DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die Linde plc will ihre Aktionäre über eine konzerninterne Reorganisation abstimmen lassen, die zum Delisting der Linde-Aktien von der Frankfurter Wertpapierbörse führen würde. Dafür würde eine neue Holdinggesellschaft gegründet werden, teilte der im DAX gelistete Gase-Konzern mit. Die Aktionäre würden für jede Aktie von Linde plc eine Aktie der neuen Holdinggesellschaft erhalten, die an der New Yorker Börse notiert werden soll. Die neue Holdinggesellschaft soll den Namen Linde tragen und voraussichtlich unter dem bestehenden Börsenkürzel gehandelt werden. Linde begründete das Vorhaben damit, dass die doppelte Börsennotierung der Aktie in den Vereinigten Staaten und in Deutschland von Nachteil sei. CEO Sanjiv Lamba sagte, diese habe die Aktienbewertung durch die europäischen Beschränkungen und die zunehmende Komplexität beeinträchtigt. Der Schritt soll keine Auswirkungen auf die Linde-Organisation, die Mitarbeiter, Kunden oder auf das Engagement des Konzerns in den Regionen, einschließlich Deutschland, haben.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:
12:00 General Motors Co (GM), Ergebnis 3Q
12:00 Spotify Technology SA, Ergebnis 3Q
12:00 United Parcel Service Inc (UPS), Ergebnis 3Q
12:20 General Electric Co, Ergebnis 3Q
12:30 3M Co, Ergebnis 3Q
12:55 Coca-Cola Co, Ergebnis 3Q
12:55 Raytheon Technologies Corp, Ergebnis 3Q
14:00 Twitter Inc, Ergebnis 3Q
22:01 Texas Instruments Inc, Ergebnis 4Q
22:05 Alphabet Inc (Google-Holding), Ergebnis 3Q
22:05 Microsoft Corp, Ergebnis 3Q
22:09 Visa Inc, Ergebnis 4Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 16:00 Index des Verbrauchervertrauens Oktober PROGNOSE: 106,3 zuvor: 108,0 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 3.808,75 -0,0% E-Mini-Future Nasdaq-100 11.475,00 -0,0% Nikkei-225 27.271,18 +1,1% Hang-Seng-Index 15.282,06 +0,7% Kospi 2.234,77 -0,1% Shanghai-Composite 2.985,93 +0,3% S&P/ASX 200 6.798,60 +0,3%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Mit leichten Gewinnen zeigen sich die ostasiatischen Aktienmärkte am Dienstag. Während die Börsen in Tokio und Sydney ihre Vortagesgewinne mit der anhaltenden Hoffnung weniger starke Zinsschritte durch die US-Notenbank weiter ausbauen, kommt es in Schanghai und Hongkong zu einer Erholung von den teils massiven Verlusten zu Wochenbeginn. Der Hang-Seng-Index hatte am Vortag mit einem Abschlag von 6,4 Prozent den größten Tagesverlust seit November 2008 verzeichnet. Auslöser waren die Entwicklungen auf dem Volkskongress der KP. Die neue Zusammensetzung des chinesischen Zentralkomitees der KP verstärkte bei den Investoren die Befürchtung, dass Staatschef Xi Jinping seine ideologiegetriebene Politik auf Kosten des Wirtschaftswachstums fortsetzen werde. Teilnehmer sprechen von einer anhaltenden Vorsicht am Markt. Die Technologiewerte in Hongkong erholen sich leicht von den starken Vortagesverlusten. Hier stehen auch die Quartalsergebnisse zahlreicher US-Technologiekonzerne im Wochenverlauf im Fokus.
US-NACHBÖRSE
Die SAP-Tochter Qualtrics International hat das dritte Quartal überraschend mit einem kleinen Gewinn abgeschlossen, den Umsatz deutlich gesteigert und erneut die Jahresprognose angehoben. Für die Aktie ging es nachbörslich um 10,7 Prozent nach oben. Die Papiere von Packaging Corporation of America verloren dagegen 1,1 Prozent. Das Unternehmen hat im dritten Quartal mit einem Gewinn je Aktie die Analystenschätzungen knapp übertroffen, der Umsatz blieb aber unter den Erwartungen der Analysten. Die Titel von Crown Holdings knickten um 9,4 Prozent ein. Der Verpackungshersteller hat im dritten Quartal sowohl beim bereinigten Gewinn je Aktie als auch beim Umsatz die Erwartungen der Analysten verfehlt. Die Aktien von Aarons's stiegen nach der Schlussglocke um 15,9 Prozent. Das Unternehmen rutschte im dritten Quartal zwar in die Verlustzone, allerdings wurde der Ausblick für das Gesamtjahr erhöht.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 31.499,62 +1,3% 417,06 -13,3% S&P-500 3.797,35 +1,2% 44,60 -20,3% Nasdaq-Comp. 10.952,61 +0,9% 92,90 -30,0% Nasdaq-100 11.430,26 +1,1% 119,93 -30,0% Montag Freitag Umsatz NYSE (Aktien) 977 Mio 1,21 Mrd Gewinner 1.835 2.259 Verlierer 1.347 941 Unverändert 161 135
Fester - Hoffnungen auf weniger rigorose Zinserhöhungen der US-Notenbank trugen die Kurse weiter nach oben. Konjunkturseitig waren die von S&P Global ermittelten Einkaufsmanagerindizes im Oktober stärker als erwartet in den kontraktiven Bereich gerutscht. Dies nährte die Hoffnung, dass die US-Notenbank das Tempo ihrer Zinserhöhungen etwas drosselt. Am Freitag hatte ein Artikel des Wall Street Journals gestützt, wonach die Fed von dem erwartet steilen Zinspfad Abstand nehmen könnte. Nachdem bisher mit zwei weiteren Zinsanhebungen um jeweils 75 Basispunkte gerechnet wurde, könnte der zweite Zinsschritt mit 50 Basispunkten kleiner ausfallen, hieß es in dem Bericht. Unter den Einzelwerten gerieten die an der Wall Street gelisteten ADR chinesischer Unternehmen unter Druck. Darin spiegelte sich die Sorge vor der Zusammensetzung des neuen Zentralkomitees der KP, das nicht als wirtschaftsfreundlich gilt. Schwach notierten Alibaba (-12,5%), Baidu (-12,6%), JD.com (-13%) oder Pinduoduo (-24,6%). Tesla gaben 1,5 Prozent ab. Der Elektroautohersteller hat die Preise für seine Produkte in China gesenkt.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,50 +0,0 4,50 377,0 5 Jahre 4,36 +1,4 4,35 310,3 7 Jahre 4,32 +2,0 4,30 287,7 10 Jahre 4,25 +2,8 4,23 274,4 30 Jahre 4,39 +5,2 4,34 249,4
Am Anleihemarkt legten die Renditen geringfügig zu. Vor dem Hintergrund der starken Aktienmärkte stützten die schwachen Einkaufsmanagerindizes die Festverzinslichen kaum.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:37 % YTD EUR/USD 0,9877 +0,1% 0,9871 0,9838 -13,1% EUR/JPY 147,08 -0,0% 147,11 146,77 +12,4% EUR/GBP 0,8747 -0,0% 0,8749 0,8674 +4,1% GBP/USD 1,1292 +0,1% 1,1280 1,1342 -16,6% USD/JPY 148,92 -0,1% 149,03 149,17 +29,4% USD/KRW 1.434,35 -0,7% 1.444,60 1.440,76 +20,7% USD/CNY 7,3071 +0,6% 7,2630 7,2583 +15,0% USD/CNH 7,3404 +0,2% 7,3257 7,2879 +15,5% USD/HKD 7,8498 -0,0% 7,8500 7,8492 +0,7% AUD/USD 0,6324 +0,2% 0,6310 0,6318 -12,9% NZD/USD 0,5713 +0,4% 0,5691 0,5731 -16,3% Bitcoin BTC/USD 19.328,09 -0,2% 19.358,63 19.291,91 -58,2% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Dollar kam nach den schwächeren Einkaufsmanagerindizes zurück. Gegen den Euro sank er um 0,2 Prozent, wobei die Gemeinschaftswährung ihrerseits unter schwachen europäischen Einkaufsmanager-Indizes zu leiden hatte. Dagegen zeigte sich der Yen mit einer kurzzeitigen massiven Erholung, da offenbar von japanischer Seite zugunsten der eigenen Währung Yen interveniert worden war. Diese Bewegung war allerdings nicht von Dauer; der Dollar machte rasch den Großteil seiner Verluste wett.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL / GAS
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 84,64 84,58 +0,1% +0,06 +21,2% Brent/ICE 93,24 93,26 -0,0% -0,02 +26,7% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Auf den Ölpreisen lastete etwas die sinkende Nachfrage aus China, wo die Ölimporte gegenüber dem Vorjahr gefallen sind. Grund seien vor allem die Anti-Covid-Maßnahmen, sagten Teilnehmer. US-Rohöl der Sorte WTI verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 84,58 Dollar je Barrel.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.648,68 1.649,80 -0,1% -1,13 -9,9% Silber (Spot) 19,20 19,28 -0,4% -0,08 -17,7% Platin (Spot) 925,65 929,00 -0,4% -3,35 -4,6% Kupfer-Future 3,43 3,45 -0,7% -0,02 -22,6% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Goldpreis tendierte knapp behauptet bei 1.648 Dollar. Vor der Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten im Wochenverlauf hielten sich die Akteure zurück, wie Analystin Ipek Ozkardeskaya von Swissquote sagte. Im Blick stünden besonders das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und der PCE-Index, ein von der US-Notenbank stark beachtetes Inflationsmaß. Sollten diese Daten stark ausfallen, dürfte das den Falken innerhalb der Fed in die Hände spielen und Dollar sowie Anleihezinsen nach oben treiben. Das wiederum würde den Goldpreis belasten.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
INNENPOLITIK GROßBRITANNIEN
Der designierte britische Premierminister Rishi Sunak soll am Vormittag offiziell sein Amt übernehmen. Wie der Sitz des Premierministers in der Londoner Downing Street 10 mitteilte, wird zunächst die scheidende Regierungschefin Liz Truss ihre letzte Kabinettssitzung leiten und daraufhin bei König Charles III. ihren Rücktritt einreichen.
CHINA / HUAWEI
Chinesische Geheimagenten sollen nach Angaben der US-Justiz versucht haben, Ermittlungen gegen den Telekommunikationsgiganten Huawei auszuspionieren. US-Justizminister Merrick Garland gab Ermittlungsverfahren gegen zwei Chinesen wegen Justizbehinderung und Geldwäsche bekannt.
IRAN
Im Zusammenhang mit den regierungskritischen Protesten im Iran sind in der Hauptstadt Teheran mehr als 300 Menschen angeklagt worden. Dem vom Justizportal "Misan Online" zitierten Staatsanwalt von Teheran, Ali Salehi, zufolge droht einem Teil von ihnen die Todesstrafe.
SAP
Die SAP-Tochter Qualtrics International hat das dritte Quartal überraschend mit einem kleinen Gewinn abgeschlossen, den Umsatz deutlich gesteigert und erneut die Jahresprognose angehoben. Auf bereinigter Basis verdiente Qualtrics 4 Cent je Aktie, während Analysten einen Verlust von 2 Cent und das Management bei den Zweitquartalszahlen einen Verlust von 2 bis 4 Cent prognostiziert hatten.
CREDIT SUISSE
will den Verkauf einer wichtigen US-Einheit offenbar rasch abschließen, wenige Tage bevor die angeschlagene Schweizer Bank Details zur Neuausrichtung ihrer wichtigen US-Sparte bekannt geben will. Die Bank verkauft Vermögenswerte im Wert von mehreren Milliarden Dollar, um nach einer Reihe von finanziellen Verlusten und Skandalen einen Strategiewechsel zu finanzieren.
HSBC HOLDINGS
hat im dritten Quartal wegen Wertminderungen und höheren Rückstellungen einen Rückgang beim Nettogewinn von 46 Prozent auf 1,91 Milliarden US-Dollar verzeichnet. HSBC erklärte, der Rückgang sei auf die Wertminderung im Zusammenhang mit der geplanten Veräußerung des Bankgeschäfts in Frankreich und "ungünstige Währungsumrechnungseffekte" zurückzuführen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/ros
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October 25, 2022 01:44 ET (05:44 GMT)
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