DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EZB - Die Europäische Zentralbank (EZB) muss ihre Zinsen nach Aussage der EZB-Ratsmitglieder Joachim Nagel und Pablo Hernández de Cos weiter anheben, um gegen die sehr hohe Inflation vorzugehen. "Ich bin überzeugt davon, dass dies nicht das Ende der Zinserhöhungen ist. Es ist immer noch ein langer Weg", sagte Nagel in dem gemeinsamen Interview. Der Spanier Hernandez de Cos sagte: "Wir müssen die Zinssätze auf ein Niveau bringen, das die Rückkehr der Inflation zu unserem mittelfristigen Zielwert von 2 Prozent ermöglicht. Und hier sind wir noch nicht am Ende angelangt." Es wisse derzeit niemand, wie weit die Zinsen angehoben werden müssten. Nagel sprach sich dafür aus, die unter dem APP-Programm erworbenen Anleihen ab Anfang 2023 bei Fälligkeit nicht mehr zu ersetzen. Hernandez de Cos riet hier zu einem "sehr umsichtigen" Vorgehen und dazu, abzuwarten, wie sich die Rückzahlung der TLTROs durch die Banken auswirke. (FAZ)
LOGISTIK - Deutsche Post und andere Logistiker gelten als Frühindikatoren für die gesamte Wirtschaft. Fallen ihre Aufträge, sinken sie bald auch anderswo. Und gerade jetzt verdichten sich die Hinweise auf einen Abschwung. "Wir sehen bei den meisten Kunden eine abwartende Haltung", sagt Uwe Brinks, Chef der DHL-Freight-Sparte, die für Unternehmen alle Arten von Gütern auf Lastern und Zügen transportiert. Wie sich die Zurückhaltung in Zahlen spiegelt, will der Konzern offiziell erst nächste Woche bekannt geben. Ein vehementes Wachstum erwartet niemand - und das allein ist bei der Post schon eine Nachricht wert. (Wirtschaftswoche)
LNG-TERMINALS - Die Bundesregierung will den Bau von LNG-Terminals beschleunigen, indem sie die Enteignung von Unternehmen erleichtert. Das geht aus einer Formulierungshilfe für die Ampelfraktionen hervor, die dem Handelsblatt vorliegt und die am Mittwoch im Bundeskabinett beschlossen werden soll. Mit dem Gesetz würde eine Rechtsgrundlage für die Enteignung "beweglicher Sachen" geschaffen, die für die "Errichtung von Erdgasleitungen oder verbundener Infrastruktur erforderlich sind". Dafür soll ein neuer Paragraf 23a im Energiesicherungsgesetz geschaffen werden. (Handelsblatt)
ITALIEN - Das Volumen notleidender Kredite in den Büchern italienischer Banken könnte erneut drastisch steigen. Die Beratung PwC erwartet, dass in diesem Jahr 44 Milliarden Euro solcher faulen Kredite hinzukommen. Bis 2024 soll die Zahl in Richtung 90 Milliarden steigen. Zuletzt hatte Italien große Fortschritte beim Abbau fauler Kredite in den Bankbilanzen gemacht. Diese galten lange als großes Risiko für die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone. Jetzt befürchten Experten, dass die erwartete Rezession das Problem wieder verschärft. (Handelsblatt)
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November 02, 2022 02:11 ET (06:11 GMT)
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