
© Foto: Netflix Media
Die Netflix-Aktie ist seit Jahresanfang um knapp 75 Prozent gestiegen. Auf Jahressicht ist sie noch circa 45 Prozent im Minus. Kann sie ihren positiven Trend zurück zu alter Stärke fortsetzen. Das meinen die Experten.
Unser Börsen- und Charttechnikexperte Stefan Klotter räumt dem Streaming-Dienst gute Chancen im kommenden Börsenjahr ein: "Der seit 2012 bestehende primäre langfristige Aufwärtstrend ist weiterhin intakt. Nach massiven Abgaben zu Beginn des Jahres wurde entlang der Aufwärtstrendlinie bei 180 US-Dollar eine mehrmonatige Bodenbildung bei ebendiesem Wert abgeschlossen. Von August bis Oktober galt es, den hartnäckigen Widerstand bei 301 US-Dollar zu überwinden. Diese Marke bildete zugleich die Unterkante des großen Gaps vom April 2022." Derzeit ist eine Aktie 314 US-Dollar wert.
Die nächste Hürde für die Aktie macht Klotter bei 328 US-Dollar aus. "Die im März und April als Unterstützung dienende Marke offenbart sich als Widerstand, der im ersten Anlauf nicht zu überwinden sein dürfte", sagt er. Anleger und Kaufinteressenten sollten sich auf Rücksetzer auf bis zu 300 US-Dollar gefasst machen. Doch dann stehe einer Aufwärtsbewegung nichts mehr im Wege, so Klotter. Als Kursziel für 2023 nennt er 396 US-Dollar - gleichzeitig ein Widerstand. "Im weiteren Verlauf steht das Gap-Close bei 508 US-Dollar an", so der Chefredakteur des Börsendienstes FAST BREAK.
Tipp: Neben Netflix hat Stefan Klotter noch viele weitere Tipps. Ob es 2023 zu einer Rezession kommt oder sich eine neuer Bullenmarkt auftut - seien Sie gewappnet. Sichern Sie sich jetzt Klotters Jahresausblick inklusive Crash-Strategie im kostenlosen Report. Jetzt downloaden!
Zuversichtlich sind ebenso Wells Fargo, JPMorgan und die Bank of America (BofA). Die Bankhäuser stufen die Aktie mit "Overweight" oder "Buy" ein. Die US-Analysten sind sich einig, dass der werbebasierte Dienst in den kommenden Jahren ein Gewinner sein wird und sich die Inhalte auf der Plattform verbessern werden. Netflix startete seinen werbefinanziertem Basisdienst für 6,99 US-Dollar im vergangenen Monat.
Die weltweiten Downloads der App haben sich bereits verbessert, beruft sich Doug Anmuth von JPMorgan auf Daten von Apptopia. Demnach verzeichnete Netflix im November einen Rückgang von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das kann man als Fortschritt werten, denn im Oktober verzeichnete man noch einen Rückgang von 30 Prozent.
Vielversprechend seien zudem die dritte Staffel der Erfolgsserie "Emily in Paris", die am 21. Dezember anläuft sowie die zweite Staffel von "Alice in Borderland" und Roald Dahls "Matilda the Musical", die zum Jahresende erwartet werden, so Analyst Steven Cahall von Wells Fargo. Cahill schätzt die Abonnentenzahl bis 2025 auf 279 Millionen Nutzer. Das entspricht einer Steigerung von 23 Millionen Abos.
Auch wenn das werbefinanzierte Abo günstiger ist und mehr finanziell schwächere Interessenten ansprechen dürfte, könnten die Inflations- und Rezessionsängste die ein oder andere Kündigung mit sich bringen. Zudem besteht die Gefahr, dass Kunden, die für ein anderes Angebot von Netflix mehr zahlen, zu dem preiswerteren Abo wechseln. Dies könnte trotz einer steigenden Kundenzahl zu einem Umsatzrückgang führen.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion