DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Preisauftrieb auf Erzeugerstufe lässt im Oktober nach
Der Preisauftrieb auf der Stufe der deutschen Erzeuger hat im Oktober nachgelassen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, fielen die Preise um 4,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Das ist der erste Preisrückgang seit Mai 2020. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Preisanstieg um 0,4 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Erzeugerpreise um 34,5 Prozent höher. Die befragten Ökonomen hatten ein Plus von 39,7 Prozent erwartet.
Deutsche Exporte in Drittstaaten sinken im Oktober um 1,6 Prozent
Die deutschen Ausfuhren in Staaten außerhalb der EU sind im Oktober gegenüber dem Vormonat kalender- und saisonbereinigt um 1,6 Prozent gefallen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, wurden im September kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 61,2 Milliarden Euro exportiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 15,3 Prozent höher.
Gastgewerbe verbucht Umsatzrückgang im September
Der Umsatz im deutschen Gastgewerbe ist im September angesichts der hohen Inflation gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, reduzierte sich der Umsatz real um 0,9 Prozent. Nominal ergab sich ein Anstieg um 0,2 Prozent. Im Jahresvergleich lag der Umsatz real 14,4 Prozent und nominal 25,5 Prozent höher.
Chinas Notenbank lässt LPR-Referenzzins für Bankkredite stabil
Die People's Bank of China (PBoC) hat ihren Referenzzins für Bankkredite (LPR) in diesem Monat unverändert belassen, in einem Umfeld anhaltenden Abwärtsdrucks auf den Yuan sowie des sich verlangsamenden Wirtschaftswachstums. Wie die Notenbank des Landes mitteilte, bleiben der einjährige Referenz-Zinssatz (Loan Prime Rate - LPR) bei 3,65 Prozent und der fünfjährige LPR bei 4,3 Prozent, unverändert vom vergangenen Monat.
China meldet über 26.000 neue Covid-19-Fälle
Die nationale Gesundheitskommission Chinas am Montag mehr als 26.000 neue Fälle von Covid-19 gemeldet, die höchste Zahl seit sieben Monaten und den sechsten Tag in Folge, an dem die Zahl der täglichen Fälle 20.000 überstieg. In Peking wurden zwei virusbedingte Todesfälle verzeichnet. In der südlichen Industriemetropole Guangdong, der am stärksten betroffenen Provinz, meldeten die Behörden mehr als 9.000 Fälle und ordneten eine fünftägige Abriegelung des Bezirks Baiyun an. "Die Zahl der Erkrankten in China steigt rapide an und zwingt zu gezielten Abriegelungen, was sich weiterhin negativ auf die Wirtschaftstätigkeit auswirken wird", sagte Lawrence Brainard, Wirtschaftsexperte bei TS Lombard.
Bundesregierung sagt nach COP27 entschiedene Klimapolitik zu
Nach der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich hat die Bundesregierung zugesagt, mit entschlossenen Maßnahmen zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze beizutragen. "Der Auftrag aus dem Pariser Klimaabkommen gilt jetzt umso mehr: In konkreten Projekten beharrlich daran zu arbeiten, die Erderhitzung tatsächlich zu dämpfen", betonte Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) in einer gemeinsamen Erklärung mit den anderen für Klimapolitik zuständigen Ministern.
Baerbock bekräftigt Unterstützung für Moldau
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat der Republik Moldau weitere Unterstützung zugesagt. "Wir stehen geschlossen, solidarisch und entschlossen gegen jeden Versuch, ein Mitglied unserer europäischen Familie zu erpressen oder gefügig zu machen", erklärte Baerbock vor ihrem Abflug nach Paris, wo sie am Montag an einer Geberkonferenz für die Ex-Sowjetrepublik teilnimmt. "Gemeinsam haben wir in den letzten Monaten gezeigt, dass Europa nicht klein beigibt, wenn ein Mitglied unserer Familie mit einem Angriffskrieg gegen sein Land, gegen seine Freiheit und Demokratie überzogen wird", betonte die Ministerin mit Blick auf die russische Invasion der Ukraine.
Britische Regierung dementiert Bericht über angestrebte Annäherung an EU
Die britische Regierung hat einen Bericht zurückgewiesen, wonach sie engere Beziehungen zur EU anstrebe. Ein Sprecher der Londoner Regierung bezeichnete den Artikel als "eindeutig unwahr". Die britische Regierung konzentriere sich vielmehr darauf, "unsere Freiheiten durch den Brexit zu nutzen, um Möglichkeiten zu schaffen, die das Wachstum fördern und unsere Wirtschaft stärken". Der Brexit bedeute, dass Großbritannien nie wieder zum Prinzip der Freizügigkeit zurückkehren oder "unnötige Zahlungen an die EU" leisten müsse.
Deutschland bietet Polen nach Raketeneinschlag Hilfe mit Patriot-Abwehrsystem an
Nach dem Raketeneinschlag im Südosten Polens im Zusammenhang mit dem russischen Krieg in der Ukraine bietet die Bundesregierung dem Land nun auch das Patriot-Raketenabwehrsystem zur Sicherung des Luftraums an. "Wir haben Polen angeboten, bei der Absicherung des Luftraums zu unterstützen - mit unseren Eurofightern und mit Patriot-Luftverteidigungssystemen", sagte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) der Rheinischen Post und dem General-Anzeiger. "Es ist unsere oberste Verantwortung, dass die Nato keine Kriegspartei wird", führte Lambrecht den Zeitungen zufolge fort. "Dafür müssen wir allzeit kühlen Kopf bewahren."
Ukraine weist Berichte über Hinrichtung russischer Kriegsgefangener zurück
Kiew hat Berichte über die angebliche Hinrichtung russischer Kriegsgefangener durch ukrainische Soldaten zurückgewiesen. Die ukrainischen Truppen hätten sich vielmehr gegen russische Soldaten zur Wehr gesetzt, die ihre Kapitulation nur vorgetäuscht hätten, erklärte der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinez, auf Telegram. Diese Woche waren in russischen Onlinenetzwerken Videos aufgetaucht, die angeblich die Hinrichtung von rund einem Dutzend russischer Soldaten durch ukrainische Streitkräfte nach ihrer Kapitulation zeigten.
Amtsinhaber Tokajew steht vor deutlichem Sieg bei Präsidentschaftswahl in Kasachstan
Bei der Präsidentschaftswahl in Kasachstan zeichnet sich ein deutlicher Sieg von Amtsinhaber Kassym-Schomart Tokajew ab. Der 69-Jährige erhielt bei der vorgezogenen Wahl Prognosen zufolge bis zu 85 Prozent der Stimmen. Seit seinem Amtsantritt 2019 hat Tokajew die Opposition zunehmend entmachtet. Gegen den Präsidenten waren fünf weitgehend unbekannte Kandidaten angetreten.
Nordkorea kritisiert UN-Generalsekretär wegen Verurteilung von Raketenstart
Nordkorea hat am Sonntag die Verurteilung des jüngsten Raketenstarts des Landes durch UN-Generalsekretär António Guterres zurückgewiesen und ihn als "Marionette der USA" bezeichnet. Die nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui äußerte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA ihr "großes Bedauern darüber, dass der UN-Generalsekretär eine sehr beklagenswerte Haltung eingenommen hat".
DJG/DJN/AFP/apo
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November 21, 2022 03:00 ET (08:00 GMT)
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