DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FINANZSTABILITÄT - Die Bundesbank hat vor wachsenden Gefahren für die Finanzstabilität gewarnt. "Es gibt im Moment viele Risiken gleichzeitig. Jedes einzelne Risiko mag beherrschbar erscheinen, aber es kann gefährlich werden, wenn mehrere zugleich eintreten", sagte Claudia Buch, die in der Bundesbank für die Finanzstabilität zuständig ist, dem Handelsblatt. Forderungen aus der Finanzbranche lehnt sie ab, bestimmte Eigenkapitalvorschriften der Banken - im Fachjargon antizyklischer Kapitalpuffer genannt - zu lockern, um eine zusätzliche Kreditvergabe zu ermöglichen. (Handelsblatt)
INDUSTRIEPOLITIK - SPD-Chef Lars Klingbeil will mit einer industriepolitischen Offensive eine Deindustrialisierung Deutschlands abwenden und die deutsche Wirtschaft robuster aufstellen. "Der industrielle Kern Deutschlands ist durch die aktuelle Lage bedroht", sagte Klingbeil im Interview. Zugleich sei die deutsche Wirtschaft mit einer "völlig veränderten weltpolitischen Lage" konfrontiert. Er blicke besorgt auf die Abschottung autoritärer Staaten, aber auch auf die "knallharte Industriepolitik" der USA. "Wir haben jetzt vielleicht ein Zeitfenster von fünf Jahren, um die Industrie in Deutschland und Europa stark zu machen", sagte er. (Handelsblatt)
PFLEGEVERSICHERUNG - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwägt, die defizitäre Pflegeversicherung durch eine Aussetzung des Pflegevorsorgefonds zu stabilisieren, der eigentlich zur Abfederung des demografischen Wandels eingerichtet worden war. Nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) aus Koalitionskreisen ist in der Ampelkoalition im Gespräch, einmalig auf die jährliche Einzahlung in Höhe von rund 1,6 Milliarden Euro zu verzichten und das Geld zum Auffüllen der bestehenden Finanzlücke in Milliardenhöhe zu verwenden. Damit könne eine Beitragsanhebung zum Jahreswechsel verhindert werden, hieß es. (RND)
AUTOMOBILINDUSTRIE - Vor dem China-Besuch von Kanzler Olaf Scholz (SPD) warnt die deutsche Automobilindustrie davor, sich von dem Land abzuwenden. "Die Antwort auf die Krisen unserer Zeit kann und darf keine Abkehr von der Globalisierung und der internationalen Kooperation sein", sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller im Interview. Eine Entkopplung von China sei "nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geostrategisch falsch". Müller betonte: "Natürlich müssen wir Abhängigkeiten abbauen, das bedeutet aber nicht, sich abzuwenden." (Funke Mediengruppe)
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November 03, 2022 01:44 ET (05:44 GMT)
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