DJ Lindner: Digitaler Euro ist kein Selbstläufer
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat für eine Einführung eines "digitalen Euro" damit verbundene technologische Fortschritte und den Verzicht auf eine alltägliche Speicherung persönlicher Daten angemahnt. "Die Einführung eines digitalen Euro sollten wir für einen großen Innovationssprung nutzen: Digitales Bargeld kann unseren Alltag leichter machen und ein Wachstumsmotor für die Wirtschaft sein", erklärte Lindner über den Kurznachrichtendienst Twitter. "Ein Selbstläufer ist das aber nicht", habe er bei einer Konferenz in Brüssel deutlich gemacht.
Zum einen werde digitales Bargeld nur dann in der Breite als Ergänzung oder gleichwertiger Ersatz für Scheine und Münzen akzeptiert werden, wenn die Privatsphäre geschützt sei. Personen- und Transaktionsdaten bei alltäglichen Transaktionen dürften also nicht gespeichert werden. Die Bekämpfung von Geldwäsche sollte risikoorientiert erfolgen, aber nicht mit Generalverdacht in der Breite.
Zum anderen könne digitales Bargeld dann Fortschritt bringen, wenn es programmierbar sei und mit innovativen Anwendungen privater Anbieter verbunden werde, betonte der Bundesfinanzminister "Wenn der digitale Euro also eine Art Plattform darstellt, wird es zum Beispiel viel Start-ups geben, die zusätzlichen Nutzwert entwickeln, den wir heute noch gar nicht bedenken können", meinte Lindner. Es müsse dafür gelingen, dass Europa einmal technologisch "cutting edge" sei.
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November 07, 2022 09:36 ET (14:36 GMT)
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