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Immer mehr Unternehmen veröffentlichen ihre Finanzergebnisse für das vierte Quartal 2022 und das vergangene Geschäftsjahr. Die Ergebnisse sind bislang eher ernüchternd. Rezessionsängste kehren zurück.
Der Januar neigt sich dem Ende zu, es ist die Zeit der Jahres- und Quartalsberichte. "Nicht überragend, aber auch nicht beunruhigend - so lässt sich der bisherige Verlauf der Berichtssaison in den USA wohl am besten beschreiben", fasst Konstantin Oldenburger, CMC Markets-Marktanalyst die bisherigen Ergebnisse zusammen.
Die Zahlen bewegen die Börse, wenn auch nur moderat: Der US-Leitindex Dow Jones schloss Montag 0,76 Prozent im Plus, gestern waren immerhin 0,3 Prozent drin. Zur Handelseröffnung fällt der Dow am heutigen Mittwoch um als 270 Punkte. Etwas schlechter entwickelte sich die Technologiebörse Nasdaq Composite. Der Index verbuchte gestern 0,27 Prozent Minus und schloss bei 11.334 Punkten. Am heutigen Mittwoch fiel er zu Handelsbeginn um weitere 2,2 Prozent. Der S&P 500 gab zunächst rund 1,4 Prozent nach.
Das sind die bislang veröffentlichten Ergebnisse der wichtigsten Large-Caps:
ASML bleibt hinterm Vorjahr zurück
Die Geschäftszahlen des niederländischen Chip-Herstellers liegen etwas hinter dem Vorjahr: ASML machte im gesamten Geschäftsjahr 2022 mit 21,2 Milliarden Euro zwar etwas mehr Umsatz (2021: 18,6 Milliarden Euro), allerdings fielen sowohl die Bruttomarge von 50,5 Prozent (2021: 52,7 Prozent) als auch der Nettogewinn von 5,6 Milliarden Euro (2021: 5,88 Milliarden Euro) geringer aus. Das vierte Quartal lief unterm Strich aber leicht besser als im Vorjahreszeitraum: ASML konnte den Umsatz von 4,99 Milliarden Euro auf 6,4 Milliarden Euro erhöhen, sowie den Nettogewinn von 1,77 Milliarden Euro auf 1,82 Milliarden Euro. Analysten hatten insgesamt mit einem schlechteren Ergebnis gerechnet. Aktuell notiert der Titel bei 600 Euro, also rund 2,5 Prozent unter dem gestrigen Börsenschlusskurs von 615,7 Euro.
Microsoft macht deutlich weniger Gewinn
Der Softwareriese Microsoft übertraf zwar die Analystenerwartungen, die Prognose fiel aber mau aus. Zudem konnte das Unternehmen seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2022 nur um zwei Prozent auf 52,7 Milliarden US-Dollar erhöhen. Das ist das schlechteste Umsatzwachstum seit sechs Jahren. Der Tech-Riese erwartet, dass sich das Umsatzwachstum weiter verlangsamen wird. Der Nettogewinn fiel in der gleichen Zeit um zwölf Prozent auf 16,4 Milliarden US-Dollar. Das vierte Quartal 2022 liegt auch hinter dem Vorjahreszeitraum zurück: Microsoft machte 20,4 Milliarden US-Dollar Umsatz (2021: 22,25 Milliarden US-Dollar) und 16,4 Milliarden US-Dollar Nettogewinn (2021: 18,8 Milliarden US-Dollar). Die Aktie reagierte prompt: Zum Börsenschluss gestern stand der Titel bei 242 US-Dollar, mittlerweile notiert er bei 234 US-Dollar.
Auf Jahressicht gute Ergebnisse bei Texas Instruments
Auch das US-Halbleiterunternehmen Texas Instruments hat gestern seine Geschäftszahlen veröffentlicht. Das vierte Quartal fiel zwar etwas schlechter aus als im Vorjahreszeitraum - der Umsatz sank um drei Prozent auf 4,7 Milliarden US-Dollar und der Nettogewinn um acht Prozent auf 1,96 Milliarden US-Dollar. Dennoch blieben die Ergebnisse über den Analystenschätzungen. Unterm Strich lief das Geschäftsjahr 2022 besser als 2021: Texas Instruments konnte den Umsatz von 18,34 Milliarden US-Dollar auf 20,02 Milliarden US-Dollar erhöhen und der Nettogewinn stieg von 7,77 auf 8,75 Milliarden US-Dollar. Dennoch reagieren Anleger verhalten auf die Zahlen. Im Vergleich zum Börsenschluss hat die Aktie etwa ein Prozent verloren und notiert aktuell bei rund 177 US-Dollar.
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(sesch) für die wallstreet:online Zentralredaktion