
DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE POST - Die Unionsfraktion hat das Vorhaben der Deutschen Post kritisiert, manche Briefe schneller zu versenden als andere. "Dass die Deutsche Post gerade jetzt mit dem Vorschlag eines Aufpreises für die schnellere Briefzustellung um die Ecke kommt, halte ich für wenig sinnvoll", sagte die wirtschaftspolitische Sprecherin der Union, Julia Klöckner, den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. Beschwerden über verspätete oder gar nicht angekommene Briefe hätten zuletzt massiv zugenommen. Schon heute würden Postkunden die Form des Prio-Briefes oder des Einschreibens wählen, damit Briefe schneller und sicherer ankommen. Die Deutsche Post müsse den Zustellproblemen deswegen jetzt mit einer "Qualitätsoffensive" begegnen, sagte die frühere Landwirtschaftsministerin. (Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft)
SIEMENS - Siemens soll künftig verstärkt in den USA wachsen. Der DAX-Konzern reagiert damit auf das immer schwieriger werdende Verhältnis zwischen den USA und China sowie die US-Konjunkturprogramme. "Es ist in mehreren Geschäften der Aufbau von Produktion in den USA geplant", heißt es in Siemens-Aufsichtsratskreisen. Es gehe um zusätzliche Kapazitäten - nicht um Verlagerung. "Der Fokus verschiebt sich gerade stärker in Richtung USA." Angesichts der geopolitischen Spannungen sei die China-Euphorie von CEO Roland Busch gedämpft, ist im Konzernumfeld zu hören. (Handelsblatt)
VW - Das Verwaltungsgericht Schleswig hat gegen das Kraftfahrtbundesamt und Euro-5-Diesel entschieden. Die Typzulassungen für nachgebesserte Euro-5-Dieselmotoren wurde durch das Gericht nachträglich aufgehoben. Konkret ging es um einen Volkswagen Golf Diesel nach Abgasstandard Euro 5, der für die Zulassung von allen Neufahrzeugen von 2011 bis 2015 galt. Die Deutsche Umwelthilfe, die dazu einen Prozess gegen das Kraftfahrtbundesamt geführt hat, sieht sich damit in ihren Forderungen bestätigt, die auf eine weitere Nachrüstung oder Stilllegung dieser mittlerweile schon älteren Dieselautos abzielt. Das Urteil sieht die Deutsche Umwelthilfe als ein Musterverfahren für weitere Auseinandersetzungen mit dem Kraftfahrtbundesamt. (FAZ)
AIRBUS - Hedgefonds-Manager Chris Hohn hat Airbus aufgefordert, sein Angebot für eine Beteiligung an der Cybersicherheitssparte des französischen IT-Unternehmens Atos aufzugeben, da er vermutet, dass das Geschäft politisch motiviert ist. In einem Brief an Airbus-Chef Guillaume Faury schreibt Hohn, dessen Fonds TCI einer der größten Aktionäre des Flugzeugherstellers ist, dass das vorgeschlagene Geschäft eine "Rettungsaktion für Atos, ein Unternehmen, das mit unhaltbaren Schulden und anderen Verbindlichkeiten belastet ist", zu sein scheine. (Financial Times)
MERCEDES - Mercedes gibt hohe Gewinne bekannt und beantragt beinahe gleichzeitig Kurzarbeit. Im Werk Bremen, mit 12.500 Mitarbeitern eines der größten des Automobilkonzerns, wurde wegen Lieferschwierigkeiten wieder Kurzarbeit angemeldet. "Kurzarbeit und Milliardengewinne passen nicht zusammen", sagte Dennis Radtke, stellvertretender Vorsitzender des CDU-Sozialflügels, der FAZ. Kurzarbeit solle eingesetzt werden, um Fachkräfte in schwierigen Zeiten im Unternehmen zu halten. Mercedes verteidigt sich gegen die Kritik. Das Kurzarbeitergeld werde aus Mitteln der Arbeitslosenversicherung finanziert, an der sich Mercedes und seine Beschäftigten seit Jahrzehnten beteiligten. (FAZ)
OMV - Der österreichische Rohstoffspezialist OMV hält derzeit noch an seiner Beteiligung an einem sibirischen Erdölfeld fest. "Wir sehen uns alle Optionen an bis zum Verkauf unserer Minderheitsbeteiligung. Die Gespräche sind nicht einfach, mehr kann ich dazu heute nicht sagen", so Vorstandschef Alfred Stern. Konkret geht es um 24,9 Prozent an dem großen sibirischen Gasfeld Juschno-Russkoje. OMV habe immer noch langfristige Gazprom-Lieferverträge. Derzeit fließt Gas von Russland nach Österreich. (FAZ)
SWISS RE - Swiss Re hat für dieses Jahr einen hohen Reingewinn angekündigt. Finanzchef John R. Dacey spricht im Interview mit der Börsen-Zeitung über die ambitionierten Ziele des Schweizer Rückversicherers, Fortschritte bei der Restrukturierung und seine Erwartungen an das jahrelang verlustbringende Geschäftsfeld IptiQ. Mit diesem muss 2026 Geld verdient werden, sonst stelle sich die Frage nach der richtigen Eigentümerschaft für dieses Geschäftsfeld. ((Börsen-Zeitung)
VOSSLOH - Als "wirklich erfolgreiches Jahr" bezeichnete Oliver Schuster, Vorstandschef des Bahntechnikkonzerns Vossloh, im Interview der Börsen-Zeitung die abgelaufene Berichtsperiode. Ein Auftragseingangsrekord sei aufgestellt worden, und die Mitte Oktober konkretisierten Ziele für Umsatz und EBIT-Marge seien erreicht worden. Für das laufende Jahr geht er von einem erneut wachsenden Erlös und EBIT aus. (Börsen-Zeitung)
EXYTE - Kaum ein Unternehmen weltweit profitiert so sehr vom Bauboom in der Chipindustrie wie der Anlagenbauer Exyte. 2022 sei für den Schlüsselfertig-Spezialist für Reinräume äußerst erfolgreich gewesen, sagte Vorstandschef Wolfgang Büchele dem Handelsblatt: "Wir haben nach vorläufigen Zahlen mit rund 50 Prozent Wachstum unsere Prognose von 7 Milliarden Euro Umsatz deutlich übertroffen." Exyte sei zudem profitabler geworden. Der Börsenkandidat Exyte koppelt sich damit von seinen wichtigsten Kunden ab: Die Chipindustrie ist den Marktforschern von Gartner zufolge 2022 um 1 Prozent gewachsen. (Handelsblatt)
NORDLB - Zwischen den Eigentümern der NordLB ist ein heftiger Streit über die Zukunft der Bank entbrannt. Der Mehrheitseigner, das Land Niedersachsen, steht hinter dem Wachstumskurs des Vorstands. Die bundesdeutschen Sparkassen dagegen sehen diesen kritisch und werfen der NordLB vor, zu große Risiken einzugehen, wie mehrere Insider dem Handelsblatt sagten. Wichtige Entscheidungen erfordern bei den Trägern eine 80-Prozent-Mehrheit - und so blockieren sich die Eigner derzeit gegenseitig. (Handelsblatt)
TEAMBANK - Die gesetzlich verordnete Deckelung der Provisionshöhe bei Restschuldversicherungen hat beim Ratenkreditspezialisten TeamBank zu Schleifspuren geführt. Die Provisionsausschüttungen an die deutschen Partnerbanken gingen um 13 Prozent auf 223 Millionen Euro zurück. Operativ sei die TeamBank im Krisenumfeld 2022 aber gut vorangekommen, wie Vorstandschef Frank Mühlbauer im Gespräch mit der Börsen-Zeitung sagte. Der Ratenkreditanbieter der Volks- und Raiffeisenbanken durchbrach bei der Kundenzahl die Millionengrenze. Insgesamt vergrößerte sich der Ratenkreditbestand der TeamBank per Ende 2022 um 3,8 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro. (Börsen-Zeitung)
VANGUARD - Für Vanguard, den zweitgrößten Vermögensverwalter der Welt, ist Deutschland ein Kernmarkt. Wie Europachef Sean Hagerty im Gespräch mit der Börsen-Zeitung erläutert, will der Assetmanager mit dem neuen Angebot Invest Direkt hierzulande weiter zulegen. Die Kosten und die Komplexität seien für den Endanleger zu hoch - das will Vanguard ändern. Und den Anlegern mehr Wissen vermitteln. (Börsen-Zeitung)
MANCHESTER UNITED - Katar wird schon seit einiger Zeit Interesse an Manchester United (ManU) nachgesagt. Nun ist es offiziell: Scheich Jassim Bin Hamad Al Thani hat ein Angebot für 100 Prozent an der Gesellschaft abgegeben. Auch Jim Ratcliffe, der reichste Mann Großbritanniens, würde den Club gerne erwerben. Zudem soll ein Finanzierungsangebot von El-liott, dem Hedgefonds von Paul Singer, eingegangen sein. Bis vergangenen Freitag nahm die von der US-Milliardärsfamilie Glazer mit der Käufersuche beauftragte US-Investmentboutique Raine Group Offerten entgegen. (Börsen-Zeitung)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/brb/jhe
(END) Dow Jones Newswires
February 21, 2023 01:05 ET (06:05 GMT)
Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.