Hamburg (www.anleihencheck.de) - Aller Voraussicht nach wird die Europäische Zentralbank am 27. Oktober die Zinsen um 75 Basispunkte auf 2,00 Prozent für Hauptrefinanzierungsgeschäfte anheben, so Jens Franck, Leiter Portfoliomanagement bei dem Hamburger Fixed Income-Spezialisten nordIX AG.Die jährliche Inflationsrate im Euroraum habe im September bei 9,9 Prozent nach 9,1 Prozent im August gelegen. Zudem sei die Kerninflation auf 4,8 Prozent gestiegen. Die Inflationsdaten würden dem EZB-Rat den Rückenwind geben, die restriktive Politik trotz vorherrschender Wachstumssorgen fortzuführen und erneut einen "Jumbo-Zinsschritt" als angemessen anzusehen. Eine überraschende Marktreaktion sollte allerdings ausbleiben, da die Geldmarktsätze den Zinsschritt in Höhe von 0,75 Prozentpunkte bereits voll eingepreist hätten. Deutlich spannender sollten Aussagen zu den Anpassungen des TLTRO-Programms und der Reinvestitionen des APP-Ankaufprogramms werden. Im Vorfeld sei bereits eine Überprüfung der aktuellen TLTRO-Konditionen avisiert worden, da laut EZB die mittlerweile höheren Einlagezinsen die Bedingungen der Refinanzierungsgeschäfte unangemessen erscheinen lassen würden. Weiterhin dürfte die Diskussion um das "Quantitative Tightening", also über die Reduzierung des Ankaufprogramms, bereits in dieser Sitzung weiter Gestalt annehmen. Jens Franck erwarte allerdings erst zum Jahresende bzw. eher Anfang 2023 diesbezüglich Klarheit. (25.10.2022/alc/a/a) ...Den vollständigen Artikel lesen ...
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