MOSKAU (dpa-AFX) - Russland bleibt trotz vieler Gegenbeweise bei der Darstellung, nur Infrastrukturobjekte mit einem "direkten oder indirekten Bezug" zum militärischen Potenzial der Ukraine mit Raketen anzugreifen. Die Folgen des Beschusses, den Ausfall von Strom und Heizung, habe sich die Ukraine selbst zuzuschreiben, weil sie nicht verhandeln wolle, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau. Die "militärische Spezialoperation" in der Ukraine werde daher fortgesetzt, "und ihre Ziele müssen erreicht werden", sagte er russischen Nachrichtenagenturen zufolge.
Nach Darstellung des russischen Verteidigungsministeriums wurde in dem zentralukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk am Donnerstag "mit hochpräzisen Raketenangriffen" eine Rüstungsfabrik zerstört. Sie stelle angeblich Treibstoff und Raketentriebwerke für die ukrainische Armee her. Außerdem sei in Saporischschja das Forschungs- und Produktionsunternehmen "Iskra" getroffen worden, das unter anderem elektronische Komponenten zur Reparatur von Radarstationen herstelle.
Kiew wirft Russland vor, unter Verletzung des humanitären Völkerrechts und der Regeln der Kriegsführung zivile Infrastruktur und Wohnhäuser anzugreifen. Am Donnerstag wurden nach ukrainischen Angaben erneut mehrere Städte mit russischen Raketen beschossen. Getroffen wurden demnach auch in der Stadt Dnipro und im Gebiet Saporischschja Objekte der Infrastruktur. Es habe Verletzte und Tote gegeben.
Die massiven russischen Raketenangriffe haben die ukrainische Energieinfrastruktur nach Einschätzung britischer Geheimdienste heftig getroffen. Die Zerstörung der Infrastruktur sei zu einem Kernbestandteil des russischen Kriegs geworden./dot/DP/jha