DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:13 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 3.924,84 +1,20% -8,69% Stoxx50 3.707,38 +1,10% -2,91% DAX 14.431,86 +1,16% -9,15% FTSE 7.385,52 +0,53% -0,51% CAC 6.644,46 +1,04% -7,11% DJIA 33.660,86 +0,34% -7,37% S&P-500 3.950,66 +0,10% -17,11% Nasdaq-Comp. 11.110,21 -0,31% -28,99% Nasdaq-100 11.636,68 -0,34% -28,70% Nikkei-225 27.899,77 -0,11% -3,10% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 140,13 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 78,45 81,64 -3,9% -3,19 +12,3% Brent/ICE 86,49 89,78 -3,7% -3,29 +17,9% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 109,00 112,56 -3,2% -3,56 +76,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.753,84 1.758,85 -0,3% -5,02 -4,1% Silber (Spot) 21,02 21,03 -0,0% -0,00 -9,8% Platin (Spot) 981,65 987,18 -0,6% -5,53 +1,2% Kupfer-Future 3,65 3,69 -1,0% -0,04 -17,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise geben deutlich nach. Die Sorgen über die chinesische Null-Covid-Politik dürften die Nachfrage-Aussichten weiter eintrüben. Es gebe auch andere Anzeichen dafür, dass sich die Nachfrage abschwäche, so die Analysten von ANZ. "Die Nachfrage nach Lieferungen für den Winter ist trotz der drohenden Frist für die europäischen Sanktionen gegen russisches Rohöl zurückgegangen", heißt es dort. Der Goldpreis gibt mit den steigenden Renditen etwas nach.
FINANZMARKT USA
Uneinheitlich - Im Fokus steht weiter die US-Zinspolitik. Weiter versucht der Markt Klarheit über das künftige Zinstempo der US-Notenbank zu bekommen. Einerseits wird nach zuletzt günstig ausgefallenen Preisdaten mit einer etwas gemäßigteren Gangart der Fed gerechnet, auf der anderen Seite gab es zuletzt eher falkenhafte Aussagen aus Fed-Kreisen, die Unsicherheit schürten, wo der letztliche Zinshochpunkt liegen könnte. Laut dem aktuellen CME FedWatch Tool wird der Leitzins im nächsten Frühjahr zwischen 4,75 und 5,5 Prozent seinen Höhepunkt erreichen. Aber es könnte auch noch weiter nach oben gehen. Konjunkturseitig ist der Index der Frühindikatoren für Oktober um 0,8 Prozent gegenüber der Vormonat gesunken. Erwartet worden war nur ein Rückgang um 0,4 Prozent. Die Verkäufe bestehender Häuser sind im Oktober indessen weniger stark zurückgegangen als von Ökonomen prognostiziert. Bei den Einzelwerten geht es für Applied Materials um 0,6 Prozent nach oben. Der Halbleiterkonzern hat im vierten Quartal mehr umgesetzt als erwartet und sieht eine anhaltende Dynamik auch in der ersten Periode. Palo Alto Networks legen um 8,6 Prozent zu. Der Anbieter von Netzwerksicherheitslösungen wies besser als gedacht ausgefallene Geschäftszahlen aus. Zudem lieferte das Unternehmen einen positiven Ausblick. Außerdem teilte Palo Alto mit, Cider Security für 195 Millionen Dollar zu übernehmen.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Fester - Der kleine Verfalltag wirkte stützend. Im Kampf um die Basiswerte kann es erfahrungsgemäß zu größeren Ausschlägen in die eine oder andere Richtung kommen. Nach der Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen hat der DAX übergeordnet den Drang nach oben indes verloren. Sichtbar ist für Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners, das aktuelle Abwarten auch an den gesunkenen Handelsumsätzen. Im Moment hätten viele Investoren offensichtlich Angst, auf zu hohem Niveau nachzukaufen. Die Befürchtung, Gewinne zu früh zu realisieren, sei aber genau so groß. Für die Aktien der britischen Versorger ging es nach oben. Drax gewannen 3,0 Prozent, Centrica 1,4 Prozent und SSE 1,6 Prozent. Auch der Kurs des in Großbritannien ebenfalls sehr aktiven RWE-Konzerns stieg um 1,5 Prozent. Die Jefferies-Analysten werteten die nun vorgeschlagene Übergewinnsteuer für die Stromerzeuger auf der Insel als "besser als erwartetes Ergebnis". Ausreißer nach oben waren Verbund mit einem Plus von 8,9 Prozent. Die Societe Generale hat die Aktie des Stromerzeugers auf "Buy" erhöht. Stützend wirkten auch Pläne der österreichischen Regierung, laut denen Unternehmen mit Investitionen in Erneuerbare Energien eine geringere Übergewinnnsteuer entrichten sollen. Für den Versorgersektor ging es in Europa um 1,9 Prozent nach oben. Fuchs Petrolub gaben mit einem Minus von 4,0 Prozent kräftig nach. Im Handel wurde auf die stark fallenden Ölpreise verwiesen. Die SAP-Aktie reduzierte sich um 2,3 Prozent auf 105,16 Euro. Die Analysten von Jefferies haben die Titel auf "Underperform" von "Buy" gleich um zwei Stufen gesenkt. Das Kursziel wurde auf 90 von zuvor 115 Euro nach unten genommen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:26 Do, 17:20 % YTD EUR/USD 1,0345 -0,2% 1,0375 1,0323 -9,0% EUR/JPY 144,92 -0,3% 145,05 145,27 +10,7% EUR/CHF 0,9855 -0,1% 0,9885 1,0466 -5,0% EUR/GBP 0,8698 -0,4% 0,8718 0,8770 +3,5% USD/JPY 140,09 -0,1% 139,81 140,70 +21,7% GBP/USD 1,1894 +0,2% 1,1902 1,1772 -12,1% USD/CNH (Offshore) 7,1226 -0,4% 7,1329 7,1704 +12,1% Bitcoin BTC/USD 16.573,41 -0,8% 16.756,63 16.563,56 -64,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar stabil. Der Markt glaube den falkenhaften Fed-Kommentaren nicht, heißt es bei der Commerzbank. Analystin You-Na Park-Heger betont zudem, dass es keine wirklich neuen Aussagen gewesen seien. Die Fed-Mitglieder versuchten weiter vor allem Erwartungen zu dämpfen, dass die Fed im Verlauf des nächsten Jahres ihren Leitzins senken könnte. Stattdessen könnten die Zinsen länger auf dem Hochpunkt verharren, der irgendwann im nächsten Jahr erreicht werden dürfte.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Uneinheitlich - Ein positiver Analystenkommentar von Goldman Sachs hatte die Börse in Hongkong zunächst gestützt, doch drehte der HSI dann in Minus. Der Schanghai-Composite baute seine Verluste bis zum Handelsende aus. Die aktuell hohen Neuinfektionen und Corona-Ausbrüche stellten einen Test der strikten Abwehrmaßnahmen in China dar, hieß es aus dem Handel. Die Hoffnung, dass die Behörden auch aufgrund von Widerständen in der Bevölkerung etwas besonnener reagierten, habe zunächst für etwas Zuversicht gesorgt. Doch mit steigenden Infektionszahlen ließ diese Hoffnung wieder nach. Technologiewerte zeigten sich befestigt. Händler verwiesen auf die besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen von Alibaba, wenngleich der chinesische Online-Händler in seinem zweiten Geschäftsquartal einen Fehlbetrag in Milliardenhöhe verbucht hatte. Operativ lief das Geschäft solide. Die Aktie gewann 2,3 Prozent. Etwas höher als erwartet ausgefallene Inflationsdaten in Japan belasteten den Nikkei-225 leicht. Der australische Leitindex S&P/ASX-200 schloss 0,2 Prozent höher und folgte seinem Pendant in Südkorea, denn auch in Australien kamen die Kurse mit dem nordkoreanischen Raketentest zurück.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
VOLKSWAGEN
will die Produktion von Autos mit Schaltgetrieben in einem ihrer beiden Joint Ventures in China einstellen. Im August 2024 soll die Fertigung solcher Fahrzeuge im Gemeinschaftsunternehmen mit der staatlichen chinesischen Saic Motor Corp aufgrund von Veränderungen in der Marktnachfrage auslaufen, so ein VW-Sprecher. Ein Stellenabbau sei damit nicht verbunden, so eine dem Unternehmen nahestehende Person. Die betroffenen Mitarbeiter sollten an andere Produktionslinien versetzt werden.
ADLER
verhandelt mit seinen Anleihegläubigern über die Anpassung seiner Anleihebedingungen sowie über die Bereitstellung einer besicherten Fremdfinanzierung. Ob eine Vereinbarung mit den Gläubigern geschlossen werde, sei derzeit aber noch offen und werde weiterhin geprüft, teilte die Adler Group SA mit. Insbesondere haben sich die Parteien noch nicht abschließend über den Inhalt der Vereinbarung verständigt.
COMMERZBANK
darf kein Entgelt für Guthaben auf Sparkonten verlangen. Entsprechende Klauseln im Preis- und Leistungsverzeichnis der Commerzbank erklärte das Landgericht Frankfurt am Main am Freitag nach Angaben der Verbraucherzentrale Hamburg für unzulässig. Sie hatte gegen die Commerzbank geklagt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (Az. 2-25 O 228/21).
LUFTHANSA
prüft einem Zeitungsbericht zufolge erneut eine Übernahme der italienischen ITA Airways. Das italienische Wirtschaftsministerium habe der Lufthansa Zugang zum Datenraum gewährt, berichtet die italienische Zeitung Corriere della Serra. Ein Lufthansa-Sprecher wollte sich auf Anfrage von Dow Jones Newswires nicht zu dem Bericht äußern.
SFC ENERGY
hat von einem US-amerikanischen Kunden einen Großauftrag für rund 2.300 EFOY Brennstoffzellen erhalten. Der Vertrag umfasse ein Volumen von rund 15 Millionen US-Dollar und werde jeweils zur Hälfte in den Geschäftsjahren 2023 und 2024 umsatz- und ergebniswirksam, teilte SFC Energy mit. Die Lieferungen sollen zwischen Ende März 2023 und Ende November 2024 erfolgen. Der Großauftrag bewirke ein erhebliches Wachstum des für die SFC Energy AG bedeutsamen US-Geschäfts. Die Brennstoffzellen kommen im Bereich der mobilen Überwachungstechnik zum Einsatz.
ENEL
will sich möglicherweise von seinen Geschäften in Peru trennen. Wie die Agentur Bloomberg berichtet, erwägt das Unternehmen einen Verkauf der dortigen Vermögenswerte im Volumen von rund 5 Milliarden US-Dollar. Enel habe sich dafür Berater an Bord geholt. Auf Anfrage von Dow Jones Newswires lehnte Enel eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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November 18, 2022 12:16 ET (17:16 GMT)
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