DJ Credit Suisse verkauft Geschäftsbereiche und baut Stellen ab
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Credit Suisse hat einen tiefgreifenden Konzernumbau beschlossen. Dieser sieht vor, die Investmentbank "radikal" umzustrukturieren, das Geschäft mit verbrieften Produkten zu verkaufen und insgesamt auf stabilere Geschäfte wie das Wealth und Asset Management zu setzen. Für den Umbau, der mit einem erheblichen Stellenabbau einhergeht, besorgt sich die Bank über eine Kapitalerhöhung Geld bei den Anlegern.
Die Bank will die Kosten bis 2025 um 15 Prozent oder 2,5 Milliarden Franken reduzieren. Das Geschäft mit verbrieften Produkten (Securitized Products Group) wird mehrheitlich verkauft, und zwar an den Finanzinvestor Apollo und die Allianz-Tochter Pimco. Die Credit Suisse schafft zudem eine Abbaueinheit (Non-Core Unit), um den Abbau nicht-strategischer und margenschwacher Geschäfte zu beschleunigen.
Geld für den Umbau will die Bank am Kapitalmarkt einnehmen. So sollen 4 Milliarden Franken mit einer Kapitalerhöhung aufgenommen werden. Die Saudi National Bank investiert 1,5 Milliarden Franken und wird sich mit 9,9 Prozent an der Credit Suisse beteiligen.
Die Bank will 2.700 Stellen abbauen oder 5 Prozent der Belegschaft. Diese soll sich bis Ende 2025 nur noch auf rund 43.000 Vollzeitkräfte belaufen. Zum Ende des dritten Quartals waren es 52.000. Die Bank setzt neben dem Stellenabbau auf die natürliche Fluktuation.
Die Credit Suisse muss sich nach diversen Skandalen neu aufstellen. Zuletzt hatte sie sich unter anderem mit dem kollabierten Hedgefonds Archegos und dem Engagement bei der Greensill Bank milliardenschwere Fehlschläge geleistet.
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October 27, 2022 01:31 ET (05:31 GMT)
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