DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VERMÖGEN - Die Folgen des Ukraine-Kriegs mit hoher Inflation sowie die Verschärfung der Geldpolitik dürften erstmals seit langem das Vermögen der Menschen weltweit schmälern. Nach deutlichen Zuwächsen von jeweils über 10 Prozent in den vergangenen drei Jahren sei für das laufende Jahr mit einem Rückgang des globalen Geldvermögens um mehr als zwei Prozent zu rechnen, teilte der Versicherer Allianz mit. Das wäre der erste nennenswerte Vermögensverlust seit der Finanzkrise 2008. Preisbereinigt könnten die Haushalte ein Zehntel ihres Vermögens einbüßen. (Wirtschaftswoche)
E-INFRASTRUKTUR - Telekom-Chef Tim Höttges ist nach der Sabotage-Aktion bei der Deutschen Bahn besorgt über die Sicherheit der kritischen Infrastruktur in Deutschland. Der Manager sagte in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit RTL/ntv, Gesellschaft und Wirtschaft seien enorm abhängig vom Austausch von Daten und Informationen. Die Datenadern seien jedoch enorm anfällig. "Wir müssen jetzt noch mal darüber nachdenken, nicht nur die virtuelle Architektur - also die Software - zu schützen, sondern wir müssen vor allem jetzt auch an die physische Infrastruktur denken", erklärte der Manager. (FAZ)
GASVERBRAUCH - Deutschlands Haushalte und kleinere Firmen haben in der vergangenen Woche deutlich weniger Gas verbraucht als in vergleichbaren Vorjahreszeiträumen. Pro Tag seien im Schnitt 571 Gigawattstunden verbraucht worden und damit 29 Prozent weniger als im Schnitt der gleichen Kalenderwochen im Zeitraum 2018 bis 2021, teilte die Bundesnetzagentur mit. Nicht einbezogen ist der Verbrauch großer Firmen. Behördenchef Klaus Müller begründete den gesunkenen Verbrauch mit dem zuletzt relativ warmen Wetter. Auch bei sinkenden Temperaturen werde man weiter stark sparen müssen, betonte Müller. (FAZ)
KRANKENKASSEN - Die Beiträge der gesetzlichen Krankenkassen müssen zum Jahresanfang 2023 nicht so stark steigen wie bisher erwartet. Nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) geht der sogenannte Schätzerkreis der gesetzlichen Krankenversicherung davon aus, dass der Zusatzbeitrag nicht um 0,3 Prozentpunkte steigen muss, sondern nur um 0,2 Punkte auf dann durchschnittlich 1,5 Prozent. Der Gesamtbetrag läge dann im Schnitt bei 16,1 Prozent des Bruttolohnes. Der konkrete Beitragssatz ist von Kasse zu Kasse unterschiedlich. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat ein Sparpaket vorgelegt, um einen Großteil des Defizits zu decken. (RND)
NORD STREAM - Die Bundespolizei hat ihre Mission zur Aufklärung des Sabotage-Angriffs auf die Ostsee-Pipeline Nord Stream beendet. Nach Spiegel-Informationen ist das Mehrzweckboot "Mittelgrund" bereits auf dem Rückweg in den Heimathafen. Das Minenjagdboot "Dillingen«" führte am Donnerstag noch eine Unterwasser-Untersuchung nahe den Pipeline-Lecks durch und sollte dann Kurs auf Deutschland nehmen. (Spiegel)
ROSNEFT-KLAGE - Der russische Ölkonzern Rosneft hat Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland eingereicht. Anlass ist die Treuhandverwaltung über die deutsche Ableger, die Beteiligungen an drei Raffinerien umfasst. Die Klage wurde am Donnerstag beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eingereicht, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf die von Rosneft beauftragte Kanzlei Malmendier Legal. Aus Sicht von Rosneft ist das Vorgehen der Bundesregierung ohne Grundlage, da das Unternehmen anders als Gazprom die deutschen Standorte unverändert beliefert. (Handelsblatt)
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October 14, 2022 01:02 ET (05:02 GMT)
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