DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13:10 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 3.607,75 +0,5% k.A. E-Mini-Future Nasdaq-100 10.869,00 +0,3% k.A. Euro-Stoxx-50 3.337,73 +0,2% -22,4% Stoxx-50 3.338,80 -0,2% -12,6% DAX 12.273,06 +0,8% -22,7% FTSE 6.820,26 -0,1% -7,6% CAC 5.832,96 +0,2% -18,5% Nikkei-225 26.237,42 -0,6% -8,9% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 136,72 +0,88
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 87,50 87,27 +0,3% +0,23 +24,3% Brent/ICE 92,67 92,45 +0,2% +0,22 +26,0% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 157,20 160,19 -1,9% -2,99 +146,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.673,81 1.673,20 +0,0% +0,61 -8,5% Silber (Spot) 19,16 19,08 +0,5% +0,09 -17,8% Platin (Spot) 885,40 883,50 +0,2% +1,90 -8,8% Kupfer-Future 3,45 3,44 +0,5% +0,02 -22,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Für die Ölpreise geht es leicht nach oben. Die Preise bewegten sich im Spannungsfeld Balance zwischen dem makroökonomischen Umfeld, das den anstehenden US-Inflationsdaten diktiert wird, und den jüngsten Opec-Kürzungen bestimmt wird. Am Mittwoch hatte die Opec ihre Prognosen sowohl für die Nachfrage als auch für das Angebot an Rohöl gesenkt, was die Preise unter Druck setzte. "Die eigentliche Frage für den Markt ist, ob ein Schritt nach unten bei der Kerninflation ausreicht, um den Ton in Bezug auf die Inflation zu ändern", sagt Stephen Innes, geschäftsführender Partner bei SPI Asset Management.
AUSBLICK AKTIEN USA
Mit einem kleinen Plus wird die Wall Street am Donnerstag zur Eröffnung erwartet. Der entscheidende Impuls dürfte aber erst um 14.30 Uhr MESZ eine Stunde vor Handelsbeginn kommen, wenn die US-Verbraucherpreisen für September berichtet werden. "Dies verspricht ein ziemlich bedeutsames Ereignis zu werden, weil die Daten den Schlüssel für die Entwicklung des US-Dollar darstellen und auch eine Richtung für die Finanzmärkte vorgeben dürften", sagt Ricardo Evangelista, Senior Analyst bei ActivTrades. Sechs der acht Verbraucherpreisindizes in diesem Jahr hätten die Erwartungen übertroffen, bemerkt Michael Brown, leitender Marktanalyst bei Caxton. Doch dürften die Daten kaum etwas an der aggressiven Zinspolitik der US-Notenbank ändern, zumindest sofern sie nicht sehr deutlich von den Erwartungen abweichen. Zuletzt hatten Fed-Mitglieder wiederholt darauf hingewiesen, dass die Senkung der Inflation oberste Priorität habe, auch auf Kosten eines wirtschaftlichen Abschwungs. Das wurde zudem vom am Vorabend veröffentlichten Protokoll der Fed-Sitzung im September untermauert. Am Aktienmarkt steht der Chipsektor im Fokus. Nun hat auch Applied Materials eine Umsatzwarnung abgegeben. Für die Aktie geht es aber nur um 0,7 Prozent nach unten, nachdem zuletzt schon diverse negative Meldungen aus der Chipbranche die Kurse belasteten. So hatte auch AMD (-0,4%) den Ausblick nach unten genommen und um Intel (+0,2%) ranken sich aktuell Entlassungspläne. Dazu kommt, dass der Chipriese Taiwan Semiconductor Manufacturing zwar die Margenerwartung übertroffen hat, aber die Investitionspläne zusammenstreicht.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 225.000 zuvor: 219.000 14:30 Verbraucherpreise September PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+8,1% gg Vj zuvor: +0,1% gg Vm/+8,3% gg Vj Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+6,5% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/+6,3% gg Vj 17:00 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Etwas fester - Öl- und Gaswerte (+1,5%) gehören zu dem Gewinnern unter den Stoxx-Subindizes. Damit profitieren sie von den wieder steigenden Ölpreisen. Zu den Verlierern gehört der Stoxx-Index von Haushaltsgüterherstellern des täglichen Bedarfs, der am Mittwoch noch von guten LVMH-Zahlen profitiert hatte. Im Fokus stehen vor allem die US-Verbraucherpreise für September um 14.30 Uhr MESZ. Die US-Notenbanker haben derweil laut dem veröffentlichten Protokoll bei der jüngsten Sitzung unterstrichen, dass sie die Inflationsrisiken weiter auf der Oberseite sehen und damit die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen betont. Kursverluste verzeichnen Halbleiteraktien. Börsianer verweisen auf den Zwischenbericht von Taiwan Semiconductor Manufacturing. Der Chip-Konzern habe zwar die Margenerwartung übertroffen, aber auch die Investitionspläne gekürzt. Zudem warnte der Chipausrüster Applied Materials in den USA nachbörslich, die vorherige Umsatzprognose für das vierte Quartal zu verfehlen. Hintergrund sind die neuen Exportbeschränkungen der US-Regierung für China. Der Subindex Technologie verliert 1,2 Prozent. Für die Aktie von Monte dei Paschi di Siena geht es nach der Bekanntgabe der Details der Kapitalerhöhung um 23 Prozent nach unten. Im Fokus stehen erneut die Fluglinien. "Die Auslastung geht in die richtige Richtung, aber der Verlust ist nach wie vor hoch", heißt es zu Easyjet. Der Kurs gewinnt 1,6 Prozent. IAG und Air France-KLM legen um bis zu 1,7 Prozent zu. In Australien habe Qantas gute Zahlen vorgelegt, heißt es dazu. Die Lufthansa-Aktie steigt 0,6 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:20 Mi, 17:34 % YTD EUR/USD 0,9722 +0,2% 0,9704 0,9708 -14,5% EUR/JPY 142,74 +0,1% 142,48 142,61 +9,1% EUR/CHF 0,9707 +0,3% 0,9680 1,0026 -6,4% EUR/GBP 0,8714 -0,3% 0,8757 0,8765 +3,7% USD/JPY 146,82 -0,0% 146,82 146,91 +27,6% GBP/USD 1,1158 +0,5% 1,1078 1,1076 -17,5% USD/CNH (Offshore) 7,1964 +0,3% 7,1884 7,1800 +13,3% Bitcoin BTC/USD 18.675,07 -2,6% 19.083,62 19.108,09 -59,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar zeigt sich vor der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise für September mit leichten Abgaben. Der Dollar-Index verliert 0,3 Prozent. Obwohl der Dollar zuletzt bereits deutlich aufgewertet habe, sieht Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen die Risiken weiter auf der Seite einer starken US-Währung. Wie zu erwarten habe das Protokoll der September-Sitzung bestätigt, worauf die Notenbanker zuletzt gebetsmühlenartig verwiesen hätten, nämlich als oberste Priorität die Inflation zurück auf das 2-Prozent-Ziel zu bringen. Die am Nachmittag anstehenden September-Inflationsdaten seien somit klar das absolute Datenhighlight, zumal Inflationsniveaus von zuletzt 8,3 bzw. 6,3 Prozent bei der Kerninflation so weit weg vom Ziel seien, dass ein Rückgang schon dramatisch ausfallen müsse, damit die US-Notenbanker von ihrer aggressiven Gangart abließen.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Leichter - An der Wall Street war es den sechsten Tag in Folge abwärts gegangen, wenn auch diesmal nur leicht, nachdem das Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung keine Zweifel an der Entschiedenheit der Inflationsbekämpfung gelassen hatte. Zuvor waren die Erzeugerpreise für September höher ausgefallen als erwartet und hatten die Furcht vor Teuerung weiter angefacht. Als wichtiger als die Erzeugerpreise werden die Verbraucherpreise gesehen. Derweil habe im Hintergrund der Ukrainekrieg mit der Gefahr einer Eskalation geschwelt, was ebenfalls keine Kauflaune habe aufkommen lassen. Am japanischen Markt zogen die Sorgen vor einer anhaltenden Verschärfung der Geldpolitik durch die Notenbanken Technologie- und Immobilienwerte abwärts. Dagegen ging es mit Toshiba 8,6 Prozent aufwärts. Einem Bericht zufolge soll eine von Japan Industrial Partners angeführte Gruppe das Unternehmen für 2,8 Billionen Yen erwerben wollen. In Hongkong belasteten auch schwache Immobilienwerte. CIFI Holdings (-10%) wurden belastet von Medienberichten über eine hohe Auslandsverschuldung. Das Unternehmen bezeichnete die Sachverhalte als nicht korrekt wiedergeben und die Gespräche von CIFI mit relevanten Kreditgebern als "konstruktiv". Aucch die Kurse anderer Immobilienaktien wurden mit der Spekulation um CIFI mit nach unten gerissen. Taiwan Semiconductor hat im dritten Quartal 2022 einen Rekordgewinn eingefahren und verdiente 80 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz kletterte um 48 Prozent. Die Zahlen kamen nach Börsenschluss in Taiwan.
CREDIT
Wenig verändert zeigen sich die Risikoprämien am Donnerstag am europäischen Kreditmarkt. Die Anleger warten mit Spannung auf die Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise für September um 14.30 Uhr MESZ. Erwartet wird ein Rückgang der Jahresinflationsrate auf 8,1 von 8,3 Prozent im August. In der Kernrate soll die Jahresrate dagegen auf 6,5 von 6,3 Prozent gestiegen sein. Nach Einschätzung der Deutschen Bank dürfte vor allem die Entwicklung der Kernrate von Interesse für die Märkte sein.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
INFINEON
und der vietnamesische Hersteller von Elektrofahrzeugen Vinfast bauen ihre Zusammenarbeit aus. Sie wollen ein Anwendungskompetenzzentrum für Elektromobilität gründen, das im ersten Quartal 2023 eröffnet werden und Vinfast helfen soll, smarte Mobilitätslösungen schneller zu entwickeln.
NORDEX
hat einen Auftrag im Zusammenhang mit der Entstehung eines Windparks in Kroatien erhalten. Wie der Hamburger TecDAX- und SDAX-Konzern mitteilte, soll er zehn Turbinen des Typs N149/4.X liefern und errichten. Auch werde Nordex im Rahmen eines 20-Jahres-Vertrags für die Instandhaltung der Turbinen verantwortlich sein. Der Abschluss sieht darüber hinaus eine Option zur Verlängerung des Services der Anlagen um weitere zehn Jahre vor.
EASYJET
hat in seinem am 30. September beendeten Geschäftsjahr dank eines starken Schlussquartals deutlich weniger Verlust gemacht als vor einem Jahr. Die Easyjet plc veranschlagte den Vorsteuerverlust für das abgelaufene Geschäftsjahr nach vorläufigen Berechnungen mit 170 Millionen bis 190 Millionen Pfund. Im Geschäftsjahr 2020/21 war noch ein Verlust von 1,14 Milliarden Pfund aufgelaufen.
BBVA
hat ihr Ziel für nachhaltige Finanzierungen um 50 Prozent erhöht. Die spanische Bank sieht sie ein wachsendes Interesse an Produkten wie Anleihen und Darlehen, die an ökologische, soziale und Governance-Ziele (ESG) gebunden sind. Die Banco Bilbao Vizcaya Argentaria SA will zwischen 2018 und 2025 nun 300 Milliarden Euro für nachhaltige Finanzierungen mobilisieren, während ihr bisheriges Ziel bei 200 Milliarden Euro lag.
TOTALENERGIES
zahlt allen Mitarbeitern weltweit einen Sonderbonus in Höhe eines Monatsgehalts. Der Schritt kommt zu einer Zeit, da das französische Öl- und Gasunternehmen mit streikenden Arbeitnehmern konfrontiert ist, was die Treibstofflager des Landes beeinträchtigt und zu Engpässen an französischen Tankstellen führt.
BANCA MONTE DEI PASCHI DI SIENA
treibt ihre Pläne für eine Kapitalerhöhung um bis zu 2,5 Milliarden Euro voran, nachdem ein Bankenkonsortium grünes Licht für die Transaktion gegeben hat. Dieser Schritt soll die Bilanz der Bank sanieren und eine neue Phase einleiten, nachdem die älteste Bank der Welt eine Rekapitalisierung durch den italienischen Staat sowie die Veräußerung von faulen Krediten in Milliardenhöhe hinter sich gebracht hat.
SAMSUNG ELECTRONICS
hat ein Jahr Aufschub bekommen für Handelsbeschränkungen, die die USA dem Export von hochentwickelten Chips und Ausrüstung nach China auferlegt haben. Wie mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten, hat das US-Handelsministerium Samsung genehmigt, weiterhin Chip-Herstellungs-Equipment und andere Produkte zu beziehen, die für die Aufrechterhaltung seiner Speicherchip-Produktion in China benötigt werden.
TAIWAN SEMICONDUCTOR MANUFACTURING
Der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger hat im dritten Quartal 2022 einen Rekordgewinn eingefahren. Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC) verdiente unterm Strich mit 280,87 Milliarden Taiwan-Dollar (umgerechnet rund 9 Milliarden Euro) 80 Prozent mehr als vor einem Jahr. Von S&P Global Market Intelligence befragte Analysten hatten im Mittel lediglich mit einem Nettogewinn von 267,31 Milliarden Taiwan-Dollar gerechnet.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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October 13, 2022 07:13 ET (11:13 GMT)
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