DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
HDE erwartet weitgehend stabiles Weihnachtsgeschäft
Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet trotz historisch schwieriger Rahmenbedingungen mit einem weitgehend stabilen Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel. Für November und Dezember geht der Verband von einem nominalen Umsatzplus von 5,4 Prozent aus. Preisbereinigt würde das ein Minus von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ergeben. Nach zwei starken Pandemiejahren werde auch der Online-Handel erstmals einen realen Umsatzrückgang zu verzeichnen haben, erwartet der HDE. Das Umsatzniveau dürfte aber deutlich über den Vorkrisenwerten bleiben.
FSB will Schattenbanken stärker überwacht wissen
Der Financial Stability Board (FSB) schlägt eine Reihe von Maßnahmen vor, mit denen die Gefährdung der Finanzstabilität durch Nicht-Bank-Finanzintermediäre ("Schattenbanken") reduziert werden soll. Wie aus einem jetzt veröffentlichten Fortschrittsbericht hervorgeht, prüft der FSB, ob seine mit Blick auf Geldmarktfonds und offenen Investmentfonds gegebenen Empfehlungen nach den Marktturbulenzen vom März 2020 und dem Fall Archegos noch ausreichen. Er macht zudem Vorschläge zur Sicherheitenpraxis (Margining) zentraler Gegenparteien und der Erhebung zusätzlicher Daten, unter anderem aus dem Handel mit Staatsanleihen.
Bundestag stimmt Bürgergeld zu - Einführung aber weiterhin ungewiss
Die Ampel-Koalition hat am Donnerstag ihr größtes sozialpolitisches Reformprojekt durch den Bundestag gebracht. Ob das neue Bürgergeld aber tatsächlich wie geplant zum Jahreswechsel das Hartz-IV-System ablösen kann, war weiterhin unklar. Die Union will das Vorhaben kommende Woche im Bundesrat aufhalten. Danach stehen schwierige Gespräche im Vermittlungsausschuss an. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) signalisierte Gesprächsbereitschaft: "Unsere Hand bleibt ausgestreckt."
Baerbock drängt Türkei und Ungarn zu Ratifizierung von Nato-Beitritten
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Türkei und Ungarn eindringlich zur Ratifizierung der Nato-Beitritte Schwedens und Finnlands aufgerufen. Beide Länder hätten sich auf dem Nato-Treffen in Madrid Ende Juni dazu verpflichtet, den Beitritt der zwei nordischen Staaten zu ermöglichen, sagte Baerbock bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem schwedischen Amtskollegen Tobias Billström in Berlin. "Genau das sollte jetzt auch getan werden", fügte die Außenministerin hinzu.
Deutsche Top-Manager warnen vor Rückzug aus China
Eine Reihe deutscher Top-Manager hat angesichts der Debatte um die Wirtschaftsbeziehungen mit China vor einem Rückzug aus dem Land gewarnt. China sei und bleibe der weltweit zweitwichtigste Markt, betonten die Vorstandschefs und -chefinnen von BASF, Siemens, Merck, Bosch, Trumpf, Heraeus, Schaeffler und des Hamburger Hafens in einem Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). "Deswegen ist unsere Präsenz dort im eigenen Interesse der deutschen Wirtschaft besonders wichtig."
Ladensterben in Deutschlands Innenstädten im vollen Gange
Das Ladensterben in Deutschlands Innenstädten ist in vollem Gange. Die Zahl der Ladengeschäfte sank von 403.000 im Jahr 2019 auf knapp 385.000 im Jahr 2020, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) miteilte. Die Umsatzentwicklung in diesem Jahr dürfte die Entwicklung beschleunigen: Von Januar bis September machten Bekleidungsgeschäfte 11 Prozent weniger Umsatz, Buchläden 21 Prozent weniger, Spielwarengeschäfte 17,5 Prozent weniger. Die Umsätze im Online-Handel legten im selben Zeitraum um fast ein Drittel zu.
Bundesverfassungsgericht erklärt Windradverbot in Thüringens Wäldern für nichtig
Das Bundesverfassungsgericht hat das Verbot von Windkraftanlagen in Thüringens Wäldern für verfassungswidrig und nichtig erklärt. Die Gesetzgebungskompetenz liege hier nicht beim Land, sondern beim Bund, erklärte das Gericht in Karlsruhe. Der Eingriff in das Eigentumsrecht der Waldeigentümer sei darum nicht gerechtfertigt.
Streik legt Nahverkehr in Paris lahm
Wegen eines Streiks für höhere Gehälter ist am Donnerstag in Paris der Nahverkehr erheblich gestört worden. Die Hälfte der U-Bahnlinien fiel komplett aus, bei den anderen fuhren nur wenigen Bahnen. Lediglich zwei automatisch fahrende Metros befanden sich im Normalbetrieb. Der Verkehrsverbund rief die Fahrgäste auf, wenn möglich von zu Hause aus zu arbeiten.
Republikaner nähern sich Mehrheit im Haus - Rennen um Senat offen
Die Republikaner befinden sich weiterhin auf dem besten Weg, die Mehrheit im US-Repräsentantenhaus zu erringen. Doch angesichts Dutzender noch ausstehender Wahlenergebnisse haben sich ihre erwarteten Gewinne deutlich verringert. In der Zwischenzeit ist die Kontrolle über den Senat immer noch offen, da in Arizona und Nevada die Auszählung der Stimmzettel fortgesetzt wird und in Georgia eine Stichwahl am 6. Dezember ansteht.
+++ Konjunkturdaten +++
Brasilien Verbraucherpreise Okt +0,59% (Sep: -0,29%)
Brasilien Verbraucherpreise 12-Monats-Rate Okt +6,47% (Sep: +7,17%)
DJG/DJN/AFP/apo
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November 10, 2022 07:30 ET (12:30 GMT)
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