DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
HEIL/FACHKRÄFTE - Die Bundesregierung rechnet damit, dass bis zum Jahr 2026 etwa 240.000 Arbeitsplätze mehr neu zu besetzen sind, als Arbeitskräfte verfügbar sein werden. Dem absehbaren Fachkräftemangel will sie mit einer Offensive für Aus- und Weiterbildung, einer höheren Erwerbsbeteiligung von Frauen, besseren Arbeitsbedingungen und erleichterter Zuwanderung begegnen. Das geht aus der neuen Fachkräftestrategie hervor, die das Bundeskabinett an diesem Mittwoch beschließen will. "Dass wir in Deutschland Fachkräfte brauchen, ist nicht neu", sagte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). "Neu ist die Dringlichkeit und Schärfe, mit der sich diese Herausforderung stellt." (Handelsblatt)
NEUN-EURO-TICKET - Vor dem Treffen der Verkehrsminister von Bund und Ländern hat Sachsen-Anhalt einen Vorschlag für eine Nachfolgeregelung zum Neun-Euro-Ticket vorgelegt. Nach diesem Modell könnte es für Jugendliche bis einschließlich 25 Jahre ein bundesweit gültiges Ticket für 9 Euro inklusive Fahrradmitnahme im Nah- und Regionalverkehr geben. Dafür würden im Gegenzug sämtliche Rabattierungen und Zuschüsse für Schüler-, Azubi- oder Studententickets auf kommunaler und Länderseite entfallen. Diese Mittel könnten zur Mitfinanzierung des Jugendmobiltickets genutzt werden. Für alle über 25-Jährige wird in dem Papier, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt, ein bundesweites Ticket zum Preis von 69 Euro vorgeschlagen. (Süddeutsche Zeitung)
MOBILFUNK - Der Ausbau der Handynetze in Deutschland läuft abermals nicht nach Plan. Dies geht aus einer vertraulichen Auswertung der Bundesnetzagentur hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. Demnach war der weitaus größte Teil der sogenannten "weißen Flecken" bis August noch immer nicht mit schnellem Mobilfunk versorgt. Auch in anderen Bereichen zeigten sich mitunter erhebliche Mängel. Insider rechnen nicht mehr damit, dass die Netzbetreiber alle Auflagen bis Jahresende erfüllen werden. (Handelsblatt)
GRENZKONTROLLEN - Der Deutsche Landkreistag fordert einen stärkeren Einsatz des Bundes gegen illegale Migration - etwa durch Kontrollen an der Grenze zu Tschechien. "Neben den Finanzen geht es uns auch um eine Begrenzung der illegalen Zuwanderung, die derzeit vor allem über die Balkanroute erfolgt", sagte Präsident Reinhard Sager (CDU) der Welt. "Wir brauchen einen ordentlichen Impuls des Bundes, der zeigt, dass er das Begrenzungsthema ernst nimmt." Zwar seien die Aussagen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) beim Flüchtlingsgipfel "hilfreich" gewesen, sagte Sager weiter. Der Bund müsse Wege aufzeigen, "wie illegale Einreisen über Tschechien, Österreich und andere Länder wirksam begrenzt werden können". Dazu gehöre auch, "Grenzkontrollen gen Österreich fortzuführen oder gegenüber Tschechien einzuführen". Von einer Einführung von Grenzkontrollen gegenüber Tschechien sieht Faeser bislang ab. (Welt)
EU-BEITRITTSKANDIDAT - Die EU-Kommission bescheinigt dem Westbalkan-Land Bosnien-Herzegowina überraschend weitreichende Fortschritte bei seiner Reformpolitik und wird an diesem Mittwoch bei der Vorlage des sogenannten Fortschrittsberichts den Staats- und Regierungschefs empfehlen, das Land zum nächstmöglichen Zeitpunkt zum EU-Beitrittskandidaten zu erklären. Das berichtet die Welt unter Berufung auf einen entsprechenden Fortschrittsbericht, der jährlich erstellt wird und die Reformerfolge von beitrittswilligen Ländern zur EU untersucht. (Welt)
NATO - Litauen setzt sich unmittelbar vor dem Treffen der Nato-Verteidigungsminister für einen Beitritt der Ukraine zur Allianz ein. "Litauen hat die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine immer unterstützt. In den vergangenen sieben Monaten hat die Ukraine gezeigt, dass sie sich effektiv gegen Russland selbst verteidigen und Moskaus Expansionismus und Revisionismus Einhalt gebieten kann. Das Land hat bewiesen, dass es die Nato-Allianz stärker machen würde", sagte Vize-Verteidigungsminister Margiris Abukevicius der Welt. "Die Ukraine gehöre zur euroatlantischen Gemeinschaft", so der Vizeminister weiter. Es sei nur eine Frage der Zeit, wann das Land Mitglied von EU und Nato sein werde. (Welt)
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/cbr/brb
(END) Dow Jones Newswires
October 12, 2022 00:57 ET (04:57 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.