DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13.04 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 3.981,75 +0,3% -16,1% E-Mini-Future Nasdaq-100 11.669,50 +0,5% -28,4% Euro-Stoxx-50 3.943,38 +0,2% -8,3% Stoxx-50 3.777,01 +0,4% -1,1% DAX 14.407,73 +0,2% -9,3% FTSE 7.527,88 +0,7% +1,2% CAC 6.683,02 +0,3% -6,6% Nikkei-225 28.027,84 -0,5% -2,7% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 141,65 +1,23
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 79,42 77,24 +2,8% +2,18 +14,6% Brent/ICE 85,74 83,19 +3,1% +2,55 +16,9% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 131,10 123,28 +6,3% +7,82 +87,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.754,71 1.741,13 +0,8% +13,59 -4,1% Silber (Spot) 21,31 20,98 +1,6% +0,34 -8,6% Platin (Spot) 1.002,15 993,30 +0,9% +8,85 +3,3% Kupfer-Future 3,65 3,61 +1,1% +0,04 -17,2%
AUSBLICK AKTIEN USA
Leicht im Plus wird die Wall Street zum Start am Dienstag erwartet. Die Risikobereitschaft nimmt wieder zu, befeuert von einer Erholung der asiatischen Aktien. Die Proteste in China sind abgeflaut, zudem steigt die Hoffnung, dass Peking die Covid-19-Beschränkungen lockern könnte. Bei den Einzelwerten gaben die Titel von Chemours Co im nachbörslichen Geschäft am Montag um 5,5 Prozent nach, nachdem das Chemieunternehmen erwartet, beim bereinigten Betriebsergebnis unterhalb des unteren Randes der angepeilten Spanne zu bleiben. Das Unternehmen will nun Kosten sparen. Azek Co sanken um 6,2 Prozent. Der Baustoffhersteller teilte mit, er gehe von einem nachlassenden Markt für Bauvorhaben und Renovierungen aus. Kala Pharmaceuticals schießen vorbörslich um 17 Prozent empor, das Unternehmen will über eine Privatplatzierung 31 Millionen US-Dollar einsammeln. Zudem will das Pharma-Unternehmen einen Antrag auf ein neues Präparat einreichen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
22:05 US/Hewlett Packard Enterprise Co, Ergebnis 4Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- DE 14:00 Verbraucherpreise (vorläufig) November PROGNOSE: 0,0% gg Vm/+10,6% gg Vj zuvor: +0,9% gg Vm/+10,4% gg Vj HVPI PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+11,4% gg Vj zuvor: +1,1% gg Vm/+11,6% gg Vj - US 16:00 Index des Verbrauchervertrauens November PROGNOSE: 100,0 zuvor: 102,5
FINANZMÄRKTE EUROPA
Gut behauptet - Nach dem Rücksetzer vom Wochenauftakt können sich die europäischen Aktienmärkte wieder stabilisieren. Gestützt wird die Stimmung zum einen von neuen deutschen Inflationsdaten und zum anderen von Spekulationen um eine Lockerung der strikten Null-Covid-Politik in China. Gesucht sind vor allem Rohstoff- und Öl & Gaswerte, die Sub-Indizes legen um bis zu 2,1 Prozent zu. Daneben sind Banken, Versicherungen und Einzelhandelswerte gefragt. Bei den Banken steigen HSBC um knapp 4 Prozent. Damit reagieren sie auf den Verkauf des Kanada-Geschäfts. HSBC verkauft die Sparte für 10,1 Milliarden US-Dollar an Royal Bank of Canada in bar. Im Vorfeld war über einen Verkaufspreis von rund 9 Milliarden Dollar spekuliert worden. Den Einzelhandel stützt der positive Verlauf des Black Friday. Im DAX legen Zalando um 3,8 Prozent zu. Daneben steigen Munich Re um 1,6 Prozent. Auf der anderen Seite fallen Symrise um 1,4 Prozent. Auch europaweit stehen Chemietitel eher auf der Verliererseite mit einem Minus ihres Stoxx-Branchenindex von 0,9 Prozent. Mit dem belgischen Chemie-Hersteller Solvay geht es um 1,3 Prozent abwärts. Sie leiden unter einer doppelten Abstufung durch die Credit Suisse. Nestle geben um 0,5 Prozent nach trotz positiv aufgenommener Mittelfristziele. So heben die Analysten von RBC hervor, dass das Margenziel von 17,5 bis 18,5 Prozent bis 2025 neu sei und deutlich über der Markterwartung liege. Insgesamt etwas unter den Erwartungen sind die Neunmonatszahlen von Aroundtown ausgefallen. Für die Aktie geht es um 2,4 Prozent nach unten. Exasol legen um 2,6 Prozent zu, nachdem das Unternehmen einen neuen CEO gefunden hat.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:08 Mo, 17:29 Uhr % YTD EUR/USD 1,0376 +0,3% 1,0372 1,0381 -8,7% EUR/JPY 143,19 -0,3% 143,54 144,16 +9,4% EUR/CHF 0,9853 +0,4% 0,9825 1,0558 -5,0% EUR/GBP 0,8636 -0,1% 0,8640 0,8634 +2,8% USD/JPY 137,99 -0,7% 138,60 138,86 +19,9% GBP/USD 1,2015 +0,4% 1,1986 1,2025 -11,2% USD/CNH (Offshore) 7,1798 -0,9% 7,1795 7,2366 +13,0% Bitcoin BTC/USD 16.505,96 +1,8% 16.449,08 16.095,43 -64,3%
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Überwiegend fester - Einen Tag nach den Abgaben im Zuge der chinesischen Massenproteste gegen die Regierungen in Peking und die strikte Null-Covid-Politik hat sich die Lage auf den Straßen Chinas beruhigt. In der Folge erholten sich die chinesischen Börsen deutlich. An den übrigen Handelsplätzen setzte sich keine klare Tendenz durch. Vereinzelt bremsten falkenhafte Kommentare der US-Notenbank zur US-Geldpolitik. Der Schanghai-Composite legte um 2,3 Prozent auf den höchsten Stand seit über zwei Monaten zu, der am Vortag besonders gebeutelte HSI in Hongkong gewann 5,1 Prozent. Zwar gab es trotz der Massenproteste keine beschleunigte Abkehr von der rigiden Null-Covid-Politik, allerdings verbreiteten die Staatsmedien kleine Schritte der Lockerung. Gut kamen in China zusätzliche Hilfen für den angeschlagenen Immobiliensektor an. In Hongkong lagen die Branchenwerte daher vorn. China Vanke, Greenland Holdings, Gemdale und Seazen sprangen jeweils um 10 Prozent nach oben. Der Nikkei-225 verlor indes 0,5 Prozent auf 28.028 Punkte. Händler sprachen von weiterhin sorgenvollen Blicken gen China. In Südkorea stieg der Kospi mit 1,0 Prozent vergleichsweise deutlich. Hier nahmen Anleger einen optimistischeren Blick auf China und die leicht angepassten Maßnahmen zu den Lockdowns ein. Asiana Airlines sprangen um 12 Prozent nach oben, Korean Air Lines um 2,7 Prozent. Die britischen Regulierungsbehörden wollen die Fusion der beiden Konzerne wohl zulassen.
CREDIT
Etwas entspannter zeigen sich am Dienstag die Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt. Der Anstieg vom Vortag als Reaktion auf die Proteste in China wird teilweise wieder zurückgenommen. Völlig im Fokus des Marktes stehen aber die nun einlaufenden Inflationsdaten. Am Nachmittag werden die Verbraucherpreise (CPI) aus Deutschland veröffentlicht, am Mittwoch die Daten der Eurozone. Beide werden mit einem Anstieg im November zum Vorjahr von etwas über 10,4 Prozent erwartet. Der Markt lauert hier auf die Bestätigung, dass der Höhepunkt des Inflationsanstiegs überschritten worden ist. Sollte sich diese These bestätigen, dürfte der Markt auf deutlich geringere Zinserhöhungen setzen. Dies wäre ein Kurstreiber für alle Risiko-Assets, heißt es am Markt.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
AIRBUS
Croatia Airlines hat bei Airbus 6 Verkehrsflugzeuge vom Typ A220-300 bestellt und will weitere 9 dieser Schmalrumpfflugzeuge leasen. Die nationale Fluggesellschaft Kroatiens unterzeichnete jetzt den entsprechenden Kaufvertrag, wie der europäische Flugzeughersteller mitteilte.
ADLER
wird nach der jüngsten Einigung mit wichtigen Anleihegläubigern die Dividende bis auf weiteres ausfallen lassen. Der Konzern hat im dritten Quartal operativ weniger verdient und weist unter dem Strich hohe Verluste aus. Gründe waren unter anderem höhere Kosten und weitere hohe Wertberichtigungen. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte Adler.
ENCAVIS
kauft von der britischen Hive Energy einen baureifen 55 MW Solarpark in Spanien. Die Solarparkentwicklung befinde sich im andalusischen Guillena Nahe der Stadt Sevilla und soll nach Fertigstellung genug Strom liefern, um jährlich rund 28.300 Haushalte zu versorgen, teilte der MDAX-Konzern mit ohne finanzielle Einzelheiten zu nennen.
NORDLB
hat in den ersten neun Monaten dank einer dynamischen Neugeschäftsentwicklung sowie einem geringen Anteil notleidender Kredite unter dem Strich schwarze Zahlen geschrieben. Das Konzernergebnis nach Steuern erreichte von Januar bis Ende September laut Mitteilung 37 Millionen Euro, alleine für das dritte Quartal ergab sich ein Konzernergebnis von 100 Millionen Euro. Die Bank hält an ihrem Ziel 2022 fest, ein "besseres Ergebnis" als im Vorjahr zu erreichen.
SCHLECKER
Das Verfahren über Schadenersatz für die insolvente Drogeriekette Schlecker wegen des sogenannten Drogeriekartells geht in die nächste Runde: Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hob am Dienstag ein Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Frankfurt am Main auf, mit dem dieses die Millionenklage des Schlecker-Insolvenzverwalters zurückgewiesen hatte. Das Frankfurter Gericht muss nun neu verhandeln.
ASTRAZENECA
verstärkt sich im Bereich Biotechnologie und kauft Neogene Therapeutics für bis zu 320 Millionen US-Dollar. Der Pharmariese wird nach eigenen Angaben erstmal bei Transaktionsabschluss im ersten Quartal 2023 eine Summe von 200 Millionen Dollar zahlen. Die Restzahlung hängt dann von der Erreichung bestimmter Meilensteine ab.
EASYJET
hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den Verlust vor Steuern verringert und die Umsätze gesteigert. Die britische Billigfluglinie profitierte dabei von der Erholung bei den Passagierzahlen und gestiegenen Umsätzen pro Sitzplatz nach der Lockerung der Covid-19-Beschränkungen.
EDF
hat zusätzliche Bankkredite in Höhe von 2,2 Milliarden Euro vereinbart, um die finanzielle Flexibilität in den kommenden Jahren zu erhöhen. Wie der französische Energieversorger mitteilte, haben die Kredit- Fazilitäten eine Laufzeit von drei Jahren und sehen keine Vorfälligkeitskosten im Falle einer vorzeitigen Rückzahlung vor. Electricite de France SA, der französische Kernkraftgigant, habe die Kreditlinien mit einer Gruppe von sechs Banken abgeschlossen. Sie sollen im Dezember in Anspruch genommen werden.
EDF
bekommt eine Finanzspritze der britischen Regierung für die Fortführung der Entwicklungsarbeiten am Atomkraftwerk Sizewell C. Wie die Electricite de France mitteilte, wird die Regierung einen Anteil von 50 Prozent an dem Projekt für 679 Millionen Pfund übernehmen. Die China General Nuclear Power Corp werde dagegen aus dem Projekt aussteigen.
HSBC
trennt sich von ihrem Kanada-Geschäft. Wie das Kreditinstitut mitteilte, verkauft es die HSBC Canada an die Royal Bank of Canada (RBC) für 10,1 Milliarden US-Dollar. Sie rechnet aus dem Verkauf mit einem Vorsteuergewinn von 5,7 Milliarden Dollar.
NESTLE
will mittelfristig bis 2025 wieder eine zugrunde liegende operative Ergebnismarge von 17,5 bis 18,5 Prozent erreichen. Den Umsatzausblick für das laufende Jahr erhöhte der Schweizer Nahrungsmittelkonzern anlässlich des Investorentages in Barcelona. Das organische Umsatzwachstum soll nun zwischen 8 und 8,5 Prozent liegen. Bisher hatte Nestle ein Wachstum von rund 8 Prozent in Aussicht gestellt. Die zugrunde liegende operative Ergebnismarge soll wie geplant bei etwa 17 Prozent liegen.
BLOCKFI
Die Insolvenz des Krypto-Kreditgebers BlockFi hat dem Techinvestor und Milliardär Peter Thiel gewissermaßen ein blaues Auge beschert. Der Zusammenbruch der Kryptobörse FTX vor einigen Tagen hat auch BlockFi ins Trudeln gebracht, die jetzt das Gläubigerschutz-Verfahren nach Chapter 11 nutzen will. Aus dem eingereichten Insolvenzantrag von BlockFi geht hervor, dass der Risikokapitalfonds Valar Ventures, der Thiel zugeordnet wird, 19 Prozent der Anteile hält. Damit ist Valar einer der größten Aktionäre von BlockFi.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz
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November 29, 2022 07:07 ET (12:07 GMT)
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