DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Wirtschaft verliert im vierten Quartal an Fahrt
Das Wachstum der US-Wirtschaft hat sich im vierten Quartal 2022 leicht abgekühlt, womit ein Jahr mit hoher Inflation und steigenden Zinsen beendet wurde. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Oktober und Dezember gegenüber dem Vorquartal und auf das Jahr hochgerechnet um 2,9 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg von 2,8 Prozent gerechnet. Im dritten Quartal war das US-BIP um bestätigt 3,2 Prozent gewachsen.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gesunken
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 21. Januar abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 6.000 auf 186.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 205.000 vorhergesagt.
US-Aufträge für langlebige Güter steigen im Dezember kräftig
Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im Dezember überraschend kräftig gestiegen. Wie das US-Handelsministerium berichtete, erhöhten sich die Orders gegenüber dem Vormonat um 5,6 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg von 2,4 Prozent gerechnet. Der Rückgang im Vormonat wurde auf 1,7 (vorläufig: 2,1) Prozent nach oben revidiert.
Wirtschaftsindex der Chicago-Fed steigt im Dezember leicht
Die US-Wirtschaft ist im Dezember unter ihrem historischen Durchschnitt gewachsen. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) stieg leicht auf einen Stand von minus 0,49, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Im November hatte der Index bei minus 0,51 gelegen. Der aussagekräftigere gleitende Dreimonatsdurchschnitt fiel im Dezember auf minus 0,33 nach minus 0,14 im November.
US-Außenminister Blinken reist nach Israel und ins Westjordanland
US-Außenminister Antony Blinken reist kommende Woche nach Israel und ins Westjordanland. Er wird dabei nach Angaben seines Ministeriums unter anderem den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu treffen, der im Dezember nach anderthalb Jahren an die Regierungsspitze zurückgekehrt war. Blinken wird auch ein Gespräch mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas führen.
ING: EZB-Zinserhöhungen über Februar hinaus unklar
ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski rechnet damit, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) in der nächsten Woche eine weitere Zinserhöhung um 50 Basispunkte beschließen wird. "Wie weit und wie schnell sich die EZB von dort aus bewegen wird, ist noch unklar", schreibt er in einem Ausblick auf die Ratssitzung am 1. und 2. Februar. Generell nimmt Brzeski an, dass die EZB so lange die Zinsen erhöhen wird, wie die Kerninflationsprognosen oberhalb von 2 Prozent liegen.
Nordea: 50 Basispunkte im März sind EZB-Basisszenario
Nordea-Analyst Jan von Gerich erwartet, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) bei der Sitzung in der nächsten Woche eine Zinsanhebung um 50 Basispunkte beschließen und einen weiteren Schritt dieser Größe im März zum Basisszenario erklären wird. "Eine Interpretation der scheinbar widersprüchlichen Haltung der EZB, die einerseits von Sitzung zu Sitzung entscheiden will, aber andererseits mehrere Zinserhöhungen um 50 Basispunkte signalisiert, ist: Zinserhöhungen um 50 Basispunkte im Februar und März sind das Basisszenario", schreibt von Gerich.
IG Metall: Reallohnverluste 2023 teilweise ausgleichbar
Die IG Metall rechnet damit, dass die 2022 erlittenen Reallohnverluste bei den im laufenden Jahr anstehenden Tarifabschlüssen teilweise ausgeglichen werden können. Wie ihr Erster Vorsitzender Jörg Hofmann in der Jahrespressekonferenz 2023 in Frankfurt sagte, baut die IG Metall dabei darauf, dass die Arbeitgeber von der Möglichkeit einer steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleichsprämie für ihre Mitarbeiter Gebrauch machen werden.
Wirtschaftsministerium: Postgesetz wird grundlegend modernisiert
Das Bundeswirtschaftsministerium hat eine grundlegende Novellierung des Postgesetzes angekündigt, um es einer veränderten Branchensituation und geändertem Nutzerverhalten anzupassen. "Um der Bedeutung von Postdienstleistungen für die Menschen gerecht zu werden, um die digitalen Fortschritte im Postwesen weiter voranzubringen, und um den Wettbewerb als Treiber zu stärken, bedarf es einer grundlegenden Modernisierung des postrechtlichen Rahmens", erklärte das Ministerium in einem Eckpunktepapier.
Erste örtliche Warnstreikaktionen in öffentlichem Dienst in Niedersachsen
Nach der ergebnislos verlaufenen ersten Tarifrunde für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen hat die Gewerkschaft Verdi in Niedersachsen erste örtliche Warnstreikaktionen organisiert. Nach Angaben eines Gewerkschaftssprechers beteiligten sich daran in Salzgitter, Peine und Göttingen rund 1.300 Beschäftigte.
+++ Konjunkturdaten +++
Brasilien Leistungsbilanz Dez Defizit 10,9 Mrd USD (Nov: Defizit 60 Mio USD)
Brasilien/Ausländische Direktinvestitionen Dez 5,6 Mrd USD
Brasilien/Ausländische Direktinvestitionen 12 Monate 90,6 Mrd USD
DJG/DJN/AFP/apo/kla
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January 26, 2023 13:00 ET (18:00 GMT)
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