DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
KRITISCHE INFRASTRUKTUREN - Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will die für die Kritischen Infrastrukturen (KRITIS) in Deutschland relevanten Unternehmen zu einheitlichen Schutzstandards verpflichten. Das geht aus einem Entwurf der Eckpunkte für ein entsprechendes Gesetz hervor, das dem Handelsblatt vorliegt. "Den Betreibern der kritischen Infrastrukturen in allen Sektoren werden die gleichen Mindestvorgaben im Bereich der physischen Sicherheit auferlegt, um sich umfassend gegenüber Gefahren zu schützen und als Teil des Gesamtsystems resilienter zu werden", heißt es in dem Papier, das derzeit die regierungsinterne Ressortabstimmung durchläuft. (Handelsblatt)
ROHSTOFFSTRATEGIE - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) plant weitreichende Maßnahmen, um die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von Rohstoffen aus dem Ausland abzubauen, insbesondere aus China. Das geht aus einem vertraulichen Eckpunktepapier des Bundeswirtschaftsministeriums zur Rohstoff-Strategie hervor, das dem Handelsblatt vorliegt. "Die Bundesregierung wird in Zukunft eine aktivere Rolle in Bezug auf die Sicherung einer nachhaltigen und langfristigen Rohstoffversorgung einnehmen", heißt es in dem Entwurf. (Handelsblatt)
GASPREISDECKEL - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat Kritik aus der EU am deutschen Vorgehen in der Energiekrise zurückgewiesen. "Wir blockieren nicht", sagte Habeck dem Handelsblatt und drei weiteren europäischen Zeitungen mit Blick auf die Diskussionen über einen Gaspreisdeckel. Die EU-Staaten hätten sich auf einen flexiblen, dynamischen und cleveren Deckel für Zeiten exzessiver Preise verständigt. "Aber ich bin skeptisch, wenn es um eine feste Preisobergrenze im Gasmarkt geht, weil diese entweder zu hoch oder zu niedrig wäre." (Handelsblatt)
GREEN BOND - Das Europaparlament dringt in den aktuell laufenden Schlussverhandlungen mit den EU-Mitgliedstaaten über die Einführung eines Europäischen Green Bond Standard darauf, den Anwendungsbereich auch auf andere grüne Anleihen auszudehnen. Dies geht aus einem Non-Paper des Verhandlungsführers des Parlaments, des niederländischen Sozialdemokraten Paul Tang, hervor, das der Börsen-Zeitung vorliegt. Eine fehlende Harmonisierung zwischen den Vorgaben für künftige europäische Green Bonds und anderen grünen Anleihen, die einer weniger strengen Regulierung unterworfen seien, werde ansonsten zu ungleichen Wettbewerbsbedingungen führen, hieß es. (Börsen-Zeitung)
AUSSCHÜTTUNGPLÄNE - In der Debatte um die Ausschüttungspläne von Geldhäusern mahnt Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling die Institute zur Umsicht. "Die aktuell noch gute Situation sollte nicht zu Leichtsinn verleiten", sagte Wuermeling, der im Bundesbank-Vorstand für das wichtige Feld Bankenaufsicht zuständig ist. Die Aufsicht warne die Institute grundsätzlich davor, Investoren mittelfristige Versprechungen zu Dividendenzahlungen zu machen. "Wenn man an solche Zusagen gebunden ist, obwohl sich das Umfeld radikal verändert hat, gerät man bei unerwarteten Problemen, Krisen, Ereignissen in ein ganz schwieriges Dilemma." (Börsen-Zeitung)
ERBSCHAFTSSTEUER - Weil das Erben von Immobilien ab 2023 teurer zu werden droht, berichtet der Eigentümerverband Haus & Grund von einer großen Verunsicherung bei Hausbesitzern und plädiert für eine Änderung der Erbschaftssteuer. "Aus unserer Sicht wäre es sinnvoll, die Erbschafssteuerlast für private Vermieter, die langfristig zu bezahlbaren Konditionen vermieten, spürbar zu reduzieren", sagte Präsident Kai Warnecke dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
CHINA - Die Industriebank IKB wendet sich gegen Bestrebungen in der Politik, die wirtschaftlichen Beziehungen mit China zurückzufahren. "Aus deutscher Sicht wären mehr Investitionen aus China in Deutschland im Sinne gleicher Interessen durchaus wünschenswert", schreibt IKB-Chefvolkswirt Klaus Bauknecht in einer Analyse, die der Börsen-Zeitung vorliegt. "Vor allem, wenn Risiken der Wertschöpfungsverlagerung ins Ausland überschaubar bleiben sollen." (Börsen-Zeitung)
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November 24, 2022 01:05 ET (06:05 GMT)
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