Die Euroboden GmbH gehört zu den Konstanten am KMU-Anleihemarkt. Bereits seit 2013 ist der Immobilien-Entwickler mit mittlerweile insgesamt vier Anleihen am Kapitalmarkt vertreten. Nach zuletzt äußerst erfolgreichen Jahren, musste Euroboden unlängst jedoch seine Prognose für das Geschäftsjahr 2021/22 zurücknehmen. Euroboden-Geschäftsführer Stefan Höglmaier hat mit der Anleihen Finder Redaktion über die Hintergründe der Prognose-Anpassung sowie die operative Entwicklung des Unternehmens gesprochen.
Anleihen Finder: Sehr geehrter Herr Höglmaier, für die Euroboden GmbH läuft es in diesem Geschäftsjahr noch nicht so rund wie in den vorangegangenen Jahren. Was sind die Gründe dafür, dass Sie u. a. zuletzt Ihre Prognose nach unten anpassen mussten?
Stefan Höglmaier: Dass die im letzten Halbjahresbericht von uns abgegebene Prognose für das Geschäftsjahr 2021/2022 nicht mehr erreichbar ist, liegt am veränderten äußeren Marktumfeld. Dieses ist für die gesamte Immobilienbranche herausfordernd aufgrund der hohen Inflation, der massiven Zinssteigerungen seit diesem Sommer und der eingetrübten Konjunkturaussichten sowie der Nachwirkungen der Corona-Pandemie. Diese Faktoren waren ausschlaggebend, dass sich bei uns Objektverkäufe verlangsamt haben und bilanzielle, nicht liquiditätswirksame Neubewertungen einzelner Projekte erforderlich werden. Wir haben deshalb unsere Jahresprognose zurücknehmen müssen. Operativ sind wir aber weiterhin gut aufgestellt. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen haben wir im vergangenen Geschäftsjahr weitere Projektfortschritte erzielt. Verkäufe finden weiterhin statt, nur weniger.
Anleihen Finder: Warum waren die Neubewertungen einzelner Projektentwicklungen denn überhaupt erforderlich?
"Die Bewertung von Objekten ist momentan für den gesamten Immobilienmarkt schwierig"
Stefan Höglmaier: Die veränderte Marktsituation gebietet grundsätzlich, Bewertungen von Projekten zu überprüfen. Ein relevanter Teil unserer Pipeline sind Grundstücksoptionen, die sich nicht auf die Bewertungssituation auswirken. Wir haben bei zwei solcher Projektoptionen entschieden, sie nicht weiter zu verfolgen. Da sie nur optioniert waren, müssen lediglich die bereits entstandenen Vorlaufkosten bilanziell abgeschrieben werden und es entsteht kein Liquiditätsverlust. Abgesehen davon werden auch die Bewertungen anderer Projekte geprüft und es könnte zu etwaigen Korrekturen kommen. Wichtig ist hierbei der Konjunktiv, denn aktuell liegen die neuen ...
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