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MÄRKTE USA/Fed-Vertreter drücken Kurse

DJ MÄRKTE USA/Fed-Vertreter drücken Kurse

NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem am Vortag letztlich positiv von Aktienanlegern in den USA aufgenommenen Interview von US-Notenbankgouverneur Jerome Powell sind Investoren am Mittwoch nun doch Zweifel gekommen. Mit einem Tag Abstand interpretierten Marktakteure die Powell-Aussagen nun nicht mehr ganz so als vermeintlich taubenhaft wie zuvor.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,6 Prozent auf 33.949 Punkte. Der S&P-500 fiel um 1,1 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es um 1,7 Prozent nach unten. Dabei standen den 1.035 (Dienstag: 2.008) Kursgewinnern 2.031 (1.072) -verlierer gegenüber und 89 (72) Titel schlossen unverändert.

Zu der verschlechterten Stimmung trugen auch neue Aussagen von Fed-Vertretern bei. So sagte der Präsident der New Yorker Federal Reserve, John Williams, die Notenbank müsse die "restriktiven" Zinssätze einige Jahre beibehalten, um sicherzustellen, dass die hohe Inflation auf das niedrige Niveau vor der Pandemie zurückgeführt wird. Und auch Fed-Gouverneur Christopher Waller stellt sich auf einen "längeren Kampf" zur Eindämmung der hohen Inflation ein und geht davon aus, dass die Zinsen noch einige Zeit hoch bleiben müssen.

Aber auch die Powell-Aussagen vom Vortag erschienen in anderem Licht. "Das Abwärtsrisiko bei Powells Äußerungen besteht darin, dass der Inflationsdruck in der Güterwirtschaft zwar nachlässt, der Dienstleistungssektor, der eine stärkere Inflationskomponente aufweist, die hohe Inflation aber noch viel länger als erwartet stützen könnte", sagte Aktienstratege Peter Garnry von Saxo Bank.

Es bleibe ein Phänomen, dass die Finanzmärkte nur das hörten, was sie hören wollen, hieß es im Handel mit Blick auf die Zinserwartungen in den USA und die Kursgewinne am Vortag. "Eine weitere falkenhafte Rede sei ungehört geblieben, sagte Analystin Ipek Ozkardeskaya von Swissquote zu Powells Äueßrungen.

Keine klare Linie bei Zinsspekulationen 

An den Finanzmärkten ließ sich keine einheitliche Linie in Sachen Zinserwartung festmachen, denn der Rentenmarkt erholte sich von den Vortagesabgaben und drückte die Renditen. Hier schienen sich Anleger auf Fed-Aussagen über die sinkende Inflation zu fokussieren. Teilnehmer sprachen zudem von einer Gegenbewegung nach den jüngsten Verlusten. Der Dollar zeigte sich derweil wenig bewegt. Der Goldpreis legte leicht zu, die verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien stützten den Preis des Edelmetalls etwas. Gold gilt als Krisenwährung.

Am Ölmarkt stiegen die Preise weiter, nachdem wegen der Erdbeben in der Südtürkei Ölterminals vorübergehend geschlossen worden waren. Der dadurch entstehende Engpass dürfte aber nur von kurzer Dauer sein, hieß es. Mit den steigenden Rohöllagerbeständen gemäß US-Regierungsdaten gaben die Preise allerdings vorübergehend einen Teil ihrer Aufschläge wieder ab. Die US-Ölförderung erreichte den höchsten Wert seit 34 Monaten.

CVS mit Zukauf gesucht 

Unter den Einzelaktien stiegen CVS Health um 3,5 Prozent. Der Gesundheitskonzern und Apothekenbetreiber übernimmt den Betreiber von Primärversorgungszentren Oak Street Health für rund 10,6 Milliarden US-Dollar inklusive Schulden. Die Viertquartalszahlen von CVS spielten daher kaum eine Rolle.

Under Armour fielen um 8,2 Prozent, der Sportbekleidungshersteller übertraf die Markterwartungen im abgelaufenen Quartal klar und hob den Ausblick an. Die Bruttomarge verringerte sich jedoch. Die Titel des Fahrdienstleisters Uber Technologies gewannen 5,5 Prozent. Hier überzeugte vor allem der Ausblick auf die laufende Periode. Zudem schrieb das Unternehmen unerwartet schwarze Zahlen.

Die Aktien des englischen Fußballklubs Manchester United schossen um 10,5 Prozent in die Höhe, laut einem Bericht dürfte der Verein in Kürze ein Übernahmegebot aus Katar erhalten. Kyndryl legten um 21 Prozent zu, nachdem das von IBM abgespaltene Infrastrukturservicegeschäft im dritten Geschäftsquartal den Verlust überraschend deutlich verringert hat. Auch der Umsatzausblick überraschte positiv.

Chipotle Mexican Grill verbilligten sich um 5 Prozent. Die Restaurantkette hat Umsatz und Ergebnis im vierten Quartal zwar kräftig gesteigert, die Marktschätzungen aber verfehlt. New Relic übertraf im dritten Geschäftsquartal mit Umsatz und Ergebnis die Prognosen des Markts. Überdies wächst der Kundenstamm des Anbieters von Software-Lösungen rasch. Die Aktien schnellten um 18,5 Prozent nach oben.

Mit einem optimistischen Ausblick und starken Geschäftszahlen überzeugte Fortinet (+11%). Dagegen enttäuschte der Ausblick des Telekommunikationsunternehmens Lumen Technologies (-20,8%).

=== 
INDEX         zuletzt    +/- %   absolut +/- % YTD 
DJIA        33.949,01    -0,6%   -207,68   +2,4% 
S&P-500       4.117,86    -1,1%   -46,14   +7,3% 
Nasdaq-Comp.    11.910,52    -1,7%   -203,27   +13,8% 
Nasdaq-100     12.495,38    -1,8%   -232,90   +14,2% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit       Rendite   Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,43     -3,7    4,47    0,9 
5 Jahre         3,80     -3,8    3,84   -19,8 
7 Jahre         3,72     -4,7    3,77   -24,8 
10 Jahre         3,63     -4,6    3,68   -25,1 
30 Jahre         3,68     -3,2    3,71   -28,9 
 
DEVISEN        zuletzt    +/- %  Mi, 8:33 Di, 17:52  % YTD 
EUR/USD        1,0715    -0,1%   1,0738   1,0704  +0,1% 
EUR/JPY        140,80    +0,1%   140,85   140,57  +0,3% 
EUR/CHF        0,9867    -0,2%   0,9891   0,9886  -0,3% 
EUR/GBP        0,8879    -0,3%   0,8905   0,8906  +0,3% 
USD/JPY        131,41    +0,3%   131,19   131,37  +0,2% 
GBP/USD        1,2067    +0,1%   1,2057   1,2015  -0,2% 
USD/CNH (Offshore)   6,7975    +0,2%   6,7895   6,7926  -1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD       22.872,73    -1,6%  23.227,07 23.005,28 +37,8% 
 
 
 
ROHOEL        zuletzt VT-Settlem.    +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex        78,38    77,14    +1,6%   +1,24  -2,6% 
Brent/ICE        85,06    83,69    +1,6%   +1,37  -0,8% 
GAS              VT-Settlem.        +/- EUR 
Dutch TTF        54,30    55,40    -2,0%   -1,10 -26,8% 
 
METALLE        zuletzt    Vortag    +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     1.875,68   1.871,30    +0,2%   +4,38  +2,8% 
Silber (Spot)      22,30    22,18    +0,6%   +0,12  -7,0% 
Platin (Spot)     974,33    978,00    -0,4%   -3,68  -8,8% 
Kupfer-Future      4,05     4,08    -0,8%   -0,03  +6,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz

(END) Dow Jones Newswires

February 08, 2023 16:10 ET (21:10 GMT)

Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.

© 2023 Dow Jones News
Gold & Silber auf Rekordjagd
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