DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BANKEN - Die staatliche Förderbank KfW hält Warnungen vor einer Finanzkrise wie 2008 für übertrieben. "Wir sollten keine neue Finanzkrise herbeireden", sagte Vorstandschef Stefan Wintels dem Handelsblatt. "Die Banken, aber auch viele Unternehmen sind heute robuster als damals." Nichtsdestotrotz sei die Lage ernst, was sich auch in der deutlichen Korrektur an den Märkten widerspiegele. "In den kommenden sechs bis zwölf Monaten müssen wir uns auf eine hohe Volatilität einstellen - bei Währungen ebenso wie am Anleihe- und Aktienmarkt." (Handelsblatt)
STEUERSCHÄTZUNG - Trotz der deutlich gesenkten Herbstprognose der Bundesregierung könnte die Steuerschätzung Ende Oktober nach den Worten eines bekannten Steuerschätzers besser ausfallen als erwartet. "Die Steuerschätzung könnte, bereinigt um die Effekte der diversen von der Bundesregierung aufgegleisten Entlastungspakete, besser ausfallen, als die Rezessionserwartungen vermuten lassen", sagte der Steuerschätzer des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Jens Boysen-Hogrefe. "Insgesamt dürfte die Einnahmensituation des Staates voraussichtlich nicht so schlecht aussehen, wie man nach der Herbstprojektion der Bundesregierung vermuten könnte", so Boysen-Hogrefe. (Rheinische Post)
LOHNFORDERUNGEN - Führende Ökonomen kritisieren die Lohnforderungen von Verdi und Beamtenbund für den öffentlichen Dienst. "Ich halte Lohnerhöhungen von 10,5 Prozent für den öffentlichen Dienst für überzogen", sagt Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). "Beschäftigte im öffentlichen Dienst gehören meist nicht zu den Geringverdienern, die jetzt am dringlichsten eine Entlastung und höhere Löhne benötigen." Die Forderung halte er "auch deshalb für übertrieben, da sie offensichtlich die Hilfen wie 100 Milliarden Euro für die ersten drei Entlastungspakete und nun 90 Milliarden Euro für die Gaspreisbremse ignorieren", so Fratzscher. (SZ)
ÖKOSTROM-PROJEKTE - Die Bundesregierung will Genehmigungsverfahren und sonstige bürokratische Hürden für Ökostrom-Projekte oder die Wärmedämmung von Häusern europaweit beschleunigen. Dies berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf ein Diskussionspapier, das Deutschland und die Niederlande am Mittwoch gemeinsam beim Treffen der EU-Energieminister in Prag vorgestellt haben. In dem Papier fordern Berlin und Den Haag demnach "Vorfahrt" für den Ausbau erneuerbarer Energien. Dies solle dabei helfen, den Gasverbrauch rasch zu verringern. Die beiden Regierungen verlangen der Zeitung zufolge, dass solch eine Regelung schnell als EU-Gesetz erlassen wird. (SZ)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zur Redaktion: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/uxd/sha
(END) Dow Jones Newswires
October 13, 2022 01:24 ET (05:24 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.