DJ Bundesbank mit Ausschüttungsplänen von Banken insgesamt zufrieden
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Bundesbank ist mit den Plänen der Banken für die Ausschüttungen von Gewinnen insgesamt zufrieden, sieht aber durchaus noch Spielraum für höhere Risikorückstellungen. Gemessen an den für 2023/2024 geplanten Ausschüttungen sei "kein exzessiver Anstieg" erkennbar, sagte der im Bundesbankvorstand für Bankenaufsicht zuständige Joachim Wuermeling bei der Vorstellung des aktuellen Finanzstabilitätsberichts.
"Das Verhältnis der Ausschüttungen zur Bilanzsumme verändert sich nach den Planungen nicht", sagte Wuermeling. Es gebe allerdings einzelne Banken, die anders planten und diesen Durchschnitt ein wenig verzerrten, fügte er hinzu.
Zugleich ist die Bundesbank Wuermeling zufolge aber etwas verwundert darüber, dass die Banken so wenig zusätzliche Risikovorsorge betreiben. "Die Bestände an Risikovorsorge sind eher gesunken, obwohl die Risiken steigen", sagte er. Er sehe gemessen an den Bilanzierungsvorschriften Raum für weitere Risikovorsorge.
In ihrem Bericht fordert die Bundesbank die Institute auf, angesichts der hohen Unsicherheit Risiken angemessen zu bewertet und transparent in den Bilanzen abzubilden. "Dies bedeutet für die Banken insbesondere, Forderungen frühzeitig neu zu bewerten, wenn Ausfälle wahrscheinlich werden. Zusätzlich zu einer umsichtigen Risikovorsorge sollten die Banken angesichts der hohen Unsicherheit nur vorsichtig Gewinne ausschütten."
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November 24, 2022 06:33 ET (11:33 GMT)
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