DJ MARKT USA/An Wall Street besteht weiter Anpassungsbedarf nach unten
Die Talfahrt der Wall Street nach den geldpolitischen Verlautbarungen von US-Notenbankgouverneur Jerome Powell am Vortag dürfte sich am Donnerstag fortsetzen. Der Aktienterminmarkt lässt auf einen leichteren Handelsbeginn am Kassamarkt schließen. Die Abschläge dürften dabei aber zunächst nicht mehr das Ausmaß der Vortagesverluste erreichen. Die Stimmung bleibt aber angeschlagen, weil zwar einerseits das Tempo der Zinserhöhungen nachlassen dürfte, was Anleger durchaus begrüßen, aber zugleich Powell sehr klar andeutete, dass der Zinsgipfel höher ausfallen dürfte als bislang vom Markt veranschlagt. Die Zinsschritte könnten also nach zuletzt 75 Basispunkten kleiner ausfallen, aber der Zinserhöhungszyklus dafür länger dauern und auf einem höheren Niveau enden.
Denn die Fed bleibt nach Powells "fest entschlossen", die Inflation auf 2 Prozent zu drücken. Von dieser Zielsetzung ist die aktuelle Teuerung noch sehr weit entfernt. Zudem strebt Powell einen positiven Realzins an, es wartet also noch einiges an geldpolitischen Straffungen auf die Fed. Powell habe die Möglichkeit eröffnet, dass die Zentralbank die Zinsen auf ein höheres Niveau als bislang erwartet anhebe, kommentiert Chefinvestmentstratege Edward Park von Brooks Macdonald. "Er widersprach der vielleicht naiven Ansicht des Marktes, dass die Fed entweder eine Straffung vornehmen oder akkommodierend sein wird", so Park weiter. Laut Händlern bestehe daher am Markt noch immer etwas Anpassungsbedarf.
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November 03, 2022 07:36 ET (11:36 GMT)
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