentlichten Daten des chinesischen Branchenverbandes China Passenger Car Association (CPCA) hervorgeht.
TEVA
Der israelische Pharmahersteller ist ins Visier der Kartellwächter in Brüssel geraten. Wie die EU-Kommission mitteilte, hat sie Teva Pharmaceutials über ihre vorläufige Einschätzung informiert, dass der Konzern EU-Kartellrecht gebrochen hat, um ihr Multiple-Sklerose-Medikament Copaxone vom Wettbewerb abzuschirmen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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October 10, 2022 07:28 ET (11:28 GMT)
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