DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In den USA ruht der Anleihehandel wegen des Feiertages Veterans Day.
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13:12 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 3.975,75 +0,4% -16,2% E-Mini-Future Nasdaq-100 11.684,50 +0,4% -28,3% Euro-Stoxx-50 3.868,44 +0,6% -10,0% Stoxx-50 3.667,38 -0,3% -4,0% DAX 14.201,88 +0,4% -10,6% FTSE 7.343,67 -0,4% -0,1% CAC 6.574,66 +0,3% -8,1% Nikkei-225 28.263,57 +3,0% -1,8% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 139,05 -1,45 Rentenmarkt zuletzt +/- absolut +/- YTD DE-Rendite 10 J. 2,11 +0,10 +2,29 US-Rendite 10 J. 3,82 0 +2,31
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 89,37 86,47 +3,4% +2,90 +28,0% Brent/ICE 96,53 93,67 +3,1% +2,86 +31,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 102,36 113,45 -9,8% -11,09 +66,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.757,48 1.754,95 +0,1% +2,53 -3,9% Silber (Spot) 21,43 21,78 -1,6% -0,34 -8,1% Platin (Spot) 1.044,63 1.040,30 +0,4% +4,33 +7,6% Kupfer-Future 3,86 3,76 +2,7% +0,10 -12,5%
Die Ölpreise profitieren von der Aussicht auf eine Lockerung der strengen Pandemiebeschränkungen in China.
AUSBLICK AKTIEN USA
Die Hoffnung auf einen weniger rigorosen Zinspfad der Federal Reserve dürfte die US-Aktienmärkte am Freitag noch weiter nach oben tragen, wobei die Gewinne nach dem Kursfeuerwerk vom Donnerstag allerdings etwas bescheidener ausfallen dürften.
Anleger schöpften neue Zuversicht aus den am Vortag veröffentlichten Verbraucherpreisen. Deren Anstieg hat sich im Oktober stärker abgeschwächt als von Ökonomen vorhergesagt. Am Freitag gesellen sich dazu gute Nachrichten aus China. Dort sollen die strengen Pandemie-Beschränkungen endlich gelockert werden.
Während es am Donnerstag mit den Aktienkursen steil aufwärts ging, stürzten am Anleihemarkt mit den nachlassenden Zinserhöhungserwartungen die Renditen ab. Am Freitag ruht der Anleihehandel in den USA allerdings wegen des Feiertags Veterans Day.
An Konjunkturdaten wird der Uni-Michigan-Index der Verbraucherstimmung im November veröffentlicht. Volkswirte erwarten in der ersten Veröffentlichung einen leichten Rückgang gegenüber dem Vormonat. Unternehmensnachrichten sind derweil rar; die Bilanzsaison in den USA nähert sich dem Ende. Die ADR der in den USA gelisteten chinesischen Unternehmen zeigen sich vorbörslich sehr fest mit der bevorstehenden Lockerung der Lockdowns in China. Alibaba notieren fast 4 Prozent höher. JD.com gewinnen 6,5 Prozent.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) November PROGNOSE: 59,5 zuvor: 59,9
FINANZMÄRKTE EUROPA
Freundlich - Besonders gefragt sind Technologie-, Rohstoff-, Einzelhandels- und Autotitel, deren Stoxx-Branchenindizes alle mehr als 2 Prozent gewinnen. Die Stoxx-Indizes der Pharmatitel, der Nahrungsmittel- und Getränkeaktien sowie der Telekom-Aktien stehen mit Abschlägen zwischen einem und 2 Prozent auch auf der Verliererseite. "Die Risikobereitschaft nimmt deutlich zu", so ein Händler. Das liegt nach vor an den unerwartet niedrigen US-Inflationsdaten vom Donnerstag, die auf globaler Ebene ein Kursfeuerwerk ausgelöst haben. Etwas positiver bewertet wird auch die Entwicklung in China, dort werden die restriktiven Corona-Maßnahmen etwas gelockert. Im DAX steigen Zalando um weitere 6,9 Prozent, Puma um 4,6 Prozent und Covestro um 4,4 Prozent. Alle diese Titel notieren besonders weit unter ihren Höchstständen. Auf der anderen Seite geben Deutsche Telekom 2,7 Prozent ab, Siemens Healthineers 3,1 Prozent und Bayer 1,4 Prozent. Im MDAX erholen sich Delivery Hero um weitere 9 Prozent, in Frankreich ziehen die Aktien des Handelsunternehmens Casino Guichard um 14 Prozent an. Daimler Truck steigen um 0,6 Prozent. Der Nutzfahrzeughersteller hat endgültige Geschäftszahlen zum dritten Quartal vorgelegt, die zwar überzeugen, aber weitgehend bekannt waren. Das schwächere Wirtschaftsumfeld zeigt sich am Auftragseingang: Dieser sank um 18 Prozent. Als solide werden die Geschäftszahlen von Jungheinrich (+5,1%) bezeichnet. Für Fraport geht es um 3,6 Prozent nach oben. Das Passagieraufkommen am Frankfurter Flughafen ist im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich gestiegen. United Internet steigt um 3 Prozent. Der Börsengang der Sparte Ionos hatte wegen des Börsenumfeldes zuletzt auf Eis gelegen, nun soll er wieder angeschoben werden. Positiv wird an der Börse die Margenentwicklung bei Zumtobel (+1%) gewertet. Über Gewinne freuen können sich die Aktionäre von Cantourage. Nach einem ersten Kurs von 6,50 Euro steht die Aktie am Mittag bei 14 Euro. Cantourage definiert sich selbst als Plattform für medizinisches Cannabis.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:32 Uhr Do, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0293 +0,9% 1,0237 1,0153 -9,5% EUR/JPY 143,66 -0,6% 144,54 144,02 +9,8% EUR/CHF 0,9853 +0,2% 0,9850 1,0327 -5,0% EUR/GBP 0,8751 +0,3% 0,8725 0,8710 +4,1% USD/JPY 139,55 -1,5% 141,20 141,93 +21,2% GBP/USD 1,1762 +0,6% 1,1732 1,1655 -13,1% USD/CNH (Offshore) 7,1040 -0,7% 7,0883 7,1819 +11,8% Bitcoin BTC/USD 17.309,75 -2,6% 17.369,45 17.633,47 -62,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Am Devisenmarkt geht es für den Dollar nach seinem Einbruch am Vortag in Reaktion auf die verschobenen Zinsspekulationen weiter nach unten, weil die US-Währung mit der Lockerung der Covid-18-Regeln in China auch als sicherer Hafen an Attraktivität verliert.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Hoffnung auf bedächtigere Zinserhöhungen in den USA hat am Freitag auch an den ostasiatischen Aktienmärkten für ein Kursfeuerwerk gesorgt. Eine weitere Kursrakete zündete die Nachricht, dass China seine Pandemiekontrollen lockert. Klar an der Spitze lag Hongkong mit einem Plus von 7,7 Prozent, nachdem es dort an den Vortagen am stärksten nach unten gegangen war. Technikaktien gehörten in der gesamten Region zu den Favoriten, nachdem die techniklastigen und als besonders zinsempfindlich geltenden Nasdaq-Indizes in den USA um über 7 Prozent nach oben geschossen waren. In Hongkong gewann der entsprechende Subindex rund 10 Prozent, in Seoul schoss der Kurs des Fintech-Unternehmens Kakaopay um das maximale Tageslimit von 30 Prozent nach oben, der Kurs der Mutter Kakao Corp. stieg um 16 und der der Schwestergesellschaft Kakaobank um 20 Prozent. Daneben wiesen in Hongkong Immobilienaktien massive Gewinne auf. Die Branche gilt als hoch verschuldet, so dass die Aussicht auf zukünftig weniger stark steigende Zinsen für neue Zuversicht sorgte, zumal jüngst von Peking auch schon weitere finanzielle Hilfen signalisiert wurden. Außerdem sehen Marktteilnehmer mit der Inflationsentwicklung in den USA nun mehr Spielraum für die chinesische Notenbank, mit einer lockereren Geldpolitik, die lahmende Wirtschaft des Landes zu unterstützen. Country Garden schossen um rund 29 Prozent nach oben, Country Garden Services um fast 18 Prozent, Logan und Longfor um fast 40 bzw. gut 27 Prozent. In Tokio legten Tokyo Electron nach einem 34-prozentigen Anstieg des Nettogewinns im ersten Halbjahr um 8,4 Prozent zu, Fujifilm Holdings machten einen Satz um 10,7 Prozent nach Erhöhung des Umsatz- und Gewinnausblicks. Mazda Motor gewannen 7,6 Prozent, ebenfalls gestützt von einem erhöhten Ausblick. Ebenfalls nach Vorlage von Quartalszahlen gewannen Bridgestone 4,3 Prozent.
CREDIT
Die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen kommen zum Wochenschluss deutlich zurück. Die Hausse an den Anleihenmärkten infolge der US-Inflationsdaten am Donnerstagnachmittag lieferte den Auslöser. Der iTraxx Europe notiert bei 100, dies ist Markit zufolge der niedrigste Wert seit Mitte August. Mit Blick auf die deutlich niedrigeren Renditen wird damit gerechnet, dass in der kommenden Woche am Primärmarkt nochmals gutes Angebot an den Markt kommen wird.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
COMTS
Bei der Commerzbank-Tochter ComTS wird erneut gestreikt. Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte, hat sie die Beschäftigten der ComTS für die kommende Woche von Montag bis Freitag zur Arbeitsniederlegung an allen Standorten aufgerufen. Es ist die vierte Streikwelle bei der Commerz Transaction Services GmbH mit ihren rund 1.700 Beschäftigten.
SARTORIUS
hat ein Schuldscheindarlehen über 650 Millionen Euro erfolgreich am Markt platziert. Der DAX-Konzern hatte dabei ein Mindestvolumen von 300 Millionen Euro angestrebt, das dank der hohen Nachfrage deutlich überschritten werden konnte.
VOLKSWAGEN
hat im Oktober - nach teils erheblichen Rückgängen zum Jahresanfang - dank guter Geschäfte in Westeuropa und Asien deutlich mehr Fahrzeuge abgesetzt. Besonders die Premiummarke Audi trug zum Absatzplus auf Konzernebene von gut 15 Prozent auf 691.800 Fahrzeuge bei. Allein der Ingolstädter Hersteller erzielte ein Verkaufsplus von einem Drittel auf 131.800 Einheiten.
AUMANN
hat nach neun Monaten einen Gewinn erwirtschaftet. Das operative Ergebnis (EBITDA) belief sich auf 5,5 Millionen Euro. Vor Jahresfrist hatte hier noch ein Minus von 2 Millionen Euro zu Buche gestanden.
BAUER
hat im dritten Quartal den Umsatz gesteigert, operativ aber wegen Abschreibungen weniger verdient. Unter dem Strich schrieb der Baumaschinenhersteller schwarze Zahlen. Das Unternehmen profitierte von einer deutlichen Steigerung im Segment Maschinen. Zudem erhöhte sich das Finanzergebnis aufgrund von positiven Zinseffekten deutlich.
CANTOURAGE
Die Aktie des Cannabis-Unternehmens Cantourage Group SE ist an der Frankfurter Börse mit einem Startkurs von 6,50 Euro in den Xetra-Handel gegangen. Aktuell notiert sie bei 6,72 Euro. Dabei erfolgt eine Notierungsaufnahme im Segment Scale ohne vorheriges öffentliches Angebot der Aktien wie bei einem "normalen" IPO. Stattdessen ging eine Privatplatzierung voraus.
DEUTSCHE BETEILIGUNGS AG (DBAG)
verkauft ihre Anteile an Cloudflight, einem Anbieter von Lösungen für die Digitalisierung von Unternehmen, an den Assetmanager Partners Group. Damit sei die Beteiligung "sehr erfolgreich" abgeschlossen worden. Sie werde weiterhin als Minderheitsanteilseigner investiert bleiben. Die Partners Group bezifferte den Cloudflight-Unternehmenswert in einer eigenen Mitteilung auf knapp 400 Millionen Euro.
EnBW
hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres aufgrund gestiegener Kosten auf bereinigter Basis deutlich weniger verdient. Belastet wurde das Ergebnis von Aufwendungen im Netzgeschäft.
HOME24
Die Aktionäre des Online-Möbelhändlers Home24 können ihre Aktien ab heute dem Konsortium um die Einrichtungshauskette XXXLutz andienen: Die Bieter haben die Angebotsunterlage für ihr Übernahmeangebot in Höhe von 7,50 Euro in bar je Home24-Aktie am Freitag veröffentlicht. Die Offerte unterliegt keiner Mindestannahmeschwelle. Die Annahmefrist endet am 9. Dezember um 24:00 Uhr Ortszeit Frankfurt am Main bzw. 18:00 Uhr Ortszeit New York.
JUNGHEINRICH
hat im dritten Quartal trotz anhaltender Probleme in den Lieferketten den Umsatz und Gewinn gesteigert und die Gewinnerwartungen der Analysten übertroffen. Der Ausblick auf 2022 wurde bestätigt.
MBB
hat ihren Umsatz im dritten Quartal um knapp die Hälfte und den bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) um fast 80 Prozent gesteigert. Vor diesem Hintergrund und in Erwartung eines guten Schlussquartals hob das Unternehmen aus Berlin seine Umsatzprognose 2022 deutlich an. Die Einnahmen werden sich demnach auf mehr als 800 Millionen statt wie bisher erwartet mehr als 740 Millionen Euro belaufen.
SALZGITTER
hat sich das Umsatzwachstum auch im dritten Quartal fortgesetzt, allerdings nicht mehr so stürmisch wie in den ersten sechs Monaten. Der Außenumsatz kletterte um 22 Prozent auf 3,13 Milliarden Euro. Zugleich schrumpfte der operative Gewinn (EBITDA) um ein Drittel auf 258,4 Millionen Euro.
W&W
Bei der Wüstenrot Bausparkasse hat sich die starke Geschäftsentwicklung im dritten Quartal noch beschleunigt. Vor dem Hintergrund steigender Hypothekenzinsen sind Bausparverträge wieder gefragt: Das Brutto-Neugeschäft zog in den ersten neun Monaten um 61 Prozent auf 13,83 Milliarden Euro an und damit noch deutlich stärker als im Halbjahr (plus 40 Prozent).
3M/DUPONT
Kalifornien verklagt 3M und Dupont sowie weitere Hersteller von per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS), auch ewige Chemikalien genannt. In der Klage, die am Donnerstag beim Alameda County Superior Court eingereicht wurde, wird den Unternehmen vorgeworfen, dass sie jahrzehntelang Produkte mit PFAS hergestellt haben, obwohl sie wussten, dass diese giftig und schädlich für Mensch und Umwelt sind.
BANCA MONTE DEI PASCHI
ist im dritten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Grund dafür sind einmalige Kosten für den Personalabbau im Rahmen ihrer Umstrukturierung.
RICHEMONT
Bei der Compagnie Financiere Richemont haben sich im zweiten Geschäftsquartal die Umsätze im wichtigen asiatisch-pazifischen Raum wieder erholt. Der Schweizer Luxusgüterkonzern, zu dessen Marken auch Cartier gehört, erzielte in den Monaten April bis September, dem ersten Geschäftshalbjahr, laut eigenen Angaben einen Nettogewinn aus fortgeführten Geschäften von 2,11 Milliarden Euro.
SOFTBANK
hat Verluste der Technologie-Investments in seinen "Vision"-Fonds mit einem Verkauf von Anteilen an dem chinesischen Online-Händler Alibaba mehr als ausgleichen können. Der Technologie-Investor erzielte einen Quartalsgewinn von umgerechnet über 20 Milliarden Euro.
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November 11, 2022 07:14 ET (12:14 GMT)
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