DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
KARSTADT KAUFHOF - Die wirtschaftlichen Probleme des Warenhauskonzerns Galeria sind offenbar größer als angenommen. Mit der Kündigung des Tarifvertrags mit der Gewerkschaft Verdi hat das Unternehmen eingestanden, dass es in extremen wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt. Denn nach dem Wortlaut des Tarifvertrags, der dem Handelsblatt vorliegt, ist die Kündigung nur möglich, wenn Galeria in einer "existenzbedrohenden wirtschaftlichen Notlage" ist. Dies ist in Artikel 23 des Integrationstarifvertrags festgelegt. Darin heißt es auch, dass diese Notlage durch einen externen Wirtschaftssachverständigen bestätigt werden muss. (Handelsblatt)
OTTO - Zwei Jahre lang hat die Otto-Group Rekordergebnisse erzielt, doch jetzt schlägt die Konjunkturkrise mit ganzer Wucht auf. "In Deutschland ist unser Umsatz im ersten Geschäftshalbjahr von März bis August um 13,5 Prozent zurückgegangen", berichtet Konzernchef Alexander Birken im Interview mit dem Handelsblatt. Die Verbraucher achteten im Moment auf jeden Cent. Und eine Trendwende ist nicht absehbar. "Niemand weiß, was im Weihnachtsgeschäft passieren wird", sagt Birken. (Handelsblatt)
GETIR/GORILLAS - Europas führender Expresslieferdienst Getir aus der Türkei müsste Finanzkreisen zufolge bei der Übernahme von Gorillas dem Absturz der Branche Tribut zollen und eine deutliche Abwertung der eigenen Bewertung in Kauf nehmen. Im Gespräch ist eine Bewertung von 7 Milliarden Dollar, einschließlich Gorillas, wie aus Verkaufsunterlagen hervorgeht, die das Handelsblatt einsehen konnte. Bei der jüngsten Finanzierungsrunde war die Käuferfirma noch mit 12 Milliarden Dollar bewertet worden. Getir und Gorillas haben eine sechswöchige Exklusivität für Verhandlungen vereinbart. Den vorläufigen Plänen zufolge ist ein Deal im Gespräch, der Gorillas mit 940 Millionen Dollar bewertet. (Handelsblatt)
ROSNEFT - Der russische Ölkonzern hat Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland eingereicht. Anlass ist die Treuhandverwaltung über die deutschen Ableger, die Beteiligungen an drei Raffinerien umfasst. Die Klage wurde am Donnerstag beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eingereicht, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf die von Rosneft beauftragte Kanzlei Malmendier Legal. Aus Sicht von Rosneft ist das Vorgehen der Bundesregierung ohne Grundlage, da das Unternehmen anders als Gazprom die deutschen Standorte unverändert beliefert.
MARKS & SPENCER - Der hat angekündigt, den Abbau von einem von vier Kaufhausstandorten schneller voranzutreiben. Wie einer Präsentation für den Kapitalmarkttag des Einzelhändlers zu entnehmen ist, will sich das Traditionsunternehmen schon innerhalb von drei Jahren von den 67 Kaufhäusern trennen, die das Management bereits 2019 ausgesondert hatte. Ursprünglich sollte das binnen fünf Jahren erfolgen. Am Ende werden von 247 nur noch 180 übrig sein. (Börsen-Zeitung)
DEUTSCHE TELEKOM - Telekom-Chef Tim Höttges ist nach der Sabotage-Aktion bei der Deutschen Bahn besorgt über die Sicherheit der kritischen Infrastruktur in Deutschland. Der Manager sagte in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit RTL/ntv, Gesellschaft und Wirtschaft seien enorm abhängig vom Austausch von Daten und Informationen. Die Datenadern seien jedoch enorm anfällig. "Wir müssen jetzt noch mal darüber nachdenken, nicht nur die virtuelle Architektur - also die Software - zu schützen, sondern wir müssen vor allem jetzt auch an die physische Infrastruktur denken", erklärte der Manager. (FAZ)
TWITTER - Die US-Behörden untersuchen nach Angaben des Social-Media-Unternehmens das Verhalten von Elon Musk bei der Übernahme des Konzerns. Das geht aus einer Gerichtsakte hervor. Die Anwälte von Twitter erklärten, sie hätten bereits vor Monaten Kopien des "wesentlichen Schriftverkehrs" zwischen Musk und den Bundesbehörden im Zusammenhang mit den angeblichen Ermittlungen angefordert, doch sein Team habe sie nicht vorgelegt. Twitter versucht sich selbst an Musk zu verkaufen. Dieser hatte im April zunächst zugestimmt, die Social-Media-Plattform für 44 Milliarden Dollar zu kaufen, bevor er versuchte, aus dem Geschäft auszusteigen, weil er Bedenken wegen gefälschter Konten hatte, was einen erbitterten Rechtsstreit auslöste. (Financial Times)
APPLE/GOLDMAN SACHS - Apple führt in Zusammenarbeit mit Goldman Sachs ein gebührenfreies, hochverzinsliches Sparkonto für seine Kreditkartenkunden ein und unterstreicht damit die Ambitionen des Tech-Giganten, seinen über eine Milliarde iPhone-Nutzern mehr Finanzprodukte anzubieten. Apple kündigte an, dass das hochverzinsliche Sparkonto für Apple Card Kunden "in den kommenden Monaten" verfügbar sein wird. Die neuen Sparkonten vertiefen Apples Beziehungen zu Goldman, das mit dem Unternehmen bei der Apple Card zusammengearbeitet hat, aber nur eine minimale Rolle bei Apple Pay Later spielt, dem Produkt "Buy now, pay later", das dieses Jahr angekündigt, aber noch nicht eingeführt wurde. (Financial Times)
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October 14, 2022 01:08 ET (05:08 GMT)
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